Die siebte Stufe
Das Land der Herrlichkeit
Wenn die Sehnsucht der Seele gestillt ist, soweit sie nun ewig beim
über alles geliebten Herrn sein darf, dann wird sie hinübergeleitet von den Saphirgebirgen
des Thrones Gottes in das Land der Herrlichkeit, wobei eine noch herrlichere
Veränderung mit ihr vorgeht, als beim Übergang von der fünften zur sechsten
Stufe. Unbeschreiblich ist die Lichtfülle auf dem Wege zur himmlischen Stadt!
Es wäre niemandem möglich, in diese Herrlichkeit vorzudringen, in dessen Leben
nicht das Letzte und Kleinste verklärt und verwandelt worden wäre in das Bild
Christi. Es erscheint kaum fasslich, dass ihre Gewänder noch strahlender
werden und ihre Auszeichnungen noch herrlicher erglänzen. Die Angesichter
dieser Gottesfürsten sind so umgestaltet, dass auf ihnen etwas von der Majestät
Gottes an Liebe, Weisheit und Macht widerstrahlt. Sonst könnten sie die
Majestät der Gottheit überhaupt nicht ertragen.
Gewaltig sind die Sphären in dieser siebten Stufe. Hier sind die
Königreiche beieinander von einem Ausmaße an Vollkommenheiten, wie sie die
übrige Welt ganz und gar entbehrt. Die Paläste, welche den Neuankömmlingen
entgegenleuchten, haben nichts mehr von dem schwerfälligen Charakter des
Kristalls. In diesen Sphären leuchtet der Jaspis als strahlender Lichtdiamant
in seinen verschiedensten Farben. Es ist unbegreiflich und unmöglich, davon
einen nur annähernd starken Eindruck mit Menschenworten zu vermitteln, wie das
tatsächlich der Fall ist. Denn solche nun rein geistige Substanz hat
eine solche Klarheit und Reinheit, eine solche Schönheit und Erhabenheit, wie
sie für die Materie und für aus der Materie kommenden Seelen unmöglich zu
erahnen ist. Du aber jage diesem hehren Ziele nach, das dir in dieser Stufe
jetzt noch verborgen bereitet ist und dich erwartet!
Wie vergöttlicht die Bewohner hier geworden sind, so auch ihre Häuser.
Sie sind gänzlich verklärt in göttlich erhabenste Schönheiten und
Mannigfaltigkeiten. Du weißt von der sechsten Stufe her, dass sie dort im Lande
der Macht eingeführt wurden in ihren eigentlichen Dienst. Nun aber strahlt auf
ihren Angesichtern der „Name des Vaters und des Sohnes und des Heiligen
Geistes". Das ist für euch auf Erden noch ein größtes Geheimnis und kann
von niemand auf Erden begriffen werden bei deutlichster Schilderung. Es ist
das Wunderbarste, vergleichbar mit einer, den Träger, beim Tragen verwandelnden
dreifachen Krone. Köstlich ist es zu beobachten, wie verschiedenartig die Namen
sind, die hier an ihren Stirnen erscheinen. Je nach der Führung und der
himmlischen Berufung leuchtet dort ein besonderer Name auf ihren Stirnen, der
die Bewohner der siebenten Stufe in ganz klare Klassen scheidet, die jedoch
untereinander aufs innigste verbunden sind. Sie alle zusammen stellen
miteinander die Herrlichkeit des göttlichen Namens dar. Erinnere dich an die
Verschiedenheit der Einzelteile deines Organismus und der Menschenseelen
leibliche Außenformen. Wie mancher ähnelt einem andern äußerlich und ist
doch innerlich im Charakter und im Wesen, so wie in den Fähigkeiten oft sehr
verschieden. Ebenso ist es auch hier in der siebten Stufe. Diese einzelnen
Klassen, wenn sie hier auch nicht so genannt werden, stellen als Organismus die
Herrlichkeit Gottes dar, als das Aufnahmegefäß Seiner Liebe. In gleicher Weise
wie ein rechtes Weib das Aufnahmegefäß der Liebe des Mannes ist.
Auch in der siebten Stufe hat die
Weiterentwicklung nicht aufgehört und sie wird als solche niemals aufhören.
Der Grund zur endlosen Herrlichkeit liegt in der Wiedergeburt, wie ihr es
nennt. Richtiger heißt es jedoch: „Wiedererzeugung oder Umzeugung" des
einst Gefallenen in die Urherrlichkeit. Dementsprechend sind auch dann die
verschiedenen Lebensführungen. Wie ein Händel, Bach oder Mozart nichts anderes
werden konnten als Musiker und talentvolle Komponisten, so ist es auch im
Reingeistigen. Wie ein Jesajas, Hesekiel, Daniel, ein Johannes der Täufer
nichts anderes werden konnten, gemäß ihrem inneren Gottesgeist, als Propheten,
so ist es auch hier.
Deshalb ist es äußerst wichtig, dass der
Mensch sein ihm von Gott angepasstes Aufgabengebiet erfährt. Dann weiß er auch
sein Ziel und geht den entsprechenden Weg, der zu diesem Ziele führt und
verliert es nie aus. den Augen. Wer dieses besondere Ziel kennt, der schreitet
viel leichter und schneller durch die unteren Stufen, als wenn er sich mit
allem anderen abgibt in einem vermeintlichem Eifer für Gott, das nicht zu
Seinem Aufgabengebiet in der Ewigkeit gehört.
Die Gesellschaften, die sich hier oben im
Lichte bilden, werden in allen Dingen immer göttlich-königlicher. Das gleiche
gilt auch von den Priestern, die alle gleichen Rang und gleiche Herrlichkeit
haben, wenn sie auch verschiedenen Dienst tun am Thron oder im Tempel, denn
diese beiden sind das gleiche. Der Tempel als Zusammenfassung der großen,
vollen Erlösung und der Thron als Darstellung göttlich-königlicher Majestät und
Vollmacht.
Die Gesellschaften sind weniger zahlreich. als in der sechsten Stufe
oder gar in der fünften, aber ihre Majestät und Gotteskraft übersteigt die
übrigen Stufen bei weitem. Bis zur sechsten Stufe unterstanden sie alle noch
der Führung eines Fürsten aus der siebten Stufe. jetzt, nachdem sie eingereiht
wurden in die Schar der Träger des neuen Namens, haben sie selbst diese Würde
und stehen unter der direkten Leitung des Königs aller Könige, ihres
höchstgeliebten Herrn; der Selbst einen neuen Namen hat, den auf Erden niemand
kennt (siehe Offb. Joh. 19,12). Doch gibt es unter diesen Himmelskönigen noch Rangunterschiede,
im „Alten Testament" vorgeschattet. 24 Priesterordnungen waren dort unter
einem besonderen Hohenpriester. So ist es auch hier der Fall. Darum „die 24
Ältesten um den Thron" (Off b. Joh. 4, 1-5). Der Himmel weiß nichts von
sogenannter Demokratie. Dort ist die ausgebildete Theokratie d. h.
Gottesherrschaft, was sich vollendet in der 7. Stufe darstellt. Du
musst warten, bis du dieses Geheimnis Gottes recht verstehst (1. Korinth. 4,1
und Offb. Joh. 10, 7 + 11, 15). Soviel ist gewiss, dass diese Könige und
Priester einander ähnlich sind, auch in ihren Klassen und den Führern dieser
Klassen. Du hast gelesen von dem Zwölferkreise der Erstgeborenen. Das ist ein
Stück dieser Herrschaft im Himmel und nur ein ganz geringster Bruchteil jener
Gottesordnung droben, die sich erst ganz offenbart, wenn die „Vollzahl aus den
Nationen wird eingegangen sein in diese Herrlichkeit". Denn jene Ordnungen
haben ihre eigentlichen Aufgaben in der Ewigkeit, wenn die uranfängliche
Herrlichkeit aller Dinge wird wiederhergestellt sein. Wenn nun eine neue Seele
aus der sechsten Stufe in die siebte hinübergeführt wird, dann wird sie
innerhalb ihrer Ordnung geführt, begrüßt und willkommen geheißen. Die
Einführung in diese Herrlichkeit geschieht nicht so oft, wie es in den unteren
Stufen der Fall ist. Denn mit jeder Stufe werden es weniger, die sich über die
maßlos hohen Grenzen hinüberschwingen können durch die erforderliche „Absage
oder Aufgabe von allem, was sie Eigenwilliges und Selbstwilliges in sich
haben".
Die hier eingeführt werden sind Geister, in deren Leben schon auf Erden
Jesus Christus alles in allem war. Auf Erden schon kann man feststellen, ob
jemand nach dieser siebten Stufe sich ausstreckt. Er trägt etwas an sich von
der letzten Sehnsucht, die eben durch nichts befriedigt werden kann, als in und
durch Jesus Selbst. Groß ist der Jubel und die Freude über jeden Einzelnen, der
in diese Herrlichkeit eintritt. Wahrhaft königlich ist die Begrüßung, denn alle
Begrüßenden tragen königlichen Adel an sich, der sich in ihrem ganzen Wesen in
Wort und Gebärde ausdrückt. Hier lernt die Seele, die verborgensten Quellen der
Geheimnisse Gottes erforschen und erkennen. Und mit bräutlichem I.iebesdank
fällt sie ihrem über alles Geliebten zu Füßen, der sie erlöste vom zweiten Tode
und nun Selbst willkommnen heißt in Seiner Herrlichkeit. Der ganze Thronhimmel
nimmt an solcher Einführung teil. Ich muss hier früher Gesagtes wiederholen:
Die Seelen nähern sich den Perlentoren der heiligen Stadt; schaue sie dir in
heller Phantasie an. Der Name „Perlentor" ist ja nur ein schwaches
Gleichnis, denn es geht auch eine geheimnisvolle Macht von ihnen aus. Eine
abweisende Macht allem Unreinen gegenüber.
Ich sprach schon darüber, dass heim Übergang
in diese Stufe eine wunderbare Umwandlung im Leben und in der Kleidung der
neuen Fürsten sichtbar wird. Oh, wie oft schauen die Bewohner der sechsten
Stufe brennend und verlangend nach diesem höheren Lichte aus, und sie kommen
leuchtender und sehnsuchtsvoller zu ihren Sphären der 6. Stufe zurück. So kämpft
die Sehnsucht nach Höherem mit der Selbstliebe des Geschöpfes! Auf den
Perlentoren stehen als lebendige Krönung Engel Gottes, die mit ihren
silberhellen Posaunen die Feste der himmlischen Stadt allen Himmeln kundtun.
Wenn diese ertönen, dann dringt dieser Ton bis in die untersten Stufen
hernieder. Es bedeutet jedesmal eine Aufmunterung, den Weg zur heiligen Stadt
Gottes zu suchen und dann getreulich zu gehen. Diese heiligen Posaunentöne
geben die Akkorde zum „Loblied des Lammes" an, ein oft gesungener
Festgesang der Erlösten. Ja, bis in irdische Sphären hinein dringt der Ton,
vernehmbar all denen, die in Jesus allein vollstes Genüge haben. Er lässt sie
erwachen aus der zeitlich, weltlichen Betäubung. Gleichzeitig kündet dieser Ton
den Engeln, die in irdischem Dienste stehen, den Beginn himmlischer
Freudenfeste an. In solchen Zeiten geschieht auch oft eine Änderung in der
Führung und zwar so, dass bis zum nächsten Feste einer aus den himmlischen
Stufen herabsteigt und einen dortigen Führer ablöst, um ihm die Teilnahme am
himmlischen Feste zu ermöglichen.
So wirkt die himmlische Stadt, der Thron
Gottes schon mit an jedem Gläubigen, ja bis hinein in eure Völler und ihre
Regierungen. Und selbst die höllischen Fürsten müssen warten, bis der Thron es
ihnen zulässt, ihre dunklen Pläne an den Gottlosen zu deren Züchtigung
auszuführen. Bedenket, dass am Throne alles beobachtet wird, und dass es
deshalb für jeden Himmelspilger nötig ist, gemäß dem Lichte der himmlischen
Stadt zu wandeln. Diese Engelsfürsten sind bestimmt zu posaunen. Von ihnen geht
der Ruf aus zur heiligen Versammlung und zur Heimkehr der Vollendeten in dieses
Reich der Herrlichkeit.
Auf den Grundsteinen der Mauern
des neuen Jerusalems, die aus Jaspis sind, stehen die Namen der zwölf Apostel des
Lammes. Es ist euch Menschen in seiner Herrlichkeit wirklich unbeschreiblich.
Gott Selbst ist hier der Baumeister. Da könnt ihr euch die unendliche
Erhabenheit Seines Baues ahnend vorstellen. Diese Stadt hatte Abraham ersehnt,
als er von Ur in Chaldäa auszog, um ihretwillen lebte er in Zelten, d. h. als
Fremdling inmitten von Welttümlichen, genau so wie alle Frommen nach ihm, die
sich als himmlische Bürger oben im Lichte wussten. Sie alle hatten das Heimweh
nach dieser Stufe. Aber keiner, das muss immer wieder betont werden, kann
hineinkommen, dessen Seele und Charakter nicht durchsichtig geworden, außen
wie innen und innen wie außen, gleich leuchtend rein und himmlisch wahr.
Die Namen der zwölf Apostel auf den verschiedenen Grundedelsteinen der Mauer,
zeigen hier ebenfalls den Plan Gottes mit jeder grundverschiedenen menschlichen
Persönlichkeit an, zu einer völligen Einswerdung in himmlischer Verklärung.
Jeder Träger dieses Namens ist ein heiliges, vollkommenes und göttliches
Original geworden. So sind sie schon durch ihre heilig reine Besonderheit an
Art und Wesen, in ganz besonderer Weise Botschafter der unendlichen
Herrlichkeit Gottes. Jede Farbe dieser Edelsteine ist mit ihrem Glanze, als
Entsprechung, ein Zeugnis für die verschiedenartige Rettungsarbeit und
Verklärkraft des Lammes. Der Herr und Vater macht nicht alle Wesen und alle
Erscheinungsformen gleichartig, aber Er vollendet sie alle zur göttlichen,
harmonisch einzigartigen Schönheit und Erhabenheit. So strecke du dich danach
aus und halte stets stille während der Zurichtung nach Seinem Liebeswillen.
Auf eurer Erde sind die meisten Menschen so
kurzsichtig, das sie das eine schöner nennend als das andere, weil sie nur das
Außen bewerten und nie die innere Wunderbarkeit der darin wirkenden Gottesliebe.
In der heiligen Stadt, wo alles zu der Urform der Schönheit und Herrlichkeit
zurückgekehrt ist, von der alles einst ausgegangen ist, wird jeder und jedes
offenbar als Schöpfung der ewigen Liebe und Seiner Weisheit.
Könnte ich mit dir einen Rundgang machen durch diese Gotteswunderstadt,
wie es Johannes der Apostel einst tun durfte, wie gern möchte ich dich auch
hinführen an den Strom des lebendigen Wassers, wo du deine so oft recht müde
Seele baden könntest in seinen Fluten zur Erquickung und vollen Kräftigung.
Erinnerst du dich noch an jenen Traum, den du einmal in deiner Kindheit
hattest? Du warst abends mit der Sehnsucht nach völliger Reinigung
eingeschlafen. Und dann sahst du den Herrn stehen im kristallklaren Strome und
erlebtest, wie Er dich eintauchte in diesen Strom, wodurch du völlig verwandelt
wurdest innerlich und äußerlich an Seele und Leib. Dein vordern aschgraues
Kleid wurde weiß wie neugefallener Schnee und die Gnade Seiner Liebe strahlte
dir aus des Herrn Angesicht entgegen. Noch viel wunderbarer wäre es, wenn du
für ewig dorthin dich durchgerungen hättest, und du könntest dann in
Wirklichkeit von Ihm untergetaucht werden, denn damit wärest du zur Urquelle
göttlichen Lebens gelangt. Auch zu den Bäumen würde ich dich führen mit ihren
überaus köstlichen Früchten, die herrlicher noch sind wie jene, die Adam und
Eva im Paradiese hatten. In deinen Träumen hast du bisweilen davon kosten
dürfen. Waren sie nicht unbeschreiblich? Ach, diese Früchte des ewigen Lebens
würden deine Sinne so hell machen und dir solche Kräfte vermitteln, dass du
dich dann aufschwingen könntest zu dem Berge Gottes. Also wird es sein, wenn du
nach Hause kommst und du dann dieses alles schauend erleben darfst. Das schenkt
der Herr allen denen, die überwunden haben!
Die Stadt Gottes mit ihren Palästen ist die
Heimat der Braut des Lammes. Das ist die Schar jener Vollendeten, die
gewürdigt sind aufgenommen zu werden unter die, welche das Weib des Herrn in
der Unendlichkeit an Zeit und Raum darstellen, als Gesamtaufnahmegefäß Seiner
Liebeweisheit und Kraft zu einer unendlich, herrlicheren, neuen Schöpfung. Sie
sind also der Augapfel der Freude des göttlichen Lammes, ewig vereint für
eine Arbeit himmlischer Geistesehe.
Diese Ehe bildet die Spitze der Unendlichkeit
Ach, es ist das Größte und Herrlichste diese Vollendeten zu schauen und
persönlich zu erleben in ihrem Wesen und Wirken. Aber das weitaus Größte und
Erquickendste ist, wenn man den Herrn Selbst sieht von Angesicht zu
Angesicht in Seiner unverhüllten höchsten Klarheit!
In Seine Augen zu schauen bedeutet nicht nur
verklärt zu werden in Sein Liebebild, sondern erhoben zu werden an Seine Seite
auf Seine Gottesmacht! Es bedeutet teilhaftig zu werden Seines unendlichen
Erbes und berufen zu werden, mit Ihm zu regieren und zu immer herrlicheren
Neuschöpfungen mit Ihm zu schreiten, von Ewigkeit in alle Ewigkeiten. Das ist
Vollmacht, volle Macht Gottes besitzen und verwalten, um mitzuwirken an den
geheimsten und verborgensten Wege der Pläne Gottes mit den Menschen und allen
Geistern. Das bedeutet ein Ausgerüstet-Werden mit Gottes Autorität, vor der
auch der gefallene Urengel Luzifer-Satan mit seiner Macht ärmlich versagt.
Freilich, wer dort eingeht, der muss bereitet
sein nach langer und vielseitig, schwierigster Lehr- und Prüfungszeit, in
völliger Liebe und vollendetem Ganzgehorsam, den Willen des Herrn treulichst
auszuführen, ohne mit dem eigenen Willen verändernd auch nur im Kleinsten
einzugreifen. Er kann nicht mehr im eigenen Namen wandeln und handeln. So
einsgeworden ist sein eigener Wille mit dem des Herrn, um schon jetzt in die
unterste Hölle zu gehen und dort den Willen des Herrn zu tun.
Oh, wenn du ahnen könntest, wie
reich die Arbeit und wie erhaben und wie köstlich dein Empfinden beim Werke,
das dort getan wird dann ist. Du würdest alles was du hast und noch liebst,
nicht nur mit Freuden sofort aufgeben. Nein! Du wärest bereit, auch tausend
Leben dem Meister alles Daseienden ganz und für ewig zur Verfügung zu stellen,
wenn du nur dabei sein dürftest.
Wie töricht sind doch die Menschen, die den
Thron Gottes als eine Stätte der Ruhe betrachten und erwünschen. Gewiss, in
der Stadt Gottes gibt es wohl eine Ruhe, eine wahre Ruhe, wie sie auf Erden
nicht gefunden wird. Aber am Throne Gottes ist die höchstmögliche Tätigkeit.
Das unaufhörliche Lob und die ununterbrochene
Anbetung Gottes besteht in dem unaufhörlichen und ununterbrochenen Tun Seiner
offenbarten Aufträge.
Über den Thron darf ich dir nicht viel sagen.
Das was eure Bibel über ihn sagt, muss dir genügen. Aber der Thron Gottes und
des Lammes sind die Offenbarer und Künder der letzten Vollendung der Pläne
Gottes mit allen Schöpfungen. In alle Ewigkeiten gehen von dort die göttlichen
Aufträge aus, die zu immer herrlicherer Vollendung hinführen. Denn das ist die
Herrlichkeit Gottes: Selbst unendlich herrlicher zu werden und Seine Kinder
dorthin nachzuziehen. Das vorläufige Endziel des Herrn ist, „dass Gott einst
alles in allein sei". Vornehmlich die Bewohner der siebten Stufe sind es,
die vom Herrn mitbeauftragt sind, die Pläne des Herrn auszuführen. Hier gehen
der Königs- und Priesterdienst Hand in Hand, so wie das jetzt schon im Leben
derer ist, die sich auf den Willen und die Liebe des Herrn stützen. Diese
wünschen Seine vollendeten Diener zu sein in allen Ewigkeiten. Deshalb ist es
nicht verwunderlich, dass die Träger dieser Vollendung als Menschen in die
Niedrigkeit eurer Erde gehen, oft in größter Einfachheit und Aasnut, um als
Gottesdiener wohlgeübt zu sein und den Unwissenden in diesem Dienen vorzuleben,
dass man sie lieb hat und höher wertet als sich selbst. So wollen sie auch auf
der Erde tätigen Anteil haben an der Erlöserarbeit ihres Herrn.
Dem Dienste und der Vollendung entsprechend sind auch die Kroneu, die diese
Könige des Herrn tragen. Es kann und wird keiner in der ewigen Stadt Gottes die
Kronen der Überwinder tragen, der nicht auf Erden bereit war, an der
Dornenkrone tiefster Leiden und und Demütigungen in Jesu Kreuzesgesinnung
mitzutragen. Wer aber das will und tut, der kommt Heim mit dem Zeichen des
Herrn. Und von den Wundmalen des Herrn trägt er einen Abglanz. Diese Wundmale
des Herrn sind die größten Ehrenzeichen dort in den Himmeln und wer sie
bekommen hat, ist damit ausgezeichnet vor vielen Millionen. So mancher
ärmlichste Mensch auf Erden, z.B. die gläubige Ehefrau eines Wüstlings und
Trinkers, die still im Aufblick auf den Herrn Jesus ihre Liebepflicht zum
armen, satansgebundenen Ehemanne und ihren Kindern tat, unter Hintenansetzung
ihres eigenen Wohllebens, diese wird sich überrascht bis in die höchsten Stufen
der Himmel hinaufgezogen sehen, durch stetes untergeordnetes Dienen dazu
eingestellt. Denn was vor den Menschen hoch und angesehen ist, das ist vor der
Liebeweisheit des Herrn ein Nichts. Wer jedoch verachtet und unansehnlich in
geringster Dienstarbeit treulich war und in allen Menschen Gottes Finger
sah, dieser ist des Herrn Liebling, den Er nimmer verlieren und missen will bei
Sich in der Ewigkeit. Es sind Seine allerliebsten Erdenkreuzträger! Wer etwas
von diesem Kreuzesdienst an sich trägt, dieser legt Zeugnis davon ab, dass er
seinen Leib und seine Seele auf dem Kampfplatz des Märthyriums dem Herrn aus
Liebe zu Ihm und allen Menschen aufopfert, mögen sie gut oder schlecht
gewesen sein. Diese Wundmale der Schwierigkeiten, Nöte und Verfolgungen im
Erdenleben um des Geistes der Liebe Christi willen, gelten oft mehr als die
blutigen Opfertode.
Ach, wenn die Menschen wüssten, wie vieles
davon abhängt, sie würden mit großer Freude bereit sein, zu leiden und
zurückzustehen um Jesu willen. Sie würden es für höchste Ehre halten, um
Seinetwillen von den Menschen verachtet, verfolgt und gepeinigt zu. werden.
Sie würden sich nicht aufbäumen gegen Spott, Verleumdung und Benachteiligung,
wenn sie wüssten, dass in die Stadt Gottes keiner eingehen kann, der nicht
Gutes für Böses vergolten hat.
Die Kronen der himmlischen Könige entsprechen
auch ihrer Lebenshaltung und ihrem Dienste auf Erden. In ihren Kronen ist
ersichtlich, ob sie durch ihr Vorbild viel oder wenig Seelen zum Herrn und
Seiner Liebewahrheit geführt haben. An ihnen sieht man, wie vieles sie erlitten
haben im Missionsdienste für den Herrn. Auch sieht man an den Kronen, wie
vieles sie im Verborgenen entbehrt haben, aufgeopfert für den Herrn um
Seinetwillen und auf was sie verzichtet in ihrem Wohlleben, um der ärmeren
Nächsten willen. Wie leuchtende Edelsteine zeigen sich an den Kronen und
Kleidern diese Liebesdienste auf Erden wieder. Ja, auch eine sternlose Krone
kann leuchten, aber sie preist die tätigste Liebe Jesu nicht entfernt so wie
eine, die über und über geschmückt ist mit den Edelgesteinen tätigster Gottes-
und Nächstenliebe auf Erden. So offenbaren die Kronen die Größe und Kraft ihrer
Erdenliebe zum Herrn, ihre Selbstverleugnung, Hingabe und Treue. Das alles
bildet die Voraussetzung für ihren himmlischen Dienst. Könige und Priester sind
alle; die einen stehen mehr im Tempel, die anderen mehr am Throne in geistiger
Entsprechung. Doch gleich wichtig ist ihr Seligkeitsdienst. Und keiner trägt
das Verlangen, seinen Dienst für einen anderen Vollendeten zu tun. Jeder freut
sich unaussprechlich mit dabei zu sein bei dieser Arbeit. Alle Not und jedes
Leid, ja, die Sünde selbst muss diesen Königspriestern helfen, die unendlich
erhabenen Gedanken ihres Heilandgottes durchzuführen. Das Leid, das der Mensch
um Jesu willen erduldete, es wird dort also der Anlass zu weiterer Herrlichkeit
sein. Deshalb liebe, liebe, liebe immer mehr, immer wieder aufs Neue! Werde im
Lieben nimmer müde und lau, sondern werbe Seelen für Jesus durch liebendes
Vorbild in Treue in Wort und Tat, dann wird deine Krone einst leuchten in,
Lichte himmlischen Schmuckes.
Höchste Freude für sie alle ist es, einen
neuen Himmelsbürger der Herrlichkeit einführen zu dürfen in diese Stadt, um zu
sehen, dass der Herr mit jedem zu diesem hohen Ziele kommt, der dieses von
Herzen und mit ganzem Ernste will. Von den Wundern der Einführung habe ich
schon einiges gesagt. Die Anteilnahme des Thrones dabei ist unvergleichlich.
Dort gibt es keine älteren Brüder mehr, die sich aus Neid ärgern an den
Ehrungen des heimkehrenden Jüngeren (wie im Gleichnis vom verlorenen Sohn). Nein!
Sie alle freuen sich von ganzem Herzen, ehren und feiern ihn mit und preisen
dabei den Herrn für Seinen Sieg im Leben des neuen Fürsten. Jeder der früheren
Fürsten bringt dein Herrn seinen spezifischen Dank dar und jeder legt eine
kleine Gabe nieder im Wohnpalast des neuen Bürgers. Ach, welche überraschungen
erwarten dort den Bürger als Überwinder, wenn er heimkommt und das Werk des
Heilandes ist auch an ihm vollbracht!
Allen voran geht die Huldigung des Thrones. Dort findet die Krönung
statt. Aus den Händen des Herrn Selbst, dem Herrn aller Herren empfängt der
Überwinder seine ihm eigentümliche Krone und wird als königlicher Bürger
beglaubigt vor allen Anwesenden. Er hat mit dieser Krone seinen neuen Namen und
die Vollmacht zum königlichen Dienst in der Unendlichkeit. Der Sohn bekennt
ihn vor Seinem Vater und den übrigen Throngewaltigen, den sieben Geistern, die
vor Gott stehen, als Verkörperung der Herrlichkeit Gottes in Seinen
verschiedenen Wesenseigenschaften. So wird in die himmlische, königliche
Familie aufgenommen, wer treu erfunden wurde. Für die betreffende Seele ist
dieser Moment, der glückseligste und herrlichste Augenblick. Was ihr noch
geschenkt werden kann an Gnade und was noch für sie ertragbar ist an Freude,
das wird ihr dabei geschenkt.
Und vom Throne aus geht es dann unter der
Führung königlicher Freunde in seine Ewigkeitswohnung, die der Seele vom Herrn
und den Vorangegangenen bereitet ist. Dort im eigenen Heim begrüßt ihn der Herr
als Erster durch Übergabe Seines ganzen Reichtums an Herrlichkeit. Und die
Seele kann weiter nichts in dieser völlig unerwarteten Gnade tun, als den sich
ihr nun gebenden „Freunde und Herzensbruder" bräutlich-liebend anzubeten.
Er hat sie so unsagbar geliebt schon vor Grundlegung der Welt und alles Eigene
für sie dahingegeben, um sie in höchster Glückseligkeit in der seligsten
Ewigkeit bei Sich zu haben.
Dieser Augenblick der Vereinigung bedeutet
für jeden einzelnen der dabei Anwesenden einen wahrhaft großen Beweis der Demut
des Herrn von höchstem Ausmaße. Aber dort erwarten sie auch ihre Freunde, die
sie auf Erden geführt und geleitet und vor den dortigen Gefahren bewahrt hatten.
Sie erkennt wiederum, welch großen, tätigen Anteil der Himmel an ihrem
Wohlergehen genommen hat, und wie kostbar sie in deren Augen. sein muss.
Manche Begebenheit und Bewahrung in ihrem
Erdenleben findet sie dort in den dreidimensionalen Bildern ihres Palastes,
sowie in der Krone und in ihren Orden und Auszeichnungen. Dadurch bekommt sie,
soweit dieses überhaupt noch möglich ist, eine so tiefe, ungeahnte Dankbarkeit
und erkennt dann auch erst, was die Demut Gottes ist. Sie sieht, dass jeder
Kampf, den sie siegreich bestanden hatte, auch seine Erinnerung und bleibende
Auszeichnung hier im himmlischen Strahlenlichte erhält.
Was an Würde und Majestät dort offenbar wird, ist unvorstellbar. Es ist
der Herrlichkeit des großen Königs aller Könige entsprechend, die ihresgleichen
in der ganzen Unendlichkeit nicht mehr wiederfindet Ist es da verwunderlich,
dass der Uberwinder zu Boden gerissen wird in heißester Dankbarkeitsliebe, dass
er niederfällt, „Seinen Herrn, Vater, Freund und Bruder anbetet und huldigt"
lange, lange Zeit, soweit man hier noch von Zeit reden kann. Diese
Liebesanbetung ist auf Erden nicht zu finden, noch möglich, da solche Anbetung
den Anbetenden töten würde im sterblichen Fleische. Und diese Anbetungshuldigung
steigt als unbeschreiblich lieblichster Wohlgeruch zum Throne des Allerhöchsten
empor. Die einzelnen Wohnungen in dieser Stadt sind wunderbar verschieden. Jede
ist eine einzigartige Kostbarkeit und alle insgesamt bilden eine
himmlisch-harmonische Einheit, genau so wie die verschiedenen Perlentore in der
verschiedenfarbigen Edelsteinmauer. Sie alle sind nicht aus Kristall, sondern
aus Jaspis. Auch hier wohnen Seelenverwandte nahe zusammen. Dienst, Charakter
und Rangordnung sind den einzelnen Palästen aufgeprägt. Es gibt größere und kleinere.
Die größeren stehen im Einklang mit den auf Erden schon erweiterten
Liebesherzen, die möglichst viele beschenken, um selbst noch mehr Glück als
die Beschenkten dabei zu empfinden.
Die Einführung in den heiligen Dienst ist
wiederum etwas Wunderbares. In den unteren Stufen standen auch die Überwinder
mehr oder weniger unter der betreuenden Leitung des Herrn und werden daher auch
von Ihm Selbst in den heiligen Dienst eingeführt. Auch diese Einführung
gestaltet sich wieder zu einem himmlischen Fest, an dem die ganze Ordnung der
Königspriester teilnimmt. Der anbetende Jubel füllt dabei den Tempel des Herrn
mit himmlischer Freude. Hier in dieser Stadt gibt es, da alles hier vollkommen
ist, Bindungen der Freundschaft, die an Stärke und Gemeinschaft durch
Vereinigung der Seelen alles Bisherige in den unteren Stufen weit, weit
übertreffen. Wenn der Überwinder eingeführt wird in seine ewige Heimat, dann
darf er auch ein Fest geben, bei dem dann alle zugegen sind, die an seinem
Leben mitgearbeitet, mitgebetet und mitgerungen haben und ebenfalls nun all die
Herrlichkeiten dieser Stadt mit ihm teilen. In diese Stadt kann keiner
gelangen, der nicht die erforderliche Heiligung und Reife dafür erlangte. Von
den oberen Stufen kann wohl nach unten hin frei herniedergestiegen werden, doch
niemals umgekehrt. Es sind wohl seltene Ausnahmen vom Herrn Selbst vorgenommen,
doch haben diese Unreifen aus den untern Stufen oder gar höllischen es als
unerträglich empfunden, so dass sie nach ihrem eigenen Willen schneller als der
Blitz mit entsetzlichem Wehegeschrei wieder in ihre früheren Örter fielen.
Deshalb können die Seelen aus den unteren Stufen nicht teilnehmen an der Festen
der siebten Stufe.
Da alles Leben und alle Kraft in der
Unendlichkeit vorn Herrn Selbst ausgeht und nirgends eine andere Lebenskraft
vorhanden ist, so ist die eigentliche Herrlichkeit der Herr Selbst. Alles
Licht, alle Schönheit aus der Liebe, Ordnung, Gerechtigkeit und Heiligkeit des
Herrn ruht herrlich strahlend über dieser Stadt, als wunderbar sanfter und für
nicht völlig Geläuterte, unerträglicher Glanz.
Straßen, Plätze, Paläste und Gärten und der Strom des lebendigen
Wassers, selbst die Bäume, Pflanzen und Blumen verkünden allesamt den Reichtum
der Liebe Gottes. Es ist überwunderbar, wie dort das sanfte Liebelicht und
Leuchten Gottes alles verklärt. Die wunderbarsten Gottesgedanken treten
hier Seinen Kindern enthüllt in Erscheinung. Was dort an Lebendigem
hervortritt, ist nur noch Herrlichkeit Gottes. Ob das nun die Vogelwelt, Bäume
oder Blumen sind oder die auch dort lebenden Tiere betrifft, sie alle sind
Herrlichkeit! Alle atmen daher auch Leben aus, ewiges Gottesleben! So
leuchten die Überwinder in ewiger Jugend und ihr Vater von Urewigkeitsbeginn
ist Selbst bei ihnen in der blühendsten Lebensjugend. Ist das nicht herrlich
schön? Und doch trägt alles die Würde himmlischer Reife, Vollendung und
Majestät. Ihre Kleider sind glänzend weiß wie die Sonne am hohen Tage. Dort
herrscht auch der Purpur und bei den Himmelsfesten wird er getragen. Er steht
immer in Verbindung mit dem Dienst des Trägers. Die Feste der Erlösung werden
im himmlischen Jerusalem stets mit großer, ungeteilter Freude und Innigkeit
gefeiert aus tiefster Dankbarkeit zum Urheber aller dieser Glückseligkeiten.
Und wie überaus erquickend diese Feste sind, wo alle Teilnehmer frei, völlig
frei sind von jeder Eitelkeit, Selbstliebe, Neid und Missgunst. Das ist für
euch Erdenbewohner unvorstellbar, die ihr euch noch von diesen argen
Eigenschaften völlig reinigen lassen müsst, durch die Liebeskraft des Blutes
Jesu Christi.
Dort erst geht dem Überwinder die unendliche
Größe der Barmherzigkeit Gottes in Jesu Christo auf und er schaut klaren Auges
hinein in die Länge, Breite und Tiefe dieser erbarmenden Liebeskraft der Demut.
Vorn Throne pflanzt sich der Jubel weiter fort bis in die untersten Stufen, ja
bisweilen hörbar selbst auf Erden, einem frommen Herzen, das sich der Liebe
Jesu ganz zu Eigen gegeben hat. Was völlige Freiheit von der Erdenschwere und
Erdensünde an Glückseligkeit hervorbringt und vermag, das siehst jeder erst
hier im Licht. All die Worte: Lobpreis, Anbetung, Jubel, Glückseligkeit,
Herrlichkeit sind hier im Lichte der persönlichen Gegenwart des Herrn Wirklichkeit.
Denke nicht, dass solches auf die Dauer verflachen und zur leeren Form oder
Gebärde herabsinken kann, wie es leider bei euch auf Erden fast immer der Fall
ist, in den am Anfang noch lebendigen, neuerweckten Gemeinden; aber auch in den
sogenannten „aus Liebe geschlossenen Ehen".
Über der Stadt, unnahbar den Vollendeten ist
der Thron des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Er ist eingehüllt
in das Feuer der Cherubin und Seraphin.
„Niemand sieht den Vater, denn der Sohn und wem es der Sohn will
offenbaren." So lauteten die Worte Jesu auf Erden. Wer kann hintreten in
diese alles verzehrende Feuerglut? Alle erträgliche Herrlichkeit Gottes
des Vaters, wird den Geschöpfen nahe gebracht „im Sohne"! Aber alle
Vollmacht des Heiligen Geistes offenbart sich als verzehrender Flammenglut der
Gottheit, genannt: „das Zornfeuer Gottes."
In den sieben Erzengeln, die zum Throne
Gottes gehören und in Wirklichkeit die sieben Eigenschaften der Heiligkeit
des Wesens Gottes darstellen, erscheint Er in Seiner Machtvollkommenheit.
Gott der Vater, als „der unendliche
Mensch" ist der Gott in Seiner Unendlichkeit, der da Seine Selbst- und
Alleineinheit auf das Allerbestimmteste und Allerklarste denkt und in allen
Seinen allerkleinsten Teilen fühlt. Er ist der Träger und Erhalter der
unendlichen Vielheit in Sich. Er ist gestaltlich ein vollkommener Mensch,
welcher von niemandem gedacht und empfunden werden kann, denn allein von Jehova-Jesus,
der Ewigen Liebe in Gott. Und diese Liebe ist das alleinige Leben in Gott,
dem Unendlichen, die da gestaltlich wieder als ein vollkommener Mensch ihren
Sitz hat in der zentralen Tiefe der Unendlichkeit. Diese Liebe Gottes als
positiv-polare Lebens- und Schöpferkraft Gottes ist ein ganz selbständiges
Wesen, und von den sieben Geistern - die vollkommene Menschengestalt haben -
der oberste, herrschende als alleiniger Schöpfer und deren Ordner und
Erhalter. Durch diese Gottesliebe wurde alles Selbst und Nicht-Selbstbewußte
seit dem Urbeginn der Schöpfung, aus unendlich kleinsten Atomen organisch
miteinander verbunden und in selbständige Lebenstätigkeit gebracht. (Er,
die inkarnierte oder Mensch gewordene Liebe Gottes kam in Sein Eigentum, aber
die Seinigen haben Ihn nicht erkannt)
Die materiell-geschöpflich denkende und handelnde Menschheit kann nicht
die geistigen Lebensgesetze kennen und ihre sprachliche Ausdrucksweise kann
nicht das Wesen und die Kraftgröße der einzelnen Geistwesen beschreiben in
ihren siebenfachen Dimensionen. So schützen die sieben Geister, unter ihnen die
ewige Liebe in Gott, die noch nicht völlig vergöttlichten Geister ihrer
Schöpfung vor dem heiligen unendlichen Gottmenschen, der in sich ist ein alles
verzehrendes Feuer. Die ewige Gottesliebe hat es sich zum Ziele gesetzt,
alles von ihr Erschaffene zu diesem unendlichen Gott hinzuführen, indem
sie durch und durch geheiligt, vergöttlicht, fleckenlos als die Gesellschafter
des ihnen nun sichtbaren unendlichen Menschen ebenfalls auch zu dessen
Unendlichkeit herangewachsen sind. Die Gottheit ist dann mit ihrem einzigen
Sohne - Jehova-Jesus - nicht mehr allein! „Dann werden sie Ihn sehen, wie ER
ist und sie werden Ihm gleich sein (l. Joh. 3, 1-2). Die unendliche
allerheiligste Vater gottheit ist demnach das Ziel aller Erdenmenschen, wozu
ihnen Jesus den Weg frei gemacht hat durch Sein Opfer auf Golgatha. Hier
wurden die Voraussetzungen errungen, das der unendliche Gottmensch den
Blutgereinigten und Erkauften, Seinen Heiligen Geist als überwindende Kraft
aus der Höhe senden konnte, welches ist der innere heilige Christus im
umgezeugten Menschen. (Umgezeugt von der Adams- in die Christusnatur)
Es wird also eine Ewigkeit (Schöpfungsabschnitt)
heraufgeführt werden, in der der Vatergott allem Geschaffenen endlich
gegenüber tritt, in der völligen Offenbarung Seines unendlichen Wesens. Und es
wird wahr werden was die ersten Apostel darüber kurz andeuteten (1. Korinth.
15,22-28)
„Gleichwie in Adam alle starben, also werden
in Christo alle lebendig gemacht. Ein jeder aber in seiner Ordnung: Der
Erstling Christus, danach die Christus angehören, wenn Er wiederkommen wird.
Danach das Endziel, wenn Er das Reich Gottes, dem Vater überantworten wird Er musste wohl herrschen, bis dass Er alle
Seine Feinde unter Seine Füße legte
Wenn aber alles Ihm untertan sein wird, alsdann wird auch der Sohn
selbst untertan sein dem, Der Ihm alles untertan gemacht hat, auf das Gott sei
alles in allem!"
Bis dahin bleib Jesus der alleinige Mittler
zwischen der Gottheit und den Menschen in aller Wirksamkeit des unendlichen
Vatergottes. Jesus Christus ist der Herr, durch den dieser Vater Sich
offenbart bis zur heiligen Vollendung der Seelen, sei es in der Wirklichkeit im
Lichte oder in der Durchführung seiner Gedanken auf Erden, in den sichtbaren
oder unsichtbaren Himmeln.
Eure Erdenschule ist nicht mehr die alleinige
Gotteskinderschule. Jesus-Jehova ist der Seligmacher, aber auch der
Zurechtbringer und Richter aller Verlorenen. In unendlicher, höchst
achtungsvoller Dankbarkeit betet der gesamte selige Geisterhimmel durch ihren
Herrn Jesus den unendliche Vater und Jesus selbst an. Alle werden gesegnet
durch Sein Lieben, Seine Fürbitte und Seine errungene unendliche Vollendung in
des Unendlichen Ebenbild. Zu Ihm strebt der Himmel, um durch Ihn teilhaftig zu
werden des Vaterherzens selbst, in dem sie allein teilhaftig werden können der
unendlichen Herrlichkeitsnatur Gottes. Und keine größere Freude hat der einzige
Sohn des Unendlichen, Jesus, als die Herrlichkeit des Vaters, Seines Vaters,
den Erlösten zu vermitteln.
Von einem steht geschrieben, dass er dem Sohne Gottes gleich geachtet
und Priester in Ewigkeit sei. Es ist der geheimnisvolle Melchisedek
(Mei-lechi-sedec = Meines Lichtes Sitz), der neben dem Sohne erscheint. Ihm
ging Abraham entgegen und opferte ihm als König von Salem seinen Zehnten. Er
ist es, der das melchisedekische Hohepriestertum verkörpert, ohne Vater und
ohne Mutter, d. h. auf Erden ungezeugt und ungeboren. Melchisedek ist einer der
sieben Geister Gottes. (die sieben Geister Gottes sind: Liebe - Weisheit -
Wille - Ordnung - Ernst - Geduld - Barmherzigkeit. Dies sind die geistigen
Grundeigenschaften Gottes, welche sich im Laufe der Schöpfung auch
personifiziert den Engeln und Menschen dargestellt haben.) Doch trägt auch
Melchisedek nach dem Worte Gottes die Vollkommenheit in göttlicher
Herrlichkeit. Wir merken seine Wirksamkeit und nehmen Anteil daran. Mit
Ehrfurcht schauen wir auf die sieben Geister am Throne Gottes. Um diesen Thron
sind die 24 Throne und das mit Feuer gemengte „kristallene Meer". An ihm
stehen zu Festzeiten die Seelen der Überwinder singend und spielend auf ihren
Harfen zur Freude ihres Herrn und Gottes. Unaussprechlich, mit irdischen
Maßstäben nicht messbar, strahlt die göttliche Klarheit schon einen Teil Seines
Uferfeuers in himmlischen Ratsversammlungen, von denen auch die Erde und alle
Himmel gelenkt und gestaltet werden. Im Lichte dieser Throngemeinschaft sehen
wir diesen Hohenpriester von Ewigkeit - Melchisedek -.
Dort sind auch die Jünger und Jüngerinnen Jesu Christi während Seiner Erdenzeit. Auch Maria, Seine Leibesgebärerin als Königin unter anderen Himmelsköniginnen, all jener Frauen die Jesum dienten, und Sein Leben durch die Hingabe und Liebe bereicherten. Maria ist also nicht die alleinige Himmelskönigin. Und unter diesen sind die vollendeten Frauen, die wie viele Männer weder das Feuer der Scheiterhaufen noch Kreuz oder Beil und Schwert fürchteten. Sie waren bereit, als Zeugen für Jesus, ihren Schöpfer, Gott, Heiland, Erlöser und Herrn alles hinzugeben. Nun leuchten sie im himmlischen Glanze und haben Teil an der göttlich, herrlichen Vollendung der Wege und Gedanken Gottes. Noch kannst du nicht ahnen, was alles damit in Beziehung steht. Nur einen winzigsten Herrlichkeitsstrahl kannst du erfassen und dich von deinem inneren Christus dahin ziehen lassen, dessen brusterweiterndes Seufzen du schon oft bei tiefen Gotteseindrücken bemerktest. Er will dich hinziehen zu der himmlischen Herrlichkeit der unendlichen Gottheit, zu der du berufen bist.
Doch gilt es, das Letzte deines
Eigenwillens aufzugeben und alles dafür zu wagen. Bitte Jesus darum, nie müde
dabei zu werden oder gar lau und träge.