Nach den Aussagen der Neuoffenbarung durch Jakob Lorber hat Gott auch in Seinem innersten Zentrum eine Menschgestalt.
Wir wissen, dass Gott bei Seiner Menschwerdung in Jesus Christus zu einem schaubaren Gott wurde, der Er zuvor nicht war, trotz seiner menschlichen Gestalt.
Kann man denn nun sagen, dieser Urgottmensch in seinem Zentrum sei "endlich", wie es in den Dudde-Kritiken um Ausdruck kommt?

"Die Gottheit besitzt ein ungeschaffenes, menschlich- geformtes, endliches und persönliches ZENTRUM, aus Dem erst alle Gottheit, die den unendlichen Raum erfüllt, hervorgeht." (WS) (Dudde-Kritik von Wilfried Schlätz S. 7)

"Weil also Gott Seinem persönlichen ungeschaffenen ZENTRUM nach ein vollkommenster ungeschaffener Mensch ist, daher dürfen und sollen wir uns unseren GOTT und SCHÖPFER hinsichtlich Seines persönlichen ZENTRUMS als einen begrenzten vollendetsten Menschen vorstellen..." (Dudde-Kritik von W. S. S. 8)

"Bei ihr (Dudde) hat die Gottheit kein ungeschaffenes, menschlich-geformtes, endliches und persönliches Zentrum..." kritisiert J. D. in seiner Dudde-Kritik S. 3, was zum Ausdruck bringen soll, daß er ein solches endliches Zentrum bei Dudde vermißt.


In der Offenbarung nach Dudde heißt es:
"Ich war die erschaffende Kraft, die Wesen schaffen konnte nach Meinem Ebenbild (was eine menschliche Form des Urbildes voraussetzt, d. Verf.), Ich war das Urzentrum, Das Seine Kraft ausstrahlte in die Unendlichkeit und sie verwerten konnte nach seinem Willen." (B. D. Nr. 5414)

Also gibt es auch bei Dudde ein Zentrum welches das Urbild eines Menschen enthält. Wenn bei Dudde ausgesagt wird, "personifiziert kann Gott niemals werden." B. D. Nr. 2056, so ist damit lediglich gemeint, man solle Gott nicht auf die Vorstellung von einem begrenzten, gefallenen Menschen reduzieren.
Es dreht sich demnach lediglich um die Frage, gibt es ein "endliches" Gotteszentrum oder nicht.

Dazu ein paar Texte aus den verschiedenen Werken Jakob Lorbers:

[HiG.01_40.11.22.b,23] Himmelsgaben Bd. 1
"Obschon es zwar in Mir und für Mich nichts Unendliches und nichts Ewiges gibt, da Ich Selbst unendlich und ewig bin, so birgt aber doch alles Geschaffene Unendliches in sich, da es Mich Selbst in sich birgt. Denn, wo wäre das Ding, das außer Mir wäre und Mich nicht in sich trüge?! Was aber Mich in sich trägt, trägt Unendliches in sich und kann daher auch für das endliche Wesen niemals endlich besprochen werden."

[GEJ.04_122,03] Großes Evangelium Johannis Bd. 4
"Wie konntest Du als Jehova, der unendlich ist, diese Deine Unendlichkeit verlassen und Dich hineinzwängen in diese höchst endliche Form? Bei all dem aber blieb der alte, unendliche Raum noch derselbe, der er von Ewigkeit her war! Du als Jehova bist ja eben der unendliche Raum selbst! Wie kann dieser bestehen in seiner unverrückten, endlosesten Wesenheit und Du als der Unendliche Selbst in dieser engen Menschenform?!"
[GEJ.04_122,06]
"Ich bin nur der ewige Mittelpunkt Meiner Selbst; von diesem aus aber erfülle Ich dennoch ewig fort unverändert den unendlichen Raum.
[GEJ.04_122,07]
Ich bin überall der ewige Ich; aber hier bei euch bin Ich nun in Meiner ewigen Seinsmitte, von der aus die ganze Unendlichkeit ewig fort und fort und unverändert gleich und gleich erhalten wird in ihrer endlosesten, ewigen Ausdehnung.
[GEJ.04_122,08]
Von Ewigkeit wohnte Ich in Meiner unzugänglichen Mitte und in Meinem unzugänglichen Lichte aus Mir Selbst. Aber Mir hat es der Menschen dieser Erde wegen wohlgefallen, aus Meiner unzugänglichen Mitte und aus Meinem unzugänglichen Lichte derart herauszutreten, daß Ich nun in ebenderselben Mitte und in ebendemselben Lichte, das auch den höchsten Engeln von Ewigkeit völlig unzugänglich war, Mich auf diese Erde begab und nun euch Menschen sogar von allen Seiten her wohl zugänglich bin und ihr Mein Licht wohl ertragen könnet."
[GEJ.04_255,04]
"Um aber das zu erzielen, nahm Ich, der unendliche, ewige Gott, für das Hauptlebenszentrum Meines göttlichen Seins Fleisch an, um Mich euch, Meinen Kindern, als schau- und fühlbarer Vater zu präsentieren und euch Selbst aus Meinem höchst eigenen Munde und Herzen zu lehren die wahre, göttliche Liebe, Weisheit und Kraft, durch die ihr dann Mir gleich beherrschen sollet und werdet nicht nur alle die Wesen dieser gegenwärtigen Schöpfungsperiode, sondern auch die vorangegangenen und alle die noch künftig folgenden."

[GS.02_013,03] Geistige Sonne Band 2
"Jesus ist der wahrhaftige, allereigentlichste, wesenhafte Gott als Mensch, aus dem erst alle Gottheit, welche die Unendlichkeit erfüllt, als der Geist Seiner unendlichen Macht, Kraft und Gewalt gleich den Strahlen aus der Sonne hervorgeht. - Jesus ist demnach der Inbegriff der gänzlichen Fülle der Gottheit oder: In Jesu wohnt die Gottheit in Ihrer allerunendlichsten Fülle wahrhaft körperlich wesenhaft; darum denn auch allezeit die ganze göttliche Unendlichkeit angeregt wird, so dieser unendlich heiligst erhabene Name ausgesprochen wird!
[GS.02_013,04]
Und dieses ist zugleich auch die unendliche Gnade des Herrn, daß Er sich hatte gefallen lassen, anzunehmen das körperlich Menschliche. Warum aber tat Er dieses? Höret, ich will euch nun ein kleines Geheimnis enthüllen! (Kommentar von mir: Allein die Annahme eines körperlich Menschlichen ist für das gestalthafte Gotteszentrum eine Art "Kreuzigung".)
[GS.02_013,05]
Vor der Darniederkunft des Herrn konnte nimmerdar ein Mensch mit dem eigentlichen Wesen Gottes sprechen. Niemand konnte dasselbe je erschauen, ohne dabei das Leben gänzlich zu verlieren, wie es denn auch bei Moses heißt: "Gott kann niemand sehen und leben zugleich!" Es hat sich zwar der Herr in der Urkirche, wie auch in der Kirche des Melchisedek, zu der sich Abraham bekannte, wohl öfter persönlich gezeigt und hat gesprochen mit Seinen Heiligen und Selbst gelehrt Seine Kinder. Aber dieser persönliche Herr war eigentlich doch nicht unmittelbar der Herr Selbst, sondern allzeit nur ein zu diesem Zwecke mit dem Geiste Gottes erfüllter Engelsgeist...
[GS.02_013,07]
Ihr könnet es glauben: in dieser Zeit konnten auch nicht einmal die allerreinsten Engelsgeister die Gottheit je anders sehen als ihr da sehet die Sonne am Firmamente. Und keiner von den Engelsgeistern hätte es je gewagt, sich die Gottheit unter irgendeinem Bilde vorzustellen, wie solches auch noch unter Mosis Zeiten dem israelitischen Volke auf das strengste geboten wurde, daß es sich nämlich von Gott kein geschnitztes Bild, also durchaus keine bildliche Vorstellung machen sollte.
[GS.02_013,08]
Aber nun höret: Diesem unendlichen Wesen Gottes hat es einmal wohlgefallen, und zwar zu einer Zeit, in welcher die Menschen am wenigsten daran dachten, Sich in Seiner ganzen unendlichen Fülle zu vereinen und in dieser Vereinigung anzunehmen die vollkommene menschliche Natur!
[GS.02_013,09]
Nun denket euch: Gott, den nie ein geschaffenes Auge schaute, kommt als der von der allerunendlichsten Liebe und Weisheit erfüllte Jesus auf die Welt!
[GS.02_013,10]
Er, der Unendliche, der Ewige, vor dessen Hauche Ewigkeiten zerstäuben wie lockere Spreu, wandelte und lehrte Seine Geschöpfe, Seine Kinder, nicht wie ein Vater, sondern wie ein Bruder! [GS.02_013,11]
Aber das alles wäre noch zu wenig. Er, der Allmächtige, läßt sich sogar verfolgen, gefangennehmen und dem Leibe nach töten von Seinen nichtigen Geschöpfen! Saget mir: Könntet ihr euch eine unendlich größere Liebe, eine größere Herablassung denken, als diese, die ihr an Jesu kennet?!"

[Fl.01_007,06] Die Fliege
"Denket euch die ganze Unendlichkeit oder einen Raum, in dem sich ein Mittelpunkt befindet, von welchem nach allen Seiten endlose Strahlen auslaufen, deren Anfang zwar der Mittelpunkt, aber deren Ende ewig nirgends mehr anzutreffen ist!
[Fl.01_007,07]
In diesem Zentrum ist alle lebende Kraft der ganzen Unendlichkeit vereinigt und geht von diesem Zentrum wieder in die ganze Unendlichkeit aus. Damit aber diese lebende Kraft sich nicht zu sehr in das Allerunendlichste zerstreue und daher in sich selbst schwächer werde, so hat sie sich durch die ganze Endlosheit des ewigen Raumes auch endlos viele Lebenssammelpunkte geschaffen, in welchen sich das Leben gewisserart selbst auffängt und sodann wieder zurückkehrt zu seinem urewigen Zentralsitze."

Hat aber denn Oalim in seinem Gesicht [HGt.02_072,18] nicht eine begrenzte Menschengestalt gesehen und müssen wir nicht daraus den Schluß ziehen, das Gotteszentrum sei endlich?

[RB.02_283,13]
"Nur hier im allerhöchsten Himmel bin Ich außerhalb der Sonne, obschon auch in der Sonne. Außerhalb dieser bin Ich, wie ihr alle Mich nun unter euch seht. In der Sonne aber bin Ich pur geistig in der Kraft Meines Willens, Meiner Liebe und Weisheit. Ich Selbst bin im Grunde des Grundes diese Sonne, aber dennoch ist ein Unterschied zwischen Mir und ihr. Ich bin der Grund, und diese Sonne ist gleich einer Ausstrahlung Meines Geistes, der von hier und aus Mir alle Unendlichkeit in ungeschwächter Kraft durchströmt und allenthalben Meine ewige Ordnung schafft."

Dazu schrieb ich im Kapitel über die Trinität: Aus der Schilderung Lorbers, daß das Gotteszentrum eine dem Menschen ähnliche Gestalt besitzt und sich somit gewissermaßen von der Unendlichkeit abhebt, darf man nicht die Vorstellung ausbilden, es sei "endlich" und "begrenzt" (WS in seiner Dudde-Kritik), und aus diesem begrenzten persönlichen Gotteszentrum ginge die Unendlichkeit hervor (aus etwas Endlichem kann nicht die Unendlichkeit hervorgehen), bzw. es strahle das Leben aus in einen "dreidimensionalen" Raum (WS im Wortheft 1-2 2000). Dabei wird die Dynamik der Unendlichkeit bei der Ausbildung jenes inneren, menschlich geformten Brennpunktes sowie dessen Rückantwort als das Wort oder die Weisheit vernachlässigt, die das Endliche des persönlichen Gotteszentrums quasi wieder aufhebt und ins Unendliche erweitert. (siehe [HGt.01_005,02-4]) Der mehrdimensionale, göttliche Raum wird bei WS in unzulässiger Weise auf einen dreidimensionalen reduziert. (Siehe die Theorie des Physikers Burkhard Heim.)

Allein aus diesem Satz [RB.02_283,13], in dem Jesus sich in der Sonne und gleichzeitig auch außerhalb der Sonne schildert und diese Sonne wiederum in die Unendlichkeit verwoben ist, womit er den Angesprochenen ja gerade darauf hinweist, dass Er nicht auf die dastehende Gestalt zu begrenzen ist, geht eindeutig hervor, dass die Gottgestalt Jesu kein endlicher Mensch sein kann und die geschilderten Begebenheiten sich in keinem dreidimensionalen Raum zugetragen haben können, was im großen Evangelium Johannis auch explizit gesagt wird:

[GEJ.06_031,08]
"Ich bin daher hier ebenso in Zeit und Raum, wie auch außer Zeit und Raum gegenwärtig. [GEJ.06_031,09]
Daß Ich nun mit euch in Zeit und Raum bestehe, das sehet ihr; daß Ich aber zugleich Meinem Innern nach auch außer Zeit und Raum bestehe, das lehren euch Meine Werke, die Ich nicht zu wirken vermöchte, so Ich Mich auch mit Meinem Göttlichen nun in Zeit und Raum befände. Denn das Zeitliche und das Räumliche ist und bleibt ewig fort und fort begrenzt, ist somit nicht vollkommen und vollendet; nur das Außerzeitliche und Außerräumliche ist in allem unbegrenzt, somit vollkommen und vollendet."
(Hervorhebungen von mir)

Ist das Gotteszentrum mit seiner menschlichen Gestalt wirklich "endlich", wie von den zwei Lorberfreunden in ihren Kritiken an Dudde behauptet wird?
Sollen wir uns das Gotteszentrum nicht nur als einen Menschen, sondern auch als "endlich" (W. S. und J. D.) oder "als einen begrenzten vollendetsten Menschen vorstellen", wie W. S. schreibt?

[HGt.02_138,16] "Ein endlicher Gott aber schließt ja schon mit dem Begriffe ,endlich' alle Göttlichkeit aus!"
Heißt es unmißverständlich in der Hausshaltung Gottes,
was gleichzeitig bedeutete, daß es sich bei der Vorstellung eines "endlichen Gotteszentrums" um die Projektion des endlichen, gefallenen Menschen auf Gott handelt.
(siehe dazu auch: Die Rationalisierungstheorie vom Giftcocktail
)
(Die Stellungnahme von W. S. im Wortheft 1/2 2000 über das persönliche Gotteszentrum, "daß dieses Zentrum das Leben ausstrahlt in einen dreidimensionalen und nach allen denkbaren Richtungen hin endlosen Raum", während der dreidimensionale Raum eine Folge des Falles und mitsamt der gefallenen Schöpfung entstanden ist, dokumentiert, daß die Kritik von W. S. den kritisierten Gegenstand (Dudde-Offenbarung) an Fehlerhaftigkeit bei weitem übertrifft und aus dem Gotteszentrum, welches in einem aus dem Fall entstandenen dreidimensionalen Raumes stehen soll, einen Verstandesgott macht.)


Das menschlich, gestalthafte Gotteszentrum, wie in [HGt.01_005,02/3] geschildert, kristallisiert sich in einem dynamischen Prozess in der unendlichen Gottheit heraus und ist ein vollkommen in diese eingebetteter Bestandteil derselben und von daher auch nicht "endlich". (Die Textstelle in der Fliege [Fl.01_007,06/7] darf nicht von [HGt.01_005,02/3] getrennt interpretiert werden.) Auch bei seiner Verkörperung und damit Annahme des gefallenen, endlichen Menschseins in Jesus Christus, bleibt Sein Innerstes göttliches Ur-Ich, das Gotteszentrum, eingebettet in die Unendlichkeit, was an den genannten Stellen [RB.02_283,13] und [GEJ.06_031,08/9] und in den Himmelsgaben deutlich zum Ausdruck kommt:
[HiG.03_64.04.07,18] Ja, es besteht wohl im Reiche der reinen Geister eine Geistige Sonne, in der Ich mit den Meinen persönlich wohne. Diese Sonne ist aber räumlich allenthalben allen jenen Engeln und Geistern sichtbar, die Mich durch die Liebe in ihrem Herzen besitzen. [HiG.03_64.04.07,19] Ich bin aber durch diese Sonne überall gegenwärtig und kann auch in die Erscheinlichkeit treten und wirken, wann und wo Ich will,..."
Die Gestalt des unendlichen Gotteszentrums markiert den Übergang von der Unendlichkeit in die Endlichkeit, welche sich vor Jesus in den Gestalten des Abedam, Asmahael, Melchisedek oder auch Krishna und dann bleibend in Jesus manifestiert.

[HGt.02_024,16] Du kannst Mich nicht lieben als Gott, sondern nur als Mensch; denn welche endliche Brust möchte wohl ertragen den unendlichen Gott, welche das endlose Feuer der göttlichen Liebe, welcher endlich geschaffene Geist die endlose Fülle der göttlichen Weisheit?!
[RB.02_292,06] So könntet ihr Mich als ein rein göttliches Wesen nie sehen. Da Ich aber ein Zweites, Geschöpfliches, angenommen habe, so könnet ihr Mich sehen insoweit Ich ein vollkommenes, bleibendes Zweites aus Mir Selbst geworden bin.

Läßt man demnach jene Vorstellung von einem "endlichen" Gotteszentrum beiseite, so bleibt in beiden Offenbarungen ein Gotteszentrum, welches in sich die Urgestalt des Gottmenschen birgt, nach dessen Ebenbild wir alle geschaffen sind, womit die wesentlichsten Differenzen beseitigt wären.

Eine der wenigen Offenbarungen, die auf das Zentrum der Gottheit eingehen, sind die Schauungen Jakob Böhmes. Insbesondere in seiner Aurora behandelt er diese Thematik, aus der ich hier einige Auszüge wiedergeben möchte, in der Absicht dem göttlichen Wesen etwas angemessener als mit einer menschlich, gefallenen Projektion begegnen zu können.
J. Böhme schildert die Geburt des Herzzentrums aus den sieben Geistern Gottes heraus, letztere heißen bei ihm "der Vater", während er das Zentrum Gottes als den "Sohn" bezeichnet:

"Und die sieben Geister sind des Lichtes Vater, und das Licht ist ihr Sohn, den sie von Ewigkeit zu Ewigkeit immer gebären. Und das Licht erleuchtet und macht immer und ewig die sieben Geister lebendig und freudenreich. Denn sie sehen alle ihr Aufsteigen und Leben in Kraft des Lichtes. Hingegen gebären sie alle das Licht und sind alle zugleich des Lichtes Vater. Und das Licht gebäret keinen Geist, sondern macht sie alle lebendig und freudenreich, dass sie immer in der Geburt stehen." (Aurora, Kap. 11, 13)

"Die sieben Räder ineinander... das sind die sieben Quellgeister Gottes des Vaters. Die gebären in den sieben Rädern in jedem Rad eine Nabe und sind doch nicht sieben Naben, sondern nur eine, die sich in alle sieben Räder schicket. Und das ist das Herze oder der innerste Corpus der Räder, darinnen die Räder umlaufen. Und das bedeutet den Sohn Gottes, den alle sieben Geister Gottes des Vaters in ihrem Zirkel immer gebären. Und er ist aller sieben Geister Sohn, und sie qualifizieren alle in seinem Lichte, und ist inmitten der Geburt und hält alle sieben Geister Gottes. Und sie wenden sich in ihrer Geburt mit ihm also um. Das ist, sie steigen nun über sich oder unter sich oder hinter sich und vor sich oder quericht. So ist das Herze Gottes immer inmitten und schickt sich immer zu jedem Quellgeiste. Also ist es ein Herze Gottes und nicht sieben, das von allen sieben Geistern immer geboren wird, und ist aller sieben Geister Herze und Leben." (Aurora, Kap. 13, 73-75)

"Wenn ich nun schreibe von dem Centro oder Mitten, dass der Quellbrunn der göttlichen Geburt in der Mitten sei, so hats nicht die Meinung, dass im Himmel ein besonderer Ort sei oder ein besonderer Corpus, da das Feuer des göttlichen Lebens aufgehe, aus welchem die sieben Geister Gottes ausgehen in die ganze Tiefe des Vaters, sondern ich rede auf körperliche oder englische oder menschliche Weise um des Lesers Unverstandes willen... Denn du kannst keinen Ort, weder im Himmel, noch in dieser Welt erkennen, da die göttliche Geburt nicht also sei,... Wo ein Quellgeist in der göttlichen Kraft gerüget (= angerührt) wird, die Stätte sei gleich, wo sie wolle, ... so ist schon der Quellbrunn der göttlichen Geburt vorhanden." (Aurora, Kap. 10, 59-60)

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