Wenn ich mich umschaue, wo sich die wesentlichen Fehler des Kirchenchristentums befinden, komme ich auf  5 Punkte:

1)      Eine fehlerhafte Trinitätslehre (Gott in drei Personen)

2)      eine fehlerhafte Schöpfungslehre (die unmittelbare Schöpfung der materiellen Welt, ohne den Zusammenhang mit einer rein geistigen Welt infolge eines Falls geschaffener Geister) 

3)      eine fehlerhafte Erlösungslehre (die Erlösung durch einen Glaubensakt, bzw. Kirchenzugehörigkeit, anstatt durch einen Akt der geistigen Wiedergeburt mittels Tatliebe und Verinnerlichung)

4)      eine fehlerhafte Lehre des Menschen, der lediglich aus Leib und Seele bestehen soll (der Geist, bzw. Gottesfunke durch den Gott im eigenen Herzen gefunden werden kann wird unterschlagen)

5)      die Lehre einer ewigen Verdammnis (anstatt einer Rückführung aller gefallenen Geister, bei möglicher zeitweiliger Neubannung.)

 Auf all diese, nach meinem Dafürhalten, entscheidenden Punkte geben die Offenbarungen nach Lorber wie Dudde übereinstimmende, richtige Antworten. Lorber weit differenzierter und für das kommende Friedenszeitalter die entscheidende Offenbarung, Dudde weit einfacher, jedoch dem heutigen Bewusstsein angemessener.

 

Einem engherzigen Geist entstammt die, auf zahlreichen Interpretationsfehlern beruhende, Kritik an Dudde durch deren Zurückweisung ich zur Versöhnung zwischen den beiden Offenbarungen einen Beitrag leisten möchte:

 

Zu Adam:

 

Gott schuf (vor ca.6000 Jahren) an vielen verschiedenen Stellen der Erdoberfläche jeweils ein erstes Menschenpaar:

Adam1 und Eva1, und Adam2 und Eva2, Adam3 und Eva3 (WS)

 

„Ich schuf Menschen In großer Zahl. - Also es wiederholte sich der Erschaffungsakt des ersten Menschen immer wieder in Gebieten die unerreichbar waren für die einzelnen Menschenstämme. - Und erst nach wieder langer Zeit nahmen die verschiedenen Stämme Verbindung miteinander auf".(1)

 

Zitiert W. S. aus der Offenbarung nach Dudde und stellt dem Dudde-Text folgende Passage aus Lorber gegenüber:

 

Gott schuf (vor ca.6000 Jahren) nur ein einziges Menschenpaar:

Adam und Eva, von dem alle weiteren Menschen abstammen (WS)

"Es ward im Anfange aber nur ein Menschenpaar auf die Erde gesetzt und es hieß der Mann „Adam“ und das Weib “Eva“.

 

Damit soll also nachgewiesen werden, dass Dudde unrecht hat, weil man ihr ja das Etikett „falsche Prophetin“ anhängen will.

 

Nun steht jedoch bei Dudde der folgende Text zu Adam und Eva, der jedoch, bewusst oder unbewusst, verschwiegen wird, weil man ja ansonsten nicht zu dem Nachweis käme. 

„Der erstgeschaffene Mensch war seinem Leibe nach auch ein Erschaffungsakt Meiner Liebe. Ich mußte dem gefallenen Geistigen dann eine Außenhülle schaffen, als es sich aus der Tiefe wieder so weit emporgearbeitet hatte, daß es also die letzte Willensprobe in aller Freiheit ablegen konnte ...Der Sündenfall des ersten Menschen war sonach eine Wiederholung des ersten Falles des Urgeistes. Er folgte Luzifer und riß unzählige Wesen mit hinab zur Tiefe .... wie nun auch alle Nachkommen des ersten Menschen in den Schwächezustand sündiger Menschen versetzt waren so lange, bis Jesus Christus ihnen zu Hilfe kam, bis Jesus Christus die Willensstärke den Menschen erwarb durch Seinen Tod am Kreuz, bis Jesus Christus Seinen starken Willen den Versuchungen Luzifers entgegensetzte und ihn bezwang ....  Diesem Urgeist gesellte Ich nun ein zweites Wesen zu, das ihm gleichzeitig zur Unterstützung, aber auch zur Erprobung seines Willens dienen sollte. Ein jeder hätte dem anderen beistehen können, das letzte Ziel zu erreichen, Ich legte nicht die Verantwortung auf eine Schulter allein .... beiden gab Ich das Gebot, und beide konnten gemeinsam das Ziel erreichen .... Und dieses zweiten Wesens bediente sich Luzifer, der dessen geschwächten Willen erkannte und durch ihn zum Ziel zu gelangen hoffte .... Die Willensprobe mußte gefordert werden von dem ersten Menschenpaar, und zur Erprobung mußten auch die Gegenkräfte wirken können, denn auch Luzifer kämpfte um seine Geschöpfe, die er nicht hergeben wollte, wenngleich sie auch Mein eigen waren. Sein Plan gelang ihm, hielt Mich aber dennoch nicht ab, unzähligen Wesen in der Folge immer wieder die Möglichkeit zu geben, sich zu verformen in den Menschen auf dieser Erde und also zu immer höherem Reifegrad zu gelangen, wenngleich durch den Fall des ersten Menschenpaares die Pforte zum Lichtreich verschlossen blieb, bis Jesus Christus kam ....  B.D. NR.    5802

 

Der Sündenfall geschah demnach auch laut Dudde lediglich durch ein Menschenpaar, nämlich den speziellen Adam und Eva.

Adam heißt jedoch ganz allgemein „der Mensch“, womit die ganze Menschheit gemeint sein kann, oder eben mehrere Menschen, die jedoch nicht den Sündenfall begangen haben, sondern genau wie bei Lorber jener spezielle Adam und seine Eva.

Damit verschwindet der zwischen Lorber und Dudde aufgebauschte Widerspruch bis auf einen geringfügigen Teil, der getrost als „Peanuts“ bezeichnet werden darf.

Gleichzeitig wird jedoch deutlich, dass in der Kritik in verzerrender und herabwürdigender Weise mit der Offenbarung nach Dudde umgegangen, mithin eine lorberianische Ideologie erzeugt wird, was im Folgenden weiter aufgezeigt werden soll:.

 

Zum Gotteszentrum:

 

Nach den Aussagen der Neuoffenbarung durch Jakob Lorber hat Gott auch in Seinem innersten Zentrum eine Menschgestalt.
Wir wissen, dass Gott bei Seiner Menschwerdung in Jesus Christus zu einem schaubaren Gott wurde, der Er zuvor nicht war, trotz seiner menschlichen Gestalt.

Kann man denn nun sagen, dieser Urgottmensch in seinem Zentrum sei "endlich", wie es in den Dudde-Kritiken um Ausdruck kommt?

"Die Gottheit besitzt ein ungeschaffenes, menschlich- geformtes, endliches und persönliches ZENTRUM, aus Dem erst alle Gottheit, die den unendlichen Raum erfüllt, hervorgeht." (WS) (Dudde-Kritik von Wilfried Schlätz S. 7)

"Weil also Gott Seinem persönlichen ungeschaffenen ZENTRUM nach ein vollkommenster ungeschaffener Mensch ist, daher dürfen und sollen wir uns unseren GOTT und SCHÖPFER hinsichtlich Seines persönlichen ZENTRUMS als einen begrenzten vollendetsten Menschen vorstellen..." (Dudde-Kritik von W. S. S. 8)

"Bei ihr (Dudde) hat die Gottheit kein ungeschaffenes, menschlich-geformtes, endliches und persönliches Zentrum..." kritisiert J. D. in seiner Dudde-Kritik S. 3, was zum Ausdruck bringen soll, daß er ein solches endliches Zentrum bei Dudde vermißt.


In der Offenbarung nach Dudde heißt es:
"Ich war die erschaffende Kraft, die Wesen schaffen konnte nach Meinem Ebenbild (was eine menschliche Form des Urbildes voraussetzt, d. Verf.), Ich war das Urzentrum, Das Seine Kraft ausstrahlte in die Unendlichkeit und sie verwerten konnte nach seinem Willen." (B. D. Nr. 5414)

Also gibt es auch bei Dudde ein Zentrum welches das Urbild eines Menschen enthält. Wenn bei Dudde ausgesagt wird, "personifiziert kann Gott niemals werden." B. D. Nr. 2056, so ist damit lediglich gemeint, man solle Gott nicht auf die Vorstellung von einem begrenzten, gefallenen Menschen reduzieren.

Es dreht sich demnach um die Frage, gibt es ein "endliches" Gotteszentrum oder nicht.

Dazu ein paar Texte aus den verschiedenen Werken Jakob Lorbers:

[HiG.01_40.11.22.b,23] Himmelsgaben Bd. 1
"Obschon es zwar in Mir und für Mich nichts Unendliches und nichts Ewiges gibt, da Ich Selbst unendlich und ewig bin, so birgt aber doch alles Geschaffene Unendliches in sich, da es Mich Selbst in sich birgt. Denn, wo wäre das Ding, das außer Mir wäre und Mich nicht in sich trüge?! Was aber Mich in sich trägt, trägt Unendliches in sich und kann daher auch für das endliche Wesen niemals endlich besprochen werden."

[GEJ.04_122,03] Großes Evangelium Johannis Bd. 4
"Wie konntest Du als Jehova, der unendlich ist, diese Deine Unendlichkeit verlassen und Dich hineinzwängen in diese höchst endliche Form? Bei all dem aber blieb der alte, unendliche Raum noch derselbe, der er von Ewigkeit her war! Du als Jehova bist ja eben der unendliche Raum selbst! Wie kann dieser bestehen in seiner unverrückten, endlosesten Wesenheit und Du als der Unendliche Selbst in dieser engen Menschenform?!"

[GEJ.04_122,06]
"Ich bin nur der ewige Mittelpunkt Meiner Selbst; von diesem aus aber erfülle Ich dennoch ewig fort unverändert den unendlichen Raum.
[GEJ.04_122,07]
Ich bin überall der ewige Ich; aber hier bei euch bin Ich nun in Meiner ewigen Seinsmitte, von der aus die ganze Unendlichkeit ewig fort und fort und unverändert gleich und gleich erhalten wird in ihrer endlosesten, ewigen Ausdehnung.
[GEJ.04_122,08]
Von Ewigkeit wohnte Ich in Meiner unzugänglichen Mitte und in Meinem unzugänglichen Lichte aus Mir Selbst. Aber Mir hat es der Menschen dieser Erde wegen wohlgefallen, aus Meiner unzugänglichen Mitte und aus Meinem unzugänglichen Lichte derart herauszutreten, daß Ich nun in ebenderselben Mitte und in ebendemselben Lichte, das auch den höchsten Engeln von Ewigkeit völlig unzugänglich war, Mich auf diese Erde begab und nun euch Menschen sogar von allen Seiten her wohl zugänglich bin und ihr Mein Licht wohl ertragen könnet."
[GEJ.04_255,04]
"Um aber das zu erzielen, nahm Ich, der unendliche, ewige Gott, für das Hauptlebenszentrum Meines göttlichen Seins Fleisch an, um Mich euch, Meinen Kindern, als schau- und fühlbarer Vater zu präsentieren und euch Selbst aus Meinem höchst eigenen Munde und Herzen zu lehren die wahre, göttliche Liebe, Weisheit und Kraft, durch die ihr dann Mir gleich beherrschen sollet und werdet nicht nur alle die Wesen dieser gegenwärtigen Schöpfungsperiode, sondern auch die vorangegangenen und alle die noch künftig folgenden."

[GS.02_013,03] Geistige Sonne Band 2
"Jesus ist der wahrhaftige, allereigentlichste, wesenhafte Gott als Mensch, aus dem erst alle Gottheit, welche die Unendlichkeit erfüllt, als der Geist Seiner unendlichen Macht, Kraft und Gewalt gleich den Strahlen aus der Sonne hervorgeht. - Jesus ist demnach der Inbegriff der gänzlichen Fülle der Gottheit oder: In Jesu wohnt die Gottheit in Ihrer allerunendlichsten Fülle wahrhaft körperlich wesenhaft; darum denn auch allezeit die ganze göttliche Unendlichkeit angeregt wird, so dieser unendlich heiligst erhabene Name ausgesprochen wird!
[GS.02_013,04]
Und dieses ist zugleich auch die unendliche Gnade des Herrn, daß Er sich hatte gefallen lassen, anzunehmen das körperlich Menschliche. Warum aber tat Er dieses? Höret, ich will euch nun ein kleines Geheimnis enthüllen! (Kommentar von mir: Allein die Annahme eines körperlich Menschlichen ist für das gestalthafte Gotteszentrum eine Art "Kreuzigung".)
[GS.02_013,05]
Vor der Darniederkunft des Herrn konnte nimmerdar ein Mensch mit dem eigentlichen Wesen Gottes sprechen. Niemand konnte dasselbe je erschauen, ohne dabei das Leben gänzlich zu verlieren, wie es denn auch bei Moses heißt: "Gott kann niemand sehen und leben zugleich!" Es hat sich zwar der Herr in der Urkirche, wie auch in der Kirche des Melchisedek, zu der sich Abraham bekannte, wohl öfter persönlich gezeigt und hat gesprochen mit Seinen Heiligen und Selbst gelehrt Seine Kinder. Aber dieser persönliche Herr war eigentlich doch nicht unmittelbar der Herr Selbst, sondern allzeit nur ein zu diesem Zwecke mit dem Geiste Gottes erfüllter Engelsgeist...
[GS.02_013,07]Ihr könnet es glauben: in dieser Zeit konnten auch nicht einmal die allerreinsten Engelsgeister die Gottheit je anders sehen als ihr da sehet die Sonne am Firmamente. Und keiner von den Engelsgeistern hätte es je gewagt, sich die Gottheit unter irgendeinem Bilde vorzustellen, wie solches auch noch unter Mosis Zeiten dem israelitischen Volke auf das strengste geboten wurde, daß es sich nämlich von Gott kein geschnitztes Bild, also durchaus keine bildliche Vorstellung machen sollte.
[GS.02_013,08] Aber nun höret: Diesem unendlichen Wesen Gottes hat es einmal wohlgefallen, und zwar zu einer Zeit, in welcher die Menschen am wenigsten daran dachten, Sich in Seiner ganzen unendlichen Fülle zu vereinen und in dieser Vereinigung anzunehmen die vollkommene menschliche Natur!
[GS.02_013,09] Nun denket euch: Gott, den nie ein geschaffenes Auge schaute, kommt als der von der allerunendlichsten Liebe und Weisheit erfüllte Jesus auf die Welt!
[GS.02_013,10] Er, der Unendliche, der Ewige, vor dessen Hauche Ewigkeiten zerstäuben wie lockere Spreu, wandelte und lehrte Seine Geschöpfe, Seine Kinder, nicht wie ein Vater, sondern wie ein Bruder! [GS.02_013,11]
Aber das alles wäre noch zu wenig. Er, der Allmächtige, läßt sich sogar verfolgen, gefangennehmen und dem Leibe nach töten von Seinen nichtigen Geschöpfen! Saget mir: Könntet ihr euch eine unendlich größere Liebe, eine größere Herablassung denken, als diese, die ihr an Jesu kennet?!"

[Fl.01_007,06] Die Fliege
"Denket euch die ganze Unendlichkeit oder einen Raum, in dem sich ein Mittelpunkt befindet, von welchem nach allen Seiten endlose Strahlen auslaufen, deren Anfang zwar der Mittelpunkt, aber deren Ende ewig nirgends mehr anzutreffen ist!
[Fl.01_007,07]
In diesem Zentrum ist alle lebende Kraft der ganzen Unendlichkeit vereinigt und geht von diesem Zentrum wieder in die ganze Unendlichkeit aus. Damit aber diese lebende Kraft sich nicht zu sehr in das Allerunendlichste zerstreue und daher in sich selbst schwächer werde, so hat sie sich durch die ganze Endlosheit des ewigen Raumes auch endlos viele Lebenssammelpunkte geschaffen, in welchen sich das Leben gewisserart selbst auffängt und sodann wieder zurückkehrt zu seinem urewigen Zentralsitze."

Diese Stelle wurde von einem führenden Lorberfreund folgendermaßen interpretiert: "daß dieses Zentrum das Leben ausstrahlt in einen dreidimensionalen und nach allen denkbaren Richtungen hin endlosen Raum",... (W.S. im Wortheft 1-2 2000)

 

Demgegenüber muß man geltend machen:

Mit keiner Silbe wird gesagt dieses Zentrum sei „endlich“ oder gar „begrenzt“.

Mit keiner Silbe wird hier gesagt dieses Zentrum stünde in einem „dreidimensionalen Raum“.

 

Dabei handelt es sich um Projektionen eines Geistesfreundes, die sich in seine Interpretation hineingemischt haben. (Die geometrische  Vorstellung eines Punktes, der Strahlen aussendet, ähnlich einer irdischen Sonne, sind, wenn es um den göttlichen Mittelpunkt geht, nicht angebracht.)

 

Mit dieser Stelle wird der Zusammenhang aufgehellt:

[HGt.01_005,02] Die Gottheit war von Ewigkeit her die alle Unendlichkeit der Unendlichkeit durchdringende Kraft und war und ist und wird sein ewig die Unendlichkeit Selbst. In der Mitte Ihrer Tiefe war Ich von Ewigkeit die Liebe und das Leben Selbst in Ihr; aber siehe, Ich war blind wie ein Embryo im Mutterleibe! Die Gottheit aber gefiel Sich in der Liebe und drängte Sich ganz zu Ihrer Liebe. Und der Liebe ward es immer heißer und heißer in Ihrer Mitte, und es drängten sich Massen und Massen der Gottheit dahin, und alle Mächte und Kräfte stürmten auf Dieselbe los.

[HGt.01_005,03] Und siehe, da entstand ein großes Rauschen, Brausen und Toben, und siehe, die Liebe ward geängstigt und gedrückt von allen Seiten, so daß die Liebe bis ins Innerste erbebte! Und die Liebe gewahrte es, und das Rauschen ward zum Tone, der Ton aber ward in der Liebe zum Worte, und das Wort sprach: „Es werde Licht!“ Und da loderte im Herzen die Flamme der entzündeten Liebe auf, und es ward Licht in allen Räumen der Unendlichkeit!

 

Hier sehen wir wie es zu diesem Mittelpunkt kommt:

 

[HGt.02_139,20] Dieser Geist aber hat einen Mittelpunkt wesenhaft gestaltlich, in dem alle Macht dieses unendlichen Geistes vereinigt ist zu einem Wirken, und dieses Machtzentrum des unendlichen Gottgeisteswesens ist die Liebe als das Leben eben dieses Geistes; und diese Liebe bin Ich von Ewigkeit.


Der Herzenskern, mit der Gestalt eines Menschen, ist ein aus der unendlichen Gottheit sich herauskristallisierender Brennpunkt und in seiner Rückstrahlung, in seinem Sohnaspekt, auf jene innere Dynamik der Gottheit ebenfalls unendlich (gleichsam ein unendlicher Teil der Unendlichkeit).


Hat aber denn Oalim in seinem Gesicht [HGt.02_072,18] nicht eine begrenzte Menschengestalt gesehen und müssen wir nicht daraus den Schluß ziehen, das Gotteszentrum sei endlich?

Wenn wir nun einen Analogieschluß machen wollen, so können wir uns daran orientieren, dass gesagt wird, der Mensch enthalte das ganze Universum in sich.

Das dürfen wir auf den persönlichen Mittelpunkt übertragen, dann ergibt sich, die Unendlichkeit bildet in sich in einen Mittelpunkt aus und reproduziert sich in diesem Mittelpunkt, d. h. alles was die Unendlichkeit enthält ist auch in diesem Mittelpunkt enthalten. Insofern ist auch der Mittelpunkt unendlich.

Dieser Mittelpunkt steht demnach nicht unverrückbar im unendlichen Raum und schon gar nicht in einem dreidimensionalen, sondern [HiG.03_64.04.07,18] „Ja, es besteht wohl im Reiche der reinen Geister eine Geistige Sonne, in der Ich mit den Meinen persönlich wohne. Diese Sonne ist aber räumlich allenthalben allen jenen Engeln und Geistern sichtbar, die Mich durch die Liebe in ihrem Herzen besitzen.“

[HiG.03_64.04.07,19] Ich bin aber durch diese Sonne überall gegenwärtig und kann auch in die Erscheinlichkeit treten und wirken, wann und wo Ich will,...

Da alles, was die Unendlichkeit enthält auch in ihrem Mittelpunkt enthalten ist, kann dieser Mittelpunkt sich aufhalten, wo er will und bleibt dennoch immer Mittelpunkt und kann in einem mehrdimensionalen Raum auch an verschiedenen Enden der Unendlichkeit zugleich sich befinden, was uns J. Lorber ja explizit bestätigt:

 

[RB.02_283,13]
"Nur hier im allerhöchsten Himmel bin Ich außerhalb der Sonne, obschon auch in der Sonne. Außerhalb dieser bin Ich, wie ihr alle Mich nun unter euch seht. In der Sonne aber bin Ich pur geistig in der Kraft Meines Willens, Meiner Liebe und Weisheit. Ich Selbst bin im Grunde des Grundes diese Sonne, aber dennoch ist ein Unterschied zwischen Mir und ihr. Ich bin der Grund, und diese Sonne ist gleich einer Ausstrahlung Meines Geistes, der von hier und aus Mir alle Unendlichkeit in ungeschwächter Kraft durchströmt und allenthalben Meine ewige Ordnung schafft."

Dazu schrieb ich im Kapitel über die Trinität: Aus der Schilderung Lorbers, daß das Gotteszentrum eine dem Menschen ähnliche Gestalt besitzt und sich somit gewissermaßen von der Unendlichkeit abhebt, darf man nicht die Vorstellung ausbilden, es sei "endlich" und "begrenzt" (WS in seiner Dudde-Kritik), und aus diesem begrenzten persönlichen Gotteszentrum ginge die Unendlichkeit hervor (aus etwas Endlichem kann nicht die Unendlichkeit hervorgehen), bzw. es strahle das Leben aus in einen "dreidimensionalen" Raum (WS im Wortheft 1-2 2000).

Dabei wird die Dynamik der Unendlichkeit bei der Ausbildung jenes inneren, menschlich geformten Brennpunktes sowie dessen Rückantwort als das Wort oder die Weisheit vernachlässigt, die das Endliche des persönlichen Gotteszentrums quasi wieder aufhebt und ins Unendliche erweitert. (siehe [HGt.01_005,02-4])

 

Der vieldimensionale, göttliche Raum wird bei WS in unzulässiger Weise auf einen dreidimensionalen reduziert. (Siehe die Theorie des Physikers Burkhard Heim.)
Die Mehrdimensionalität der himmlischen Welten geht u. a. auch aus dieser Stelle hervor:

[BM.01_132,03] Siehe, während ich (Johannes) hier mit dir rede, bin ich nicht nur in dieser, sondern in einer zahllosen Menge von Sonnen und Welten und handle dort wie hier im Namen des Herrn und vollziehe nach allen meinen Kräften Seinen heiligen Willen!                                                                             Und was ich tue, das tut um so mehr der Herr Selbst und Petrus und alle vollkommenen Himmelsbürger!

 

Allein aus diesem Satz [RB.02_283,13], in dem Jesus sich in der Sonne und gleichzeitig auch außerhalb der Sonne schildert und diese Sonne wiederum in die Unendlichkeit verwoben ist, geht deutlich genug hervor, dass die Gottgestalt in Jesus kein endlicher Mensch sein kann und die geschilderten Begebenheiten sich in keinem dreidimensionalen Raum zugetragen haben können, was im großen Evangelium Johannis auch explizit gesagt wird:

[GEJ.06_031,08]
"Ich bin daher hier ebenso in Zeit und Raum, wie auch außer Zeit und Raum gegenwärtig. [GEJ.06_031,09]
Daß Ich nun mit euch in Zeit und Raum bestehe, das sehet ihr; daß Ich aber zugleich Meinem Innern nach auch außer Zeit und Raum bestehe, das lehren euch Meine Werke, die Ich nicht zu wirken vermöchte, so Ich Mich auch mit Meinem Göttlichen nun in Zeit und Raum befände. Denn das Zeitliche und das Räumliche ist und bleibt ewig fort und fort begrenzt, ist somit nicht vollkommen und vollendet; nur das Außerzeitliche und Außerräumliche ist in allem unbegrenzt, somit vollkommen und vollendet."
(Hervorhebungen von mir)

Ist das Gotteszentrum mit seiner menschlichen Gestalt wirklich "endlich", wie von den zwei Lorberfreunden in ihren Kritiken an Dudde behauptet wird?
Sollen wir uns das Gotteszentrum nicht nur als einen Menschen, sondern auch als "endlich" (W. S. und J. D.) oder "als einen begrenzten vollendetsten Menschen vorstellen", wie W. S. schreibt?

Noch einmal: [HiG.03_64.04.07,19] Ich bin aber durch diese Sonne überall gegenwärtig und kann auch in die Erscheinlichkeit treten und wirken, wann und wo Ich will,...

[HGt.02_138,16] "Ein endlicher Gott aber schließt ja schon mit dem Begriffe ,endlich' alle Göttlichkeit aus!"
Heißt es unmißverständlich in der Hausshaltung Gottes und bringt damit die Aussage im Großen Evangelium [GEJ.06_031,08] "Denn das Zeitliche und das Räumliche ist und bleibt ewig fort und fort begrenzt, ist somit nicht vollkommen und vollendet; nur das Außerzeitliche und Außerräumliche ist in allem unbegrenzt, somit vollkommen und vollendet." auf den Punkt!
 
Das menschlich, gestalthafte Gotteszentrum, wie in [HGt.01_005,02/3] geschildert, kristallisiert sich in einem dynamischen Prozess in der unendlichen Gottheit heraus und ist ein vollkommen in diese eingebetteter Bestandteil derselben und von daher auch nicht "endlich"oder "begrenzt". (Die Textstelle in der Fliege [Fl.01_007,06/7] darf nicht von [HGt.01_005,02/3] getrennt interpretiert werden.)

Auch bei seiner Verkörperung und damit Annahme des gefallenen, endlichen Menschseins in Jesus Christus, bleibt Sein Innerstes göttliches Ur-Ich, das Gotteszentrum, eingebettet in die Unendlichkeit und befindet sich damit außer Zeit und Raum und ist somit auch unbegrenzt, obwohl es eine Menschenform hat, was an den genannten Stellen [RB.02_283,13] und [GEJ.06_031,08/9] deutlich zum Ausdruck kommt, und gleichzeitig bedeutet, daß es sich bei der Vorstellung eines "endlichen Gotteszentrums" um die Projektion des endlichen, gefallenen Menschen auf Gott handelt. Dass dieser Mittelpunkt „endlich“ und „begrenzt“ sei, entstammt der Projektion des endlichen, gefallenen Menschen auf Gott und macht aus Gott eine Karikatur (Ein katastrophales Gottesbild, das einem Teil der Lorberbewegung "eingetrichtert" wurde).


Die menschliche Gestalt des unendlichen Gotteszentrums markiert den Übergang von der Unendlichkeit in die Endlichkeit, welche sich vor Jesus in den Gestalten des Abedam, Asmahael, Melchisedek oder auch Krishna und dann bleibend in Jesus manifestiert.

[HGt.02_024,16] Du kannst Mich nicht lieben als Gott, sondern nur als Mensch; denn welche endliche Brust möchte wohl ertragen den unendlichen Gott, welche das endlose Feuer der göttlichen Liebe, welcher endlich geschaffene Geist die endlose Fülle der göttlichen Weisheit?!
[RB.02_292,06] So könntet ihr Mich als ein rein göttliches Wesen nie sehen. Da Ich aber ein Zweites, Geschöpfliches, angenommen habe, so könnet ihr Mich sehen insoweit Ich ein vollkommenes, bleibendes Zweites aus Mir Selbst geworden bin.


Weshalb sollten wir das, was wir laut Lorber nicht sehen können, nämlich den göttlichen Urmenschen vor Jesus in seiner unzugänglichen Mitte, als einen endlichen oder gar begrenzten  Menschen vorstellen, um ihn damit laut dem GEJ 6_31,8 zu einem nicht vollkommen und vollendeten Menschen zu degradieren? Oder -um die Absurdität auf die Sitze zu treiben- sollen wir etwa an einen unendlichen, vollkommenen Gott mit einem "endlichen", "begrenzten"= unvollkommenen Zentrum glauben (siehe [GEJ.06_031,08])? Oder,  wenn man daraus den folgerichtigen Schluß zieht:
"Die Gottheit besitzt ein ungeschaffenes, menschlich- geformtes, endliches und persönliches ZENTRUM, aus Dem erst alle Gottheit, die den unendlichen Raum erfüllt, hervorgeht" (WS) (Dudde-Kritik von Wilfried Schlätz S. 7), hieße das, aus etwas etwas Endlichem= Unvollkommenem ginge etwas Unendliches und Vollkommenes hervor, um eine weitere Stufe der Absurdität zu erklimmen. Wie das mit dem Swedenborgschen Gottesbild übereinstimmen soll, der folgendes darlegte: "Gott ist unendlich, weil er vor der Welt und vor der Entstehung der Räume und Zeiten war" (WCR I,29, II)"Gott ist im Raume gegenwärtig ohne Raum und in der Zeit ohne Zeit, weil Er von Ewigkeit zu Ewigkeit immer derselbe ist, das heißt ebenso vor wie nach der Schöpfung der Welt. In Gott und in der Sicht Gottes gab es vor der Schöpfung keine Räume und Zeiten, diese sind vielmehr erst nach der Schöpfung entstanden, und so ist Er denn, weil Er stets derselbe ist, im Raum ohne Raum und in der Zeit ohne Zeit." (Swedenborg, die wahre christliche Religion, I,30, IIIb)
Es ist mir fast unbegreiflich, weswegen in all den Jahren niemand aus der Lorberbewegung zu erkennen in der Lage war, daß das Gottesbild der Duddekritik von W.S. ein bei weitem fehlerhafteres Gottesbild kreiert hat, als die von ihm kritisierte Dudde-Offenbarung.


In Jesus Christus bringt Gott quasi das "Kunststück" fertig, sich endlich zu machen und gleichzeitig unendlich zu bleiben. Um Gott lieben zu können, macht er sich für uns schaubar in Jesus Christus, gerade deshalb, weil er zuvor zwar Mensch, aber eben kein endlicher und begrenzter und somit auch kein schaubarer Mensch war.


Läßt man demnach jene Vorstellung von einem "endlichen" Gotteszentrum beiseite, so bleibt in beiden Offenbarungen sowohl nach Lorber als auch nach Dudde ("Ich war die erschaffende Kraft, die Wesen schaffen konnte nach Meinem Ebenbild", "Ich war das Urzentrum" B. D. Nr. 5414) ein Gotteszentrum, welches in sich die Urgestalt des Gottmenschen birgt, nach dessen Ebenbild wir alle geschaffen sind, womit die wesentlichsten Differenzen beseitigt wären.

Eine der wenigen Offenbarungen, die auf das Zentrum der Gottheit eingehen, sind die Schauungen Jakob Böhmes. Insbesondere in seiner Aurora behandelt er diese Thematik, aus der ich hier einige Auszüge wiedergeben möchte, in der Absicht dem göttlichen Wesen etwas angemessener als mit einer menschlich, gefallenen Projektion begegnen zu können.

J. Böhme schildert die Geburt des Herzzentrums aus den sieben Geistern Gottes heraus, letztere heißen bei ihm "der Vater", während er das Zentrum Gottes als den "Sohn" bezeichnet:
"Und die sieben Geister sind des Lichtes Vater, und das Licht ist ihr Sohn, den sie von Ewigkeit zu Ewigkeit immer gebären. Und das Licht erleuchtet und macht immer und ewig die sieben Geister lebendig und freudenreich. Denn sie sehen alle ihr Aufsteigen und Leben in Kraft des Lichtes. Hingegen gebären sie alle das Licht und sind alle zugleich des Lichtes Vater. Und das Licht gebäret keinen Geist, sondern macht sie alle lebendig und freudenreich, dass sie immer in der Geburt stehen." (Aurora, Kap. 11, 13)
"Die sieben Räder ineinander... das sind die sieben Quellgeister Gottes des Vaters. Die gebären in den sieben Rädern in jedem Rad eine Nabe und sind doch nicht sieben Naben, sondern nur eine, die sich in alle sieben Räder schicket. Und das ist das Herze oder der innerste Corpus der Räder, darinnen die Räder umlaufen. Und das bedeutet den Sohn Gottes, den alle sieben Geister Gottes des Vaters in ihrem Zirkel immer gebären. Und er ist aller sieben Geister Sohn, und sie qualifizieren alle in seinem Lichte, und ist inmitten der Geburt und hält alle sieben Geister Gottes. Und sie wenden sich in ihrer Geburt mit ihm also um. Das ist, sie steigen nun über sich oder unter sich oder hinter sich und vor sich oder quericht. So ist das Herze Gottes immer inmitten und schickt sich immer zu jedem Quellgeiste. Also ist es ein Herze Gottes und nicht sieben, das von allen sieben Geistern immer geboren wird, und ist aller sieben Geister Herze und Leben." (Aurora, Kap. 13, 73-75)
"Wenn ich nun schreibe von dem Centro oder Mitten, dass der Quellbrunn der göttlichen Geburt in der Mitten sei, so hats nicht die Meinung, dass im Himmel ein besonderer Ort sei oder ein besonderer Corpus, da das Feuer des göttlichen Lebens aufgehe, aus welchem die sieben Geister Gottes ausgehen in die ganze Tiefe des Vaters, sondern ich rede auf körperliche oder englische oder menschliche Weise um des Lesers Unverstandes willen... Denn du kannst keinen Ort, weder im Himmel, noch in dieser Welt erkennen, da die göttliche Geburt nicht also sei,... Wo ein Quellgeist in der göttlichen Kraft gerüget (= angerührt) wird, die Stätte sei gleich, wo sie wolle, ... so ist schon der Quellbrunn der göttlichen Geburt vorhanden." (Aurora, Kap. 10, 59-60)

Nimmt man dazu das Lorberwissen, daß dieses Herz Gottes, bestehend aus Liebe und Weisheit, bereits die menschliche Urform enthielt außerhalb von Raum und Zeit und abstrahiert von jeglicher Schöpfung, so bekommt man eine angenäherte Darstellung des Gotteszentrums, soweit das in menschlichen Worten überhaupt ausdrückbar ist. Eine göttliche Urform, die keinen Raum einnimmt, ist für Menschen, deren Denken vor dem Hintergrund von Raum und Zeit entstanden ist, etwas Paradoxes, schier Unmögliches. Jegliche raumzeitlichen Vorstellungen können dem göttlichen Sachverhalt nicht gerecht werden und sind in Gefahr aus Gott eine Karikatur zu machen, bzw. einen erdachten Gott auf den die Worte zutreffen:

Der Mensch soll sich nicht genügen lassen an einem gedachten Gott; denn wenn der Gedanke vergeht, vergeht auch der Gott.“ (Meister Eckhart) Ein unvollkommener bzw. „endlicher“ und „begrenzter“ Gott dürfte davon mit Sicherheit betroffen sein.


Zu den verschiedenen Seelenbegriffen nach Lorber und Dudde:

Die Dudde-Offenbarung ist gegenüber Lorber vereinfacht, woraus weitere Missverständnisse entstanden sind:

Bei Dudde besteht der Mensch "nur" aus Leib, Seele und Geist. (Was ja gegenüber den kirchlichen Vorstellungen, der Mensch bestünde nur aus Leib und Seele, ein großer Fortschritt ist.)

Bei Lorber hingegen besteht der Mensch aus Leib, der substantiellen Seele, einem geschaffenen essentiellen Geist und einem reinen Gottesfunken. Es gibt bei Dudde dem Wortlaut nach keinen essentiellen und schon gar keinen überessentiellen Geist (ein analytischer Begriff des Lorberfreundes WS zur Bezeichnung des unpersönlichen Aspektes des Gottesfunken), wohl aber dem Sinn nach. Durch die Vereinfachung tritt bei Dudde eine Sinnverlagerung auf:

Der Begriff "Seele" wird in der Offenbarung von Dudde, genau wie bei Swedenborg, in einem ganz anderen Sinn gebraucht als bei Lorber und zwar in dem selben Sinn, wie der Begriff des "essentiellen Geistes" bei Lorber. (Der Begriff "Geist" entspricht bei Dudde dem Gottesfunken von Lorber)

Man darf hier nicht den Fehler begehen, Lorberbegriffe über die Dudde-Offenbarung zu stülpen, wie das den Dudde-Kritikern passiert ist, weil gleichlautende Worte in den verschiedenen Offenbarungen einen anderen Sinn haben.

Gerade bei der Christologie wurde von führenden Lorberfreunden mit ihrem von Lorber her geprägten Begriffsvermögen ein sog. "Dudde-Jesus" herausgelesen, der - oberflächlich gesehen - mit dem Jesusbild von Lorber nicht in Einklang gebracht und daher einer scharfen Kritik unterzogen wurde, mit dem Ergebnis, dass viele Lorberfreunde von Dudde als einer falschen Prophetin und nur mit einer gewissen Abscheu sprechen und ihre ganze Offenbarung links liegen gelassen wurde. Dabei lassen sich zwischen Swedenborg und der Dudde-Offenbarung einige wichtige Parallelen aufzeigen, die sowohl die Trinitätslehre, die Christologie und den Begriff "Seele" betreffen.

[GEJ.07_122,13] Sagte Ich: "... aber du siehst Mich, einen dir ganz ähnlichen irdischen Menschen, für den allein wahren Gott an! Merkst du denn nicht, daß Ich auch geboren wurde und bin aus Fleisch und Blut und Seele ein dir gleicher Mensch? Hat denn Gott jemals einen Anfang gehabt, und konnte Er je als ein Mensch geboren werden?"

Es gibt demnach ein "Ich" des Gottessohnes (der Logos, das "Wort", was jedoch keine Person, sondern das Licht der Weisheit, welches aus dem Zentrum, der Liebe, herausstrahlt) und ein anderes "Ich" des Menschensohnes. Dieses Ich-Bewußtsein und die Fähigkeit zu zu nehmen an Weisheit und Erkenntnis (das hat der Logos nicht nötig!!) macht den eigentlichen Menschensohn aus! Und das beinhaltet dessen essentiellen Geist (der bei Dudde "Seele" genannt wird) genauso wie bei jedem anderen gefallenen Menschen oder verkörpertem Engel:

Kann sich ein "Ich" allein aus einer Naturseele herausentwickeln, wie man den Text in Erde und Mond 33,10 mißverstehen könnte? [Er.01_033,10] Damit er aber zu dieser Kraft nimmer gelangen kann, so ist er geteilt und zerstreut durch die ganze Schöpfung, und sein Geistiges ward verkehret in Materielles, daraus nun das Seelische eines jeden Menschen hervorgeht, welchem Seelischen ein neues Geistiges eingehaucht wird, ... An dieser Stelle heißt es, dass dem Seelischen ein "neues Geistiges" hinzugegeben wird. Das darf man nicht übersehen. Weiter unten kann man dann zwar lesen: ...da in dem Seelischen das gegebene Ich und das Selbstbewußtsein wieder auftaucht aus der Materie,... das heißt aber nicht dass linear aus dem Seelischen sich ein Ich-Bewußsein und ein Geistiges sich herausentwickelt, sondern dieses Geistige muß hinzugegeben werden, in das Seelische hineinkommen. Eine reine Naturseele ohne jenes hinzugegebene Geistige wird folgendermaßen gekennzeichnet:

[GS.02_079,13] "Die Seele ohne den Geist ist also eine bloß stumme polarische Kraft, welche den stumpfen Sinn nach Sättigung in sich trägt, selbst aber keine Urteilskraft besitzt, daraus ihr klar würde, womit sie sich sättigt und wozu ihr die Sättigung dient. Sie ist zu vergleichen mit einem Erzkretin, der keine andere Begierde in sich verspürt als diejenige, sich zu sättigen."

Mit letzterer Textpassage wurde das Jesus-Bild bei Dudde kritisiert, weil man über den Seelenbegriff bei Dudde den Begriff der gefallenen Naturssele bei Lorber stülpt (ein ganz eklatanter Interpretationsfehler).

Eine Naturseele alleine ist demnach weder zu einer Zunahme an Weisheit, noch zu einem Ich-Bewußtsein in der Lage und solches wird auch in ER 33,10 nicht ausgesagt. Dort ist von einem Geistigen die Rede, welches dem Seelischen hinzugegeben wird und allein dieses Geistige ist zu einem Ich-Bewußtsein und einer Zunahme an Weisheit und Erkenntnis in der Lage. [GEJ.08_024,11] "Wenn wir aber das Leben und Sein der Seele für sich noch näher betrachten, so werden wir auch bald und leicht finden, daß sie als auch noch ein substantielles Leibmenschwesen für sich um nichts höher stünde als allenfalls die Seele zum Beispiel eines Affen. Sie würde wohl eine instinktmäßige Vernunft in einem etwas höheren Grade innehaben denn ein gemeines Tier, aber von einem Verstande und einer höheren freien Beurteilung der Dinge und ihrer Verhältnisse könnte da nie eine Rede sein."

[GEJ.08_024,12] "Dieses höhere und eigentlich höchste und Gott völlig ähnliche Vermögen in der Seele bewirkt ein rein essentiell geistiger dritter Mensch, eben in der Seele wohnend."

Diese innere Konstitution des Menschen die auch in Oalims Gesicht (physischer, seelischer, essentiell geistiger Mensch + Sonnenherz und darin der Gottmensch) geschildert wird, besaß auch Jesus, selbst wenn dieser essentiell geistige Mensch, der das "Ich" des Menschensohnes in Jesus war, bei Lorber stark in den Hintergrund tritt. Das "Ich" des Menschensohnes Jesus ist niemand anderes als dessen essentieller Geist oder in der Sprache Duddes (mit ihrem ganz anderen Seelenbegriff) die reine Seele Jesu, hinter der sich etwas verbirgt, was bei Lorber nur angedeutet, dafür in anderen Offenbarungen ausführlich behandelt wird. Auf den Punkt gebracht:

Der sog. "Dudde-Jesus" ist nichts anderes als der essentielle Geist des "Lorber-Jesus", der in der Offenbarung nach Lorber beinahe versteckt ist, da bei Lorber eben die tieferen Geschehnisse von Jesus als dem verkörperten Zentrum der Gottheit die Rede ist.

[JJ.01_299,17] „Seine Seele war gleich wie die eines jeden Menschen...“ Daraus lässt sich klar ersehen, dass seine Seele nicht die göttliche Urweisheit gewesen sein kann.

Macht man nun aus der Weisheit eine eigenständige Gott-Person, die sich von der Liebe getrennt und nach der Kreuzigung wieder mit dieser vereinigt habe, wie einige Lorber-Interpreten das tun, so erzeugt man, ebenso wie in der Kirchenlehre, eine Zwei-Gott-Lehre bzw. zwei Gott-Personen aus einer Substanz, was die Neuoffenbarung ja gerade berichtigen und vermeiden will. Zumal es bei Lorber heißt: [HiG.03_40.06.17,23] "... da die Weisheit des Vaters nie getrennt ist von dessen Liebe,..."

Daß unter dem "Menschensohn" nicht allein der Körper und die aus den gefallenen Bestandteilen zusammengesetzte Naturseele verstendenwerden kann, zeigt auch die folgende Textstelle: [GEJ.01_020,01] (Der Herr:) "Sieh, niemand fährt gen Himmel als allein Der, Der vom Himmel herniedergekommen ist, nämlich des Menschen Sohn, Der gleichfort im Himmel ist. Und wie Moses in der Wüste eine Schlange erhöhet hat, also muß auch des Menschen Sohn erhöhet werden, auf daß alle, die an Ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben! Sage Mir, fassest du das?“

Der Seelenbegriff in der Offenbarung nach Dude stimmt mit dem bei Swedenborg exakt überein:

"Hier möchte ich folgendes Geheimnis anführen: Die Seele, die vom Vater stammt, ist der eigentliche Mensch." (WCR 103a) Hier wird der Begriff "Seele" in dem selben Sinne verwandt wie bei Dudde, als etwas von Gott geschaffenes Reines (=essentieller Geist), nicht wie bei Lorber im Sinne einer " gefallenen Naturseele". "Was aber von Gott einfließt, das nimmt seinen Eingang in die Seele und wirkt weiter durch die Seele hindurch in den vernunftbegabten Geist und endlich durch diesen hindurch in den Körper..., weil das innerste oder erste der Aufnahmegefäße im Menschen seine Seele ist,..." (S. 19) "Die Menschenseele als geistige Substanz (substantia spiritualis) höherer Art nimmt das Einfließen unmittelbar von Gott auf. Der menschliche Geist aber, als geistige Substanz von niedriger Gattung, nimmt das Einfließen von Gott mittelbar auf aus der geistigen Welt." (S. 20) Swedenborg, von Seele Geist und Leib.

Dieser Menschensohn Jesus als ein Geistwesen ist ebenfalls an der Kreuzigung beteiligt und ist derjenige Menschensohn von dem gesagt wird: [GEJ.01_021,03] "...Aber nicht der eingeborene Sohn Gottes, sondern nur des Menschen Sohn wird gleich der ehernen Mosis-Schlange in der Wüste erhöhet werden,..." sowie: [GEJ.05_242,05] Es wird dann in jener Zukunft sein, daß Ich, aber nur (!) als ein Menschensohn, überantwortet werde in der Weltmenschen Hände. (Hervorhebung von mir)

Was ja bei Swedenborg bestätigt wird: "Die Lehre ein von Ewigkeit geborener Sohn sei herabgekommen und habe das Menschliche angenommen, beruht ganz und gar auf einem Irrtum..." (Die Wahre Christliche Religion, Band 1, 83) denn damit meint er nicht den menschlichen Körper Jesu, sondern die von Gott geschaffene reine Seele, die nach seinen Aussagen der "eigentliche Mensch" (WCR 103a) ist. Die Verherrlichung aber war die Vereinigung des Menschlichen des Herrn mit dem Göttlichen Seines Vaters, die nach und nach vollzogen und durch das Leiden am Kreuz vollendet wurde... Die Vereinigung wurde darum durch das Leiden am Kreuz vollendet, weil dieses die letzte Versuchung darstellte, der sich der Herr in der Welt unterzog, und weil bestandene Versuchungen eine Verbindung bewirken... Daß der Herr in Seinem Leiden am Kreuz sich selbst überlassen war, zeigt Sein Ausruf am Kreuz: Mein Gott, warum hast du mich verlassen? (Math27, 46, Mark 15, 34)... Daraus geht klar hervor, dass der Herr nicht Seiner göttlichen, sondern Seiner menschlichen Natur nach gelitten hat, und dass darauf die innigste, das heißt die vollständige Vereinigung erfolgte... (Swedenborg, die wahre christliche Religion, Abschnitt 126, S. 193)

Lorber:

[JJ.01_000,08] „Durch den Tod Jesu erst wird Gott Selbst vollkommen Mensch und der geschaffene Mensch zu einem aus solcher höchsten göttlichen Gnade neu gezeugten Kinde Gottes, also zu einem Gotte, und kann erst also als Geschöpf seinem Schöpfer als dessen vollendetes Ebenmaß gegenüberstehen und in Diesem seinen Gott, Schöpfer und Vater schauen, sprechen, erkennen und über alles lieben und allein dadurch gewinnen das vollendete ewige, unzerstörbare Leben in Gott, aus Gott und neben Gott.“

Auch wenn der Gottessohn, die göttliche Weisheit, selbstverständlich bei Ihm war und mitgelitten hat, sowie auch der Vater, das personhafte Gotteszentrum, die ewige Liebe in Gott, widersprechen also nicht der Vorstellung eines reinen Geistwesens, welches nach der Kreuzigung mit der Gottheit eins wird (ein essentieller Geist kann nicht mit einem zweiten essentiellen Geist verschmelzen, wohl aber mit dem Gottesfunken oder wie bei Jesus mit dem Logos als dem Gottessohn und dem Gotteszentrum, als einem Geist höherer Ordnung.)

(Die gefallene Naturseele (Astral- Mentalkörper) wird bei Dudde mit "Hüllen" bezeichnet, z. B. in BD 6877, selbstverständlich hatte Jesus eine solche gefallene Naturseele, die er umgewandelt und vergeistigt hat.)

Während durch Lorber die Menschwerdung Gottes in Jesus eine Nuance mehr aus dem Blickwickel Gottes betrachtet wird, liegt bei durch Dudde eine Nuance mehr der Akzent auf dem Menschensohn, beides widerspricht sich nicht und ist zusammengehörend.

Damit komme ich zu den Dudde Kritiken:

"Die Seele0 ist das Innerste des Menschen-1" (10) Kritisiert Wilfried Schlätz Dudde und stellt aus Lorber dagegen: "Die Seele0 ohne den Geist1 ist also eine bloß stumme polarische Kraft .... Sie ist zu vergleichen mit einem Erzkretin -- Sehet, dasselbe ist die Seele0 ohne den Geist1

Der geschaffene essentielle Geist1 ist das eigentliche Ich des Menschen. Dieser Geist1 wurde einst beim Fall Luzifers böse, und er kann bei einem teuflischen Menschen erneut böse werden. (WS)

Dann kommt er zu dem Ergebnis, auf dem er seine Kritik aufbaut: "Die BD-Texte kennen weder den geschaffenen essentiellen Geist1, der einst böse war und wieder böse werden kann, noch den geschaffenen überessentiellen Geist2, der immer rein war und rein bleibt." (WS)

Die BD- Texte kennen nur den ungeschaffenen Gottesfunken, der unmittelbar in der Seele wohnen soll. (WS)

Des gleichen J. D.: "Der Mensch JESUS war z. B. für Bertha Dudde nur eine nicht gefallene Engelsseele ohne Geist..." (siehe seine Dudde-Kritik S. 3)

Es gibt bei Dudde keinen essentiellen und schon gar keinen überessentiellen Geist, letzteres ist ein analytischer Kunstbegriff von W. S., der bei Lorber so gar nicht vorkommt.

Die Dudde-Kritiker merken gar nicht, dass der Begriff "Seele" in der Offenbarung von Dudde in einem ganz anderen Sinn gebraucht wird und zwar in dem selben Sinn, wie bei Lorber der Begriff des "essentiellen Geistes". (in dieser Weise wird der Seelenbegriff auch bei Swedenborg gebraucht: "Was aber von Gott einfließt, das nimmt seinen Eingang in die Seele und wirkt weiter durch die Seele hindurch in den vernunftbegabten Geist und endlich durch diesen hindurch in den Körper..., weil das innerste oder erste der Aufnahmegefäße im Menschen seine Seele ist,..." Von Seele Geist und Leib, S. 19)

Die Dudde-Kritiker machen den entscheidenden Fehler, dass sie Lorberbegriffe über die Dudde-Offenbarung stülpen und gar nicht mitbekommen, dass gleichlautende Worte in den verschiedenen Offenbarungen einen anderen Sinn haben. Dadurch reden viele Lorberfreunde in weiten Teilen ihrer Kritik an der Dudde-Offenbarung vorbei. (Die gefallene Naturseele wird bei Dudde mit "Hüllen" bezeichnet, z. B. in BD 6877)

Weil jedoch die Lorberfreunde ebenfalls in den Lorberschen Begrifflichkeiten zu Hause sind und WS inzwischen eine Autorität in Lorberkreisen ist, folgen viele Lorberfreunde seiner schroffen Ablehnung von Dudde. Genau das, was bei Lorber nur versteckt angedeutet wird, nämlich das "Ich" des Menschensohnes, nämlich den sog. essentiellen Geist Jesu, das in der (Äonen)Zeit geschaffene Geistwesen, der ebenfalls "vom Himmel herniedergekommen ist", genau darüber berichtet uns etwas deutlicher die Offenbarung nach Dudde, im Unterschied zu dem ungeschaffenen Gottessohn, dem Logos, der vorzugsweise bei Lorber zu Wort kommt.

Gerade das, was die Kritiken bemängeln, nämlich das angebliche Fehlen eines geschaffenen Geistes bei Jesus in der Offenbarung von Dudde, gerade das wird ja bei Dudde ausgeführt, nur dass der geschaffene "essentielle Geist" bei Dudde genau wie bei Swedenborg "Seele" genannt wird, was die Lorberianer in ihrer blinden Aversion gegen Dudde gar nicht mitbekommen.

Da die Dudde-Kritiker zudem der Offenbarung nach Dudde ein "endliches Gotteszentrum" entgegenstellen (ihren, dem gefallenen Menschen entnommenen, projizierten Verstandesgott), obwohl es bei Lorber heißt, dass Endlichkeit und Göttlichkeit sich gegenseitig ausschließen [HGt.02_138,16], ist die Dudde-Kritik in ihren wesentlichen Teilen hinfällig.

Außerdem widersprechen sich die Kritiken an Dudde untereinander diametral:

In der Dudde-Kritik von W. S. heißt es auf Seite 12:

 

„als Sich der Gottgeist nach und nach stets mehr und mehr einte mit Seiner freilich göttlichen Seele, welche da war der eigentliche Sohn-

Dazu hatte Er den größten Drang in Seiner (göttlichen) Seele, zu herrschen über alles. Stolz, Herrschlust,..., Sinn fürs Wohlleben, Weiberlust, also auch Zorn waren die Hauptschwächen Seiner (göttlichen) Seele! Aber Er kämpfte aus dem Willen der (göttlichen) Seele gegen alle diese gar mächtigsten, tödlichsten Triebfedern Seiner (göttlichen) Seele.“ (46) (S.12)

 

und S. 14:

...so daß Sich das ungeschaffene, persönliche ZENTRUM der Gottheit, d.h. die LIEBE Gottes,  in dieser neuen, göttlichen NaturseeleJesu Selbst einkerkern konnte! {gemäß (87)} (S.14)

 

das kommentiert W. S.  folgendermaßen:

 

Die wirkliche noch läuterungsbedürftige Naturseele0 des echten Jesus war göttlich weil sie die Seele des persönlichen, ungeschaffenen Gottheits-ZENTRUMs war und ist, sowie DESSEN ANTLITZ besaß und besitztl (WS)

 

Gerd Kujoth (Die Menschwerdung Gottes) hingegen kommt zum Ergebnis:

 

„Kein Mensch, der von oben kommt, hat eine Seele, die aus der Naturseelenentwicklung dieser Erde hervorgegangen ist.“ (S. 8, in einer früheren  Version)

 

„Mit Seele meint Jesus nicht eine geschaffene Naturseele, sondern Sich Selbst, die Weisheit, als ewige Seele.“ (S. 8)

„Mit Seele meint Jesus nicht eine geschaffene Naturseele, sondern Sich Selbst, die Weisheit, als ewige Seele. Das geht daraus hervor, daß Jesus sagt, daß diese Seele vom Vater ausgegangen und in die Welt gesandt worden ist. Nur die ewige Seele konnte vom Himmel auf die Erde gesandt werden, denn welch eine Mission sollte wohl eine neu geschaffene Naturseele haben?“ (9.GEJ 213,15) (S. 8)

 „Wenn Jesu Seele gleich wie die eines jeden Menschen war, so heißt das nicht, daß Seine Seele eine geschaffene Naturseele war, sondern daß sie wie die Seelen aller anderen Menschen im Fleisch und deshalb mit Schwächen behaftet war, damit der Gottgeist in Seiner Seele eingekerkert und gehalten werden konnte.“ (S. 9)

 

Hier widersprechen sich die beiden Lorberfreunde ganz ekklatant

 

„Hier taucht noch die Frage auf: Wieso mußte denn die Seele Jesu, der Sohn, mit dem in Ihr wohnenden Geiste Gottes, dem Vater, eins werden, da doch Jesus von Sich und dem Vater sagte: „Wir sind ja von Ewigkeit Eins gewesen!?“ (1.GEJ 148,9) – Weil zum einen die Liebe Sich dem Außen nach von der Weisheit wie getrennt hatte (2.GS 95,12) wegen des Ungehorsams des ersten Menschenpaares und zum anderen, weil damals der Sohn im Fleisch war, in dem Er Seine Schwächen wie jeder andere Mensch, durch ein Leben der Liebe und Demut  überwinden mußte, um dadurch erst wieder eins zu werden mit dem Vater.“ (S. 15)

 

Das menschliche „Ich“ ist die Seele, der Sohn, das Licht, die Weisheit oder das Wort, das Fleisch wurde. (S.18)

 

Die göttliche Seele Jesu ist bei W.S. eine noch läuterungsbedürftige Naturseele, bei G. K. hingegen die göttliche Weisheit.

 

Ein absoluter Widerspruch und ein richtiger Eiertanz um die Seele Jesu, den diese beiden Lorberfreunde da ausüben.

Inzwischen hat Gerd K. sich in gewisser Weise korrigiert und zur göttlichen Weisheit als ewiger Seele noch die läuterungsbedürftige Naturseele hinzu gefügt. Allerdings vertritt er nun die Meinung, Gott habe erst mit dem Austritt der Weisheit eine menschliche Gestalt angenommen, was jedoch im Widerspruch zur Aussage Lorbers bei Bischoff Martin steht:

[BM.01_163,03] ...indem Gott uns Menschen nach Seinem Ebenmaße äußerlich wie innerlich geformt hat. Denn Er nahm keine andere Form für Seine Lieblinge als die urerste Seiner ewigen Liebe.

 

Bei Lorber: [JJ.01_299,17] Seine Seele war gleich wie die eines jeden Menschen...

 

[JJ.01_299,19] Und ebendarin bestand denn auch das Zunehmen der Weisheit und Gnade der Seele Jesu vor Gott und den Menschen, und zwar in dem Maße, als Sich der Gottgeist nach und nach stets mehr und mehr einte mit Seiner freilich göttlichen Seele, welche da war der eigentliche Sohn.

Dazu sagt ja auch Swedenborg, die Seele, ist der eigentliche Mensch.

 

Nun heißt es zwar gleich darauf, und das wurde mir mal entgegen gehalten,

[JJ.01_300,01] Wie lebte denn nun Jesus, der Herr, von Seinem zwölften Jahre bis zu Seinem dreißigsten Jahre?

 

Wenn man dabei bedenkt, das die NO geschrieben wurde, lange nachdem die Verherrlichung bzw. Vereinigung von Vater und Sohn geschehen ist, dann wird doch auch klar, dass der Mensch Jesus von sich aus, aus seinem Ich-Bewusstsein als Mensch heraus, mit 18 nicht gesagt hätte: „Ich, der Herr“, sondern das stammt doch aus seinem Bewusstsein nach der vollzogenen Vereinigung.

 

Läßt man den geschaffenen Gottessohn als göttliche Seele, welche war der eigentliche Mensch oder das „Ich“ Bewusstsein des Menschensohnes, wegfallen, kommt man in ein auswegloses Dilemma:

 

Sagt man diese Seele war eine freiwillig zusammengestellte Naturseele, wie es Schlätz gemacht hat, dann entsteht das Problem: Leib und Natur- oder Vital-Seele kommen nicht zu einem Ich-Bewußtsein, sie sind und bleiben ein „Erzkretin“, dann müsste der Vater Selbst als das Ich des Menschensohnes im Menschensohn wieder angefangen haben, an Gott zu glauben, eine Absurdität.

Außerdem stimmt das allein faktisch nicht, da er ja schon durch das Kleinstkind Jesus zu Wirken und Sprechen begonnen und sich dann zurückgezogen hat.

 

Sagt man die göttliche Seele war die, von der Liebe getrennte, göttliche Urweisheit, dann erhält man eine Seele wie sie kein Mensch hat und nicht eine Seele „wie die eines jeden Menschen“.

 

Mir wurde einmal gesagt, die Urweisheit Gottes sei das „Ich“ Gottes.

In diesem Fall impliziert die Aussage, die Urweisheit Gottes hätte sich von der Liebe getrennt, eine Ich-Spaltung in Gott, eine weitere Absurdität.

 

M. E. hat nur Franz Deml die Zusammenhänge (Vereinigung von ungeschaffenem Vater und geschaffenem Sohn) richtig erkannt und geschildert, und Wilfried S. vor seiner Dudde-Kritik, durch die er an Klarheit verloren hat.

 

 

Ich sehe beim Thema Menschwerdung Gottes zwischen allen drei Offenbarungen eine gute Übereinstimmung und sehe daher keinerlei Grund, die Dudde Offenbarung zu verteufeln.

1) Lorber in der Interpretation von W. Schlätz, vor seiner Dudde-Kritik:

 „In Jesus wohnt die Gottheit in ihrer unendlichen Fülle körperlich-wesenhaft, während wir nur eine endliche Fülle der Gottheit in uns haben. In Jesus wohnt das wesenhafte, persönliche Machtzentrum der Gottheit, während in uns nur ein Gottesfunke wohnt, der aber in alle Ewigkeit stärker und stärker werden kann. Zusammenfassend können wir also sagen, dass sowohl in Jesus  als auch in uns ein ungeschaffenes göttliches Zentrum wohnt, das in Jesus unendlich und in uns endlich ist. Dieses ungeschaffene göttliche Zentrum ist als „Vater“ die erste Komponente der eigentlichen Trinität in Gott und Mensch.“

Jesus besitzt ein geschaffenes urindividuelles Licht, ein geschaffenes menschliches Zentrum, das auf Erden zumindest in seinem materiellen Leib und in seiner substanziellen Seele verwirklicht war. Auch wir besitzen ein geschaffenes, urindividuelles Licht, ein geschaffenes menschliches Zentrum, das auf Erden zumindest in unserem materiellen Leib und in unserer substanziellen Seele verwirklicht ist. Dieses geschaffene menschliche Zentrum ist als Sohn die zweite Komponente der eigentlichen Trinität in Gott und Mensch.“

 „Aus Jesus strahlt die unendliche Außenlebenssphäre der Gottheit als Heiliger Geist hinaus in alle Tiefen des ewigen, unendlichen Raumes. Gleichzeitig besitzt Jesus eine endliche Außenlebenssphäre, die zu einem geschaffenen menschlichen Zentrum gehört:“

„Da aber in Jesus das ungeschaffene göttliche Zentrum Jehova oder Jahwe und das geschaffene menschliche Zentrum Jesu völlig eins geworden sind, so ist auch die endliche menschliche Außenlebenssphäre Jesu mit der unendlichen göttlichen Außenlebenssphäre Jehovas völlig verschmolzen.... Diese gemeinsame göttliche und menschliche Außenlebenssphäre ist als „heiliger Geist“ die dritte Komponente der eigentlichen Trinität in Gott und Mensch“

(W. S. Das Wort Sept/Okt. 1977, zitiert nach Franz Deml, Was die Christen wirklich eint, Kap. 7, S. 313/4,)

Hier ist noch keine Rede von einem "endlichen" und "begrenzten" Gotteszentrum, im Gegenteil, hier beschreibt W. S. "ein ungeschaffenes göttliches Zentrum...","das in Jesus unendlich..." ist und außerdem von einem "geschaffenen menschlichen Zentrum", eigentlich eine klare Nahtstelle zur Dudde-Offenbarung,
aber da nicht sein kann, was nicht sein darf, braucht man ein "endliches" und "begrenztes" Gotteszentrum, das als "Hexenhammer" gegen Dudde herhalten muß!


2) Swedenborg:

Auszüge aus Swedenborgs „Die Wahre Christliche Religion“ Bd 1

Gott selbst, wie er im innersten des Wortes wohnt, kann nämlich von keinem Erschaffenen je gesehen werden. (6)

Das Sein Gottes, beziehungsweise das göttliche Sein kann nicht beschrieben werden, weil es über jede Vorstellung des menschlichen Denkens erhaben ist. (18)

Gott ist d e r Mensch (das heißt der eigentliche Mensch), in dem alle Dinge in unendlichem Grade sind.  (20)

In jener Welt gibt es eine Sonne, welche reine Liebe aus Jehova Gott ist, der sich in ihrer Mitte befindet. (24)

Was wäre auch ein Gott von Gott, also ein von Ewigkeit her von Gott gezeugter Gott? Und was wäre ein Gott, der durch den von Ewigkeit her gezeugten Gott ausgeht?  (25c)

Weil Ihn aber niemand aufzunehmen vermag, wie er in sich ist, so erscheint Er wie er in seinem Wesen ist, das heißt als Sonne über den Engelshimmeln. (25d)

Er selbst in der Sonne ist Mensch, unser Herr Jesus Christus, sowohl seinem Urgöttlichen, als auch nach dem Göttlich-Menschlichen,... (25d)

Man wird verstehen, dass Raum und Zeit alles bis ins letzte in beiden Welten begrenzen oder endlich machen, und dass infolgedessen nicht nur die Körper, sondern auch die Seelen der Menschen endlich sind, desgleichen auch die Engel und Geister. Aus all dem lässt sich der Schluß ziehen, dass Gott unendlich, das heißt nicht endlich ist. Er hat ja als Schöpfer Bildner und Werkmeister des Weltalls alle Dinge begrenzt, und zwar nämlich durch seine Sonne, in deren Mitte Er ist.  (29c)
Daraus folgt, dass Gott in sich selbst unendlich, weil unerschaffen ist. (29c)

Gott ist im Raume gegenwärtig ohne Raum und in der Zeit ohne Zeit, weil Er von Ewigkeit zu Ewigkeit immer derselbe ist, das heißt ebenso vor wie auch nach der Schöpfung der Welt. In Gott und in der Sicht Gottesgab es vor der Schöpfung keine Räume und Zeiten, diese sind vielmehr erst nach der Schöpfung entstanden, und so ist Er denn, weil Er stets dasselbe ist, im Raum ohne Raum und in der Zeit ohne Zeit. Daraus folgt, dass die Natur von Ihm getrennt ist, Er aber gleichwohl in ihr allgegenwärtig ist,... (30b)

Man kann die Unendlichkeit Gottes auch aus der unendlichen Zahl der Sterne erkennen,... (32d)
(Auch bei Swedenborg finden sich kleinere Fehlleistungen, denn die Zahl der Sterne ist zwar sehr groß aber dennoch nicht unendlich, sondern endlich begrenzt. H.-D. Ulmer)

Die Unendlichkeit ist auf das göttliche Sein, die Liebe dagegen auf das göttliche Wesen zu beziehen, ist doch, wie bereits oben ausgeführt wurde, das göttliche Sein umfassender als das göttliche Wesen und ebenso die Unendlichkeit umfassender als die Liebe Gottes. (36)

Damit ist nicht gesagt, das Sein Gottes sei früher dagewesen, aber es durchdringt das Göttliche Wesen als ein damit zusammenhängender, bestimmender, bildender und zugleich erhebender Bestandteil. (36)

Weiter unten wird im entsprechenden Abschnitt nachgewiesen, dass das Böse im Zusammenhang mit der Hölle, also erst nach der Schöpfung entstanden ist. (53) (Swendenborgs Defizit ist, dass er keine geistige Urschöpfung kennt. H.-D. Ulmer)

Menschwerdung Gottes in Jesus

Man glaubt heutzutage in den christlichen Kirchen, Gott der Schöpfer des Alls, habe einen Sohn von Ewigkeit gezeugt, und dieser sei herabgestiegen und habe das menschliche angenommen, um die Menschen zu erlösen und selig zu machen. Dies ist jedoch ein Irrtum...
(Da die göttliche Weisheit bei J. Lorber der Sohn von Ewigkeit ist, kann diese demnach nicht gemeint sein. H.-D. Ulmer)

... dass Jehova Gott selbst herabkam um Mensch und Erlöser zu werden. (82)

Wie jedermann weiß, hat das Kind Leben und Seele vom Vater, und stammt der Leib aus der Seele. Könnte überhaupt noch deutlicher gesagt werden, dass dass der Herr Seele und Leben aus Jehova Gott hatte und – daß das Göttliche nicht geteilt werden kann – dass das Göttliche des Vaters selbst Seine Seele und Sein Leben bildete? Aus diesem Grund nannte der Herr oft Jehova seinen Vater und dieser ihn seinen Sohn. Was ließe sich also ungereimteres hören, als dass die Seele unseres Herrn aus der Mutter Maria stammte, wie heutzutage nicht allein die Römisch-Katholischen, sondern auch die Protestanten träumen, da das Wort des Herrn sie noch nicht aufgeweckt hat?
Die Lehre ein von Ewigkeit geborener Sohn sei herabgekommen und habe das Menschliche angenommen, beruht ganz und gar auf einem Irrtum... (82)

Jehova Gott kam als das Göttlich Wahre in die Welt herab, um die Erlösung zu vollbringen. Die Erlösung bestand aber in der Unterjochung der Höllen, im Ordnen der Himmel und zuletzt in der Gründung der Kirche. Das Göttlich Gute vermag dies nicht zu bewirken, sondern allein das Göttlich Wahre aus dem Göttlich Guten. (86)

Daß Gott, obwohl er als das Göttlich Wahre herabkam, das Göttlich Gute nicht davon trennte, ergibt sich augenscheinlich aus der Empfängnis Jesu, von der es heißt, die Kraft des Höchsten werde Maria überschatten (Luk. 1, 35).
Unter der Kraft des Höchsten ist hier das Göttlich Gute zu verstehen. (88)
(Liebe und Weisheit kamen also zusammen, jedoch die Weisheit stand im Vordergrund. H.-D. Ulmer)

Gott dem Vater kann man sich durchaus nicht nahen, noch kann Er sich irgend einem Menschen nahen, weil Er unendlich und in Seinem Sein ist, welches Jehovah ist, und wenn Er von diesem aus dem Menschen sich nahen würde, so würde Er ihn auflösen, wie Feuer das Holz auflöst, und es in Asche verwandelt; (WCR 135)
(Hier ist der springende Punkt, den viele Lorberfreunde nicht wahrhaben wollen, daß Gott zwischen Gotteszentrum samt Weisheit einer reinen Seele bedarf, einer Seele ... wie jeder andere Mensch (WCR110c), das "Ich" des Menschen Jesus. H-D U.)

Da nun Gott herabkam und, wie in den genannten Abschnitten gezeigt wurde, die Ordnung selbst ist, so musste Er, um auch wirklich – das heißt im Letzten – Mensch zu werden, empfangen, im Mutterleibe getragen und schließlich geboren und erzogen werden, er musste nach und nach Kenntnisse in sich aufnehmen und so Zugang zur Einsicht und Weisheit erhalten. (89)

Wer nicht weiß, dass die Göttliche Allmacht in Übereinstimmung mit der Ordnung verfährt und wirkt, kann aus seiner Phantasie vieles ausbrüten, was der gesunden Vernunft zuwiderläuft und sich selbst wiederspricht. So mag er fragen, warum Gott das Menschliche nicht unmittelbar, ohne einen solchen Entwicklungsgang annahm,...
...warum Er sich nicht all sein Göttliches bereits im vorgeburtlichen oder im kindlichen Zustande eingoß, und warum Er sich nicht gleich nach der Geburt bis zur Körpergröße eines Erwachsenen ausbildete, um unverzüglich zu beginnen, aus der göttlichen Weisheit zu reden. Wer sich die Göttliche Allmacht ohne Ordnung denkt, ist imstande, solche und ähnliche Gedanken zu empfangen und auszuhecken und solchermaßen die Kirche mit Wahnideen und läppischem Zeug zu erfüllen. (90)
Der Herr heißt Sohn Gottes, Sohn des Menschen und Sohn Marias. Unter dem Sohne Gottes ist Jehova Gott in seinem Menschlichen zu verstehen, unter dem Sohn des Menschen der Herr als das Wort und unter dem Sohn der Maria das Menschliche im eigentlichen Sinne, das Er annahm.
Im Folgenden soll bewiesen werden, dass die Bezeichnungen „Sohn Gottes“ und „Sohn des Menschen“ die genannte Bedeutung haben. Daß aber unter dem Sohn der Maria das bloß Menschliche verstanden wird, zeigt sich deutlich an der Zeugung des Menschen, da seine Seele vom Vater, sein Leib aber von der Mutter stammt. Dem Samen des Vaters wohnt die Seele inne, und diese wird von der Mutter mit einem Körper umkleidet. Mit anderen Worten, alles geistige im Menschen stammt vom Vater, alles Materielle aber kommt ihm von der Mutter zu. Die Vereinigung von beidem ist der Sohn Gottes... (92)
Im dritten Kapitel diese Werkes, das in seiner zweiten Hälfte die Göttliche Dreieinheit von Vater, Sohn und Heiligem Geist behandelt, wird man sehen, dass diese im Herrn besteht, und dass der Vater in Ihm das Göttliche ist, von dem alles stammt, der Sohn das Göttlich-Menschliche und der Heilige Geist das Göttliche, das von Gott ausgeht. (92)

In den christlichen Kirchen unserer Zeit ist es üblich, unseren Herrn und Heiland als Sohn der Maria zu bezeichnen, selten dagegen als den Sohn Gottes, außer wenn man an den von Ewigkeit gezeugten Sohn Gottes denkt. (94)

Man sagt und glaubt heutzutage in den christlichen Kirchen, dass dem Herrn allein das Verdienst und die Gerechtigkeit zukomme durch den Gehorsam, den Er Gott Vater in der Welt geleistet habe, und zwar besonders durch das Leiden am Kreuz. Man meint aber das Leidem am Kreuz sei die eigentliche Erlösungstat gewesen, während es doch in Wirklichkeit eine Handlung zur Verherrlichung seines Menschlichen war, wie im folgenden Abschnitt von der Erlösung nachgewiesen werden soll. Die Erlösungstaten, durch die sich der Herr zur Gerechtigkeit machte, waren folgende: Er führte das letzte Gericht durch, das in der geistigen Welt stattfand, dabei schied Er die Bösen von den Guten die Böcke von den Schafen; Er trieb all jene, die mit den Tieren des Drachen gemeinsame Sache machen, aus dem Himmel hinaus und bildete aus den Würdigen einen neuen Himmel, aus den Unwürdigen aber eine Hölle; in beiden brachte Er nach und nach alles in Ordnung, und zuletzt gründete Er eine neue Kirche. Dies waren die Erlösungstaten, durch die sich der Herr zur Gerechtigkeit gemacht hat; denn darin besteht die Gerechtigkeit, dass alles in Übereinstimmung mit der göttlichen Ordnung getan, beziehungsweise das aus der Ordnung geratene wieder in die Ordnung zurückgebracht wird. Die Göttliche Ordnung nämlich ist selbst die Gerechtigkeit. (95)

Wie man oben, Nr. 92 f., nachgewiesen findet, ist unter dem Sohne Gottes im eigentlichen Sinne sein Menschliches zu verstehen.
Hier ist nicht an einen „Sohn von Ewigkeit“ zu denken, sondern an den in die Welt hineingeborenen Sohn,... (101)

Durch die Erlösertaten hat Er vielmehr das von der Mutter stammende Menschliche abgelegt und das Menschliche vom Vater angezogen. Daher ist das Menschliche des Herrn göttlich, daher ist in Ihm Gott Mensch und der Mensch Gott.  (102)

Hier möchte ich folgendes Geheimnis anführen: Die Seele, die vom Vater stammt, ist der eigentliche Mensch. (103a)

Was den Herrn betrifft, so hat er durch die Erlösungstaten alles Menschliche von der Mutter angelegt und das Menschliche vom Vater, das Göttlich-Menschliche, angezogen. Daher ist in ihm der Mensch Gott und Gott Mensch. (103c)

Der Herr war zwar auch vor seinem Kommen in die Welt bei den Menschen der Kirche gegenwärtig, jedoch nur mittelbar durch Engel, die Ihn darstellten. (109)

Weißt du nicht, dass der Herr in  der Welt eine Seele hatte wie jeder andere Mensch? Woher hatte er diese, wenn nicht aus dem Vater? Das geht ja sattsam aus den Evangelien hervor! Was ist also der Sohn, wie Er im Worte Gottes genannt wird, anderes als das Menschliche, das vom Göttlichen des Vaters empfangen und von der Jungfrau Maria geboren wurde? Eine Mutter kann nicht die Seele empfangen, dies wäre ganz und gar wider die Ordnung, nach der jeder Mensch entsteht. Ebenso wenig kann Gott Vater die Seele aus sich übertragen und sich danach wieder zurückziehen, wie ein irdischer Vater, denn Gott ist sein eigenes göttliches Wesen, das eins und unteilbar und infolge seiner Unteilbarkeit Er selbst ist. Darum sagt der Herr, dass der Vater und Er eins seien, dass der Vater in Ihm und Er im Vater sei, nebst vielen anderen ähnlichen Äußerungen. (110c)

Hier wird es noch einmal klar gesagt, Jesus bekam seine Seele (entsprechend dem essentiellen Geist) vom Vater, bei Swedenborg unmittelbar im Verlauf der Zeugung des Körpers, bei Dudde und Lorber nicht von Ewigkeit, sondern vor Äonen, H-D Ulmer

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Von Seele Geist und Leib

Was aber von Gott einfließt, das nimmt seinen Eingang in die Seele und wirkt weiter durch die Seele hindurch in den vernunftbegabten Geist und endlich durch diesen hindurch in den Körper.  (S. 19)

..., weil das innerste oder erste der Aufnahmegefäße im Menschen seine Seele ist,...

Der Geist ist geordnet unter die Seele, der Körper unter den Geist. Der Geist hat zweierlei Lebenszonen, die des Willens und die des Verstandes.

Die Menschenseele als geistige Substanz (substantia spiritualis) höherer Art  nimmt das Einfließen unmittelbar von Gott auf. Der menschliche Geist aber, als geistige Substanz von niedriger Gattung, nimmt das Einfließen von Gott mittelbar auf aus der geistigen Welt. (S. 20)

(Die Seele ist in dieser Bedeutung das eigentliche Geistwesen. H.-D. Ulmer)
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Daß der Herr in der Welt zum Vater wie zu einem anderen betete und sich vor ihm wie vor einem anderen erniedrigte, geschah in Übereinstimmung mit der unwandelbaren Schöpfungsordnung, nach der ein jeder die Verbindung mit Gott anstreben muß. Diese Ordnung besagt, dass so wie der Mensch sich durch ein Leben nach den Ordnungsgesetzen, das heißt nach den Geboten Gottes mit Gott verbindet, Gott seinerseits sich mit dem Menschen verbindet und ihn aus einem bloß natürlichen zu einem geistigen Menschen macht. Auf ähnliche Weise vereinigte sich der Herr mit seinem Vater und der Vater sich mit Ihm. War nicht der Herr in seiner Kindheit ein Kind und in seinem Knabenalter ein Knabe? Heißt es denn nicht, dass er zugenommen habe an Weisheit und Gnade, und später, dass er den Vater bat, Seinen Namen, nämlich sein Menschliches zu verherrlichen, das heißt durch die Vereinigung mit sich göttlich zu machen? Daraus geht doch klar hervor, daß der Herr im Zustand der Erniedrigung zum Vater betete, das heißt im Zustand Seines Hinstrebens zur Vereinigung. (110d)

(Das von Gott geschaffene Geistwesen „Jesus“ oder, was dasselbe ist, die von Gott geschaffene reine Seele, ist der Mittler, in der sich Gott seiner Ordnung entsprechend verkörpern kann und der sich nach Golgatha mit seinem Vater völlig vereinigt.
Berücksichtigt man die Tatsache, dass diese Seele oder das Geistwesen schon Äonen zuvor geschaffen wurde <“ehe denn Abraham war, bin ich“>, so bestätigt hier Swedenborg vollständig die Darstellung, die auch von Bertha Dudde bezüglich der Menschwerdung Gottes gemacht wird. H.-D.Ulmer)


Die Verherrlichung aber war die Vereinigung des Menschlichen des Herrn mit dem Göttlichen Seines Vaters, die nach und nach vollzogen und durch das Leiden am Kreuz vollendet wurde... Die Vereinigung wurde darum durch das Leiden am Kreuz vollendet, weil dieses die letzte Versuchung darstellte, der sich der Herr in der Welt unterzog, und weil bestandene Versuchungen eine Verbindung bewirken... Daß der Herr in Seinem Leiden am Kreuz sich selbst überlassen war, zeigt Sein Ausruf am Kreuz: Mein Gott, warum hast du mich verlassen? (Math. 27, 46, Mark 15, 34)...
Daraus geht klar hervor, dass der Herr nicht Seiner göttlichen, sondern Seiner menschlichen Natur nach gelitten hat, und dass darauf die innigste, das heißt die vollständige Vereinigung erfolgte... (Swedenborg, die wahre christliche Religion, Abschnitt 126, S. 193)

Die Erlösung laut Swedenborg:

Die Erlösung selbst bestand in der Unterwerfung der Höllen und im Ordnen der Himmel und so in der Vorbereitung zu einer neuen geistigen Kirche.
(Swendenborgs Defizit ist, dass er keine geistige Urschöpfung kennt und keinen Abfall aus der selben unter einem Anführer Luzifer, insofern fällt bei ihm ein entscheidender Aspekt der Erlösung weg, nämlich die Tilgung der Urschuld dieses Falls. H.-D. Ulmer)

Gott kann nach seinen Gesetzen keinem Menschen die Sünden vergeben, es sei denn, dass eben dieser Mensch eben diesen Gesetzen entsprechend von seinen Sünden absteht. Gott kann den Menschen nicht geistig wiedergebären, es sei denn der Mensch bereite sich Gottes Gesetzen entsprechend in natürlicher weise auf die Wiedergeburt vor. Gott strebt unablässig danach, den Mensche wiederzugebären und dadurch selig zu machen. Er kann dies jedoch nur in dem Maße verwirklichen, als der Mensch seinerseits sich zum Gefäß Gottes bereitet und diesem damit den Weg bahnt und die Tür öffnet. (73b)
(Eine automatische Vergebung jeglicher persönlicher Schuld durch den Glauben an Jesus ist eine Illusion, diese Schuld wird dem Gläubigen nur dann nachgelassen, sofern der Mensch den Rückweg zu Gott antritt und sich mit Gottes Hilfe von innen entsprechend den göttlichen Gesetzmäßigeiten umwandelt bzw. umwandeln läßt. H.-D. Ulmer)

Darauf sagten die Engel,... Gott sei Jesus Christus,  der da ist Jehova, der Herr, der Schöpfer von Ewigkeit, der Erlöser in der Zeit und der Wiedergebärer in Ewigkeit also zugleich Vater, Sohn und Heiliger Geist. Dies sei das Evangelium, das verkündet werden sollte. (WCR 26)

Zusammenfassung:

Das schöpferische Wort schuf sich einen Körper, der dann in Maria ausreifte und geboren wurde.

Der Körper Jesu war ein Stück Fleisch gewordenes Wort. Aus dem Schöpferwort wurde der Leib Jesu gezeugt.

Dann schickte Jehova eine reine Seele, laut Swedenborg „der eigentliche Mensch“, begab sich Selbst ungeteilt als Liebe und im Vordergrund die Weisheit oder das Wort in diese Seele und gab uns vermittelst dieser Seele und des Körpers, des Fleisch gewordenen Gotteswortes, eine neue Liebe-Lehre, vereinigte in diesem Menschlichen das Göttlich-Wahre mit dem Göttlich Guten und vereinigte sich nach der Kreuzigung mit der von ihm gesandten Seele, dem eigentlichen Menschen, und dem verherrlichten Körper-Menschen und kehrte in sein Göttliches zurück, das er von Ewigkeit war.


3) Menschwerdung Gottes durch Dudde, ebenfalls die reine Seele, die sich mit Gott vereinigt und verschmilzt

 Gott Selbst kam in Jesus zur Erde....                          24.5.1964 B.D. NR.    8804

Ich Selbst kam in dem Menschen Jesus zur Erde, Mein Urwesen erfüllte Ihn, und so konnte Ich Ihn durchstrahlen in aller Fülle....

„Und das Wort ist Fleisch geworden ....“ B.D. Nr. 8141

„Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt ....“ Ich Selbst, das Ewige Wort, stieg zur Erde und nahm Fleisch an .... Es war ein Akt übergroßer Liebe und Barmherzigkeit, daß Ich Mich bewogen fühlte, die Verbindung aufzunehmen mit den Menschen, die endlos weit sich von Mir entfernt hatten,...

Ich kam Selbst zur Erde und nahm Fleisch an und suchte nun, in

Verbindung zu treten mit Meinen Geschöpfen, um sie wieder anzusprechen und ihnen eine Brücke zu bauen, die zu Mir zurückführte in das Reich des Lichtes und der Seligkeit ....

Und darum nahm Ich Fleisch an .... Ich bezog die menschliche Hülle Jesu und sprach nun in dieser die Menschen an .... Aber es war Mein Wort, das ihnen nun ertönte,...

Ich konnte Mir Meine Jünger ausbilden und sie dann mit dem Auftrag hinaussenden in die Welt, Mein Evangelium zu verkünden und von Mir Selbst zu zeugen .... Es war das „Wort Selbst“ zur Erde gekommen, und Es hatte Fleisch angenommen zum Segen der Menschheit ....

B.D. Nr. 7083

Der Mensch Jesus war „Mein Sohn, an Dem Ich großes Wohlgefallen hatte ....“ Er war Mir mit allen Sinnen, mit all Seiner Liebe, zugewandt, Er bewegte Sich inmitten der sündigen Menschheit, und Seine Seele suchte unausgesetzt Mich, Seinen Gott und Vater von Ewigkeit, Seine Liebe zwang Mich zu unausgesetztem Einfließen in Ihn, und so also konnte die Einigung stattfinden von Mensch und Gott, oder auch: Die „Menschwerdung Gottes“ konnte erfolgen in völlig gesetzmäßiger Ordnung....

Die restlose Verschmelzung von Jesus mit Mir fand aber erst statt, nachdem das Erlösungswerk vollbracht war, weshalb Jesus während Seines Erdenwandels zuweilen auch vom Vater als außerhalb Seiner Selbst sprach .... jedoch auch immer wieder auf die Einigung hinwies ...

Das Wissen um Jesus Christus und Sein Erlösungswerk, um Meine Menschwerdung in Ihm ist von so unerhörter Bedeutung, daß Ich auch wahrlich alles tun werde, um es den Menschen noch zuzuführen...

Die Liebe Selbst brachte das Opfer dar .... Gott in Jesus hat die Menschen erlöst von der Sünde und den Weg wieder frei gemacht in das Reich des Lichtes und der Seligkeit .... Amen                B.D. Nr. 8445

Es gab nur die eine Lösung, daß Sich ein Engelsgeist

(an dieser Bezeichnung stoßen sich viele Lorberfreunde, dieser Engelsgeist war von Beginn an als Repräsentant der ewigen Liebe oder des Gotteszentrums ausersehen: "Und siehe, da wurden gebildet drei, und aus ihnen gingen hervor sieben! Und die drei waren gleich der Liebe, dem Lichte und der Gottheit," der niemand anderes ist als die bei Swedenborg geschilderte von Jehova geschaffene Seele in der Er sich verkörpert. Aus dieser Andeutung könnte man das herauslesen: [HGt.02_016,29] "Und der Abedam erwiderte ihm: „Wenn ihr sonst nichts fürchtet, dann ist eure Furcht nun schon zu Ende; denn sehet, dieser fürchterliche Mensch bin Ich Selbst! Wahrlich ein Mensch, dem die ganze Ewigkeit und Unendlichkeit, alle Himmel und alle Erden, alle Engel, alle Menschen und alle Kreatur ewig untertan sind und auch ewig bleiben werden!" Der Name "Abedam" ist nicht der eigentliche Name dieses geschaffenen Geistwesens, welches das Gotteszentrum durch sich zur Wirkung bringt, sondern nur für den kurzen Moment der damaligen irdischen Manifestation.H-D U.)

.... ein nicht gefallenes Wesen .... erbot, in einer menschlichen Hülle den Erdenweg zu gehen, daß dieser Engelsgeist ein Werk der größten Liebe vollbrachte, daß Er der Ewigen Liebe Raum bot, Die Ihn nun voll und ganz erfüllte, so daß die Liebe Selbst das Opfer brachte, daß die Liebe Selbst die unermeßliche Schuld auf Sich nahm, um der Gerechtigkeit Gottes die Sühne zu leisten, die nur Gott Selbst als die Ewige Liebe leisten konnte, weil sie sonst ewiglich nicht zu tilgen war von der sündigen Menschheit selbst. Ich habe also als Mensch einen Kampf geführt wider den, der euch gefangenhielt .... Ich habe diesen Kampf mit der Waffe der Liebe geführt, gegen die Mein Gegner machtlos ist .... Ich lehrte die Liebe, lebte den Menschen ein Liebeleben vor, bewies ihnen die Macht der Liebe und krönte

dieses Werk mit Meinem Kreuzestod, den Ich unschuldig erlitten habe und unter entsetzlichen Schmerzen gestorben bin am Kreuz .... Ein solches Werk konnte nur die Liebe vollbringen, Die also in Mir war und Mir als Mensch die Kraft gab zu unermeßlichen Leiden, Ich aber litt für Meine gefallenen Brüder, Ich wollte ihnen das Lichtreich öffnen und auch denen Erlösung bringen von ihrer Schuld, die schon abgeschieden waren vor Meinem Kreuzestod. Denn ihnen allen war ein Tor

verschlossen, das Ich erst öffnete durch Mein Erlösungswerk. Da Mich als Mensch aber die Liebe voll und ganz erfüllte, da Ich gewissermaßen Selbst zur Liebe geworden bin, also in Mir Selbst nur die Liebe war, so konnte Ich auch von Mir Selbst sagen, daß Gott in Mir war, daß Ich Selbst die Gottheit aufgenommen hatte und folglich ein jeder Mensch, der Mich sah, den Vater sehen mußte, denn Ich und der Vater ist eins geworden .... Er wurde Mensch, und Ich wurde Gott .... und werde das bleiben bis in alle Ewigkeit. Denn Gott ist die Liebe, und Diese erfüllte das Wesen des Menschen Jesus ganz und gar, und da Ich für die Menschen ein schaubarer Gott sein wollte, habe Ich Mir die Hülle des Menschen Jesus dazu erwählt, die sich von Mir ganz durchstrahlen ließ

und Ich nun für eine jede Seele des Lichtes zu einem schaubaren Gott wurde in Ihm. Denn einstmals sind die Wesen von Mir abgefallen, weil sie Mich nicht zu schauen vermochten, Der Ich in Meiner Urkraft und Meinem Urlicht niemals geschaut werden konnte von den Wesen, die aus Mir hervorgegangen waren .... Aber Ich habe dem Verlangen Meiner Geschöpfe Rechnung getragen .... Ich bin in Jesus für euch zum schaubaren Gott geworden, Den ihr nun sehen könnet von Angesicht zu Angesicht ....

Amen B.D. Nr. 8898

Fazit: In der Frage der Menschwerdung Gottes in Jesus lassen sich die Offenbarungen nach  Swedenborg, Lorber und Dudde ohne weiteres auf einen Nenner bringen.


Zum Himmelskörper:

 

...Und so wird sich ein Stern lösen aus seiner gewohnten Bahn und den Weg nehmen zur Erde. Und dieser Stern geht seinen Weg unabhängig vom Willen der Menschen, und er bedeutet eine große Gefahr für diese, doch sein Lauf wird nicht gehemmt, weil die Erde eine Erschütterung erdulden muß, zum Schaden und zum Wohl der Menschen auf ihr... (BD 7405)

 

Heißt es bei Dudde unter Berufung auf folgende Lorberstelle:

 

[GEJ.05_108,03] Aber was Ich erst jüngsthin einmal zu Jerusalem im Tempel den Wechslern und Taubenkrämern tat, das werde Ich dann im Großen tun auf der ganzen Erde und werde zerstören alle die Kramläden und Wechselbuden durch den Feind, den Ich aus den weiten Lufträumen der Erde zusenden werde wie einen dahinzuckenden Blitz mit großem Getöse und Gekrache. Wahrlich, gegen den werden vergeblich kämpfen alle die Heere der Erde; aber Meinen wenigen Freunden wird der große, unbesiegbare Feind kein Leids tun und wird sie verschonen für eine ganz neue Pflanzschule, aus der neue und bessere Menschen hervorgehen werden!

 

„Mit dem "Feind aus den Lüften" (nicht aus dem Weltall!) gemäß (84) sind ausschließlich die heimatlos gewordenen Naturgeister gemeint, die ganze Gegenden in Schutt und Asche legen werden.“

 

Kommentiert W. S. obige Prophezeiung von Lorber, mit der Absicht sich von Dudde abzugrenzen.

Gerade einen Vers später spricht aber Lorber von „Gerichte(n) aus den Tiefen Meiner Schöpfung“ (die heimatlosen Naturgeister stammen nicht aus den Tiefen der Schöpfung, HDU), wodurch eine Interpretation im Sinne eines Kometen durchaus möglich wird.

 

[GEJ.05_108,04] Aber es wird also sein, wie vor den Zeiten Noahs: Die Menschen werden von ihren vielen Weltkenntnissen und erworbenen Fertigkeiten einen stets böseren Gebrauch machen und werden ganz freiwillig allerlei Gerichte aus den Tiefen Meiner Schöpfung über sich und am Ende über die ganze Erde heraufbeschwören. Da aber sage auch Ich dann mit euch, Meinen biederen Römern: VOLENTI NON FIT INIURIA!

 

 

Zur Neubannung:

 

Da es zu diesem Thema bei Lorber entscheidende, mit der Offenbarung nach Dudde völlig übereinstimmende Passagen gibt, kann ich mir eine größere Auseinandersetzung mit dem Verweis auf diese Stellen sparen:

 

[HiG.02_64.03.09,06] Jene vielen Menschen, besonders in dieser Zeit, die es in solcher Welt- und Selbstliebe und somit in der Lebensfinsternis so weit als nur immer möglich gebracht haben, werden jenseits auf eben dem Punkte wider anfangen und werden nach Umständen immer ärger und materieller. Und so wahr Ich der Herr bin, der dieses sagt, sie werden wieder in die tote Materie übergehen, und zwar durch einen unsäglich schmerzlichen Prozeß, und das durch lange und lange Zeiten, bis sie selbst wieder zur harten, starren Materie werden, endlich in viele Teile zerteilt und nach langen Zeiten wieder zu Menschen oder zu Geschöpfen, entweder auf diese Erde oder auf andere Weltkörper gestellt, werden. Denn bei Mir sind tausend Erdjahre wie ein kurzer Tag.

[HiG.02_64.03.09,07] Was sich vermöge des ihm innewohnenden freien Willens Meinem allen Menschen geoffenbarten Willen nicht unterordnen will, das geht darum nicht verloren, aber es hat eine große und langwierige „Korrektion“ zu erwarten.

 

[GEJ.09_149,18] Und Ich sagte: „Was betrübet ihr euch darob? Meinet ihr denn, daß Ich euch nach Meines Leibes Tode etwa verlassen werde? Oh, mitnichten! Ich werde dann erst recht bei den Meinen verbleiben bis ans Ende der Zeiten dieser Erde und für jeden, der an Mich glauben wird, offen halten die Tore zum ewigen Leben in Meinen Himmeln. Es werden sich zwar Meine Schafe zerstreuen, so Ich als ihr Hirte geschlagen werde, – aber Ich Selbst werde sie dann wieder sammeln, und es wird dann nur eine Herde und ein Hirte sein für immerdar; die Böcke und die Wölfe in Schafspelzen aber werden ausgeschieden und dem Gerichte und Tode der Materie überliefert werden.“

 

Bertha Duddes inneres Wort und ihre Berufung:

 

Bertha Dudde ist genau so zu ihrem inneren Wort gekommen, wie Jesus durch J. Lorber das in dem folgenden Text empfiehlt.

 

Ihr nehmt zum Beispiel: „Unser Vater",
und sprecht es matt und immer matter,
Am Ende lasst ihr weg die Stimme,
Horcht nur noch auf des Geist's Gewimme;

Gleich einem Echo werd't ihr finden
Sich Worte sanft dem Geist entwinden,
Und geht's - wie schwer auch – im Beginnen,
Nicht lasset ab, ihr werd't gewinnen! –

(J. Lorber, Psalmen und Gedichte, Stille Einkehr)

 

Ohne dass Dudde das zu dieser Zeit kannte, hat sie es genau so gemacht wie bei Lorber empfohlen und ist so zu ihrem inneren Wort gekommen. Wer Bertha Dudde für eine falsche Prophetin hält, der müßte sich u. a. mal Gedanken darüber machen, wie das Befolgen einer Anweisung, wie sie bei J. Lorber zu finden ist, zum Resultat einer angeblich falschen Prophetin führen konnte!

 

„Beim Beten des Vaterunsers habe ich oft gefleht, daß der HERR mich doch sein Reich finden lassen würde. Und dieses Gebet wurde erhört. Das war am 15. Juni 1937. Ich betete und achtete auf mein Inneres – ich blieb ganz still – in diese Zustand verharrte ich oft, denn dabei überkam mich immer ein wunderbarer Friede, und Gedanken, die ich dabei empfand – in der Herzgegend, nicht im Kopf – gaben mir Trost und Kraft.

...

Und dann kamen die Zweifel: Hast du das aus dir selbst geschrieben? – Kurz, ich habe gerungen, gebetet und viele inneren Kämpfe geführt, aber immer wieder kamen die Worte wie ein Strom, eine Weisheitsfülle, vor der ich schauderte. – GOTT Selbst nahm mir die Zweifel. ER antwortete mir, und ich erkannte IHN in seinem Wort als unseren VATER. Mein Glaube wuchs, die Zweifel wurden geringer, und ich empfing und schrieb täglich.“ (B. Dudde, Selbstbiographie)

 

Auf diese Weis erhielt sie ihre Berufung:

Zweck der Kundgaben....  Lehrkräfte im Jenseits....          25.8.1939 B.D. NR.    1070

   "Vergegenwärtige dir des Herrn Güte und Liebe, und durch diese empfange:

Die Sendungen des Herrn bezwecken in erster Linie eine vollkommene Ausbildung des Empfangenden. Sonach also muß das empfangende Erdenkind fortlaufend unterrichtet werden in allen Gebieten, um wieder das Gebotene weitervermitteln zu können den Menschen und ihnen also das Evangelium predigen zu können. Es soll nicht nur ein einzelner Mensch wissend werden durch diese Kundgaben, sondern das Wissen soll verbreitet werden und einer Aufwärtsentwicklung des Menschen dienen."

 

 

 

Mit den Ausführungen des Geistesfreundes Erhard Gaiduk möchte ich diese Antikritik schließen:

 „Ein Lorberfreund hat in einem Anflug geistigen Hochmutes einmal geäußert, dass wenn man einmal Lorber gelesen hat, einem die Duddeschriften wie eine fade Suppe vorkommen. Ja, die Dudde-Offenbarungen entbehren die Tiefe und Geistigkeit des Lorberwerkes. Warum aber sollte Gott zwei gleich tiefe und weitreichende Werke in einem so kurzen Zeitabstand zur Erde leiten, wo doch heute nicht einmal das erste der Menschheit bekannt ist? „Das Duddewerk hat eine ganz andere Aufgabe und Zielgruppe unter den Menschen als das Lorberwerk! Hier sind die Kundgaben in einer einfachen und nüchternen Form verpackt; und was die Endzeitkundgaben angeht, in einem sehr ernsten Ton auf der Ebene der rein naturmäßigen Darstellung gegeben, ohne höhere, geistige Entsprechungen (obwohl der Geist auch hier das seinige erkennt). Dies sollte uns nicht zu abfälligen Bemerkungen über die Offenbarungen veranlassen, sondern wir sollten uns vielmehr fragen, wie tief ist die Menschheit gesunken, dass jetzt kurz vor dem Ende, den Menschen nur noch eine einfache und leicht verdauliche Kost/Suppe und ernste Mahnworte gereicht werden können. Auch diese Form der Offenbarung ist ein Zeichen der Endzeit und ein Indikator für den geistigen Zustand der Menschheit. ... Es (das Lorberwerk) ist zu kompliziert und ausschweifend. Es fehlt hier eine komprimierte Darstellung über den Heilsplan Gottes und das Erlösungswerk Jesu Christi. Ohne diese Instrumente können wir es aber auf der Straße nicht einsetzen, das die Menschen heute nicht die Zeit und Kraft haben, sich mit einem Monumentalwerk auseinander zu setzen. Dieses Werk ist heute für die Menschen bestimmt, welche in den zukünftigen wirren als Seelsorger und Lehrer die Aufgabe haben, den Menschen aus ihrem Verständnis und geistigen Innenleben die Richtung zu weisen. Es wird jedoch erst nach dem Gericht in seiner eigentlichen Bedeutung erkannt werden. Dabei soll man sich jedoch nicht eine Fertigkeit darin erwerben, Stellen und Bücher zu zitieren, sondern hier kann man nur das glaubhaft vermitteln, was einem selbst in Fleisch und Blut übergegangen ist. Erst nach dem Gericht wird dieses Werk seiner Bedeutung und großen Aufgabe gerecht werden.“

 

 

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