gestorben am 21.5.97
Gundula war ein ungewöhnlicher
Mensch,
als Ersatzvater für eine
Familie mit drei Kindern hatten wir eine nicht alltägliche Beziehung, uns
beide verbanden außergewöhnliche Glaubensinhalte und deshalb habe ich mich
zu dem Schritt entschlossen, die Beerdigung meiner abgeschiedenen Frau selbst
zu halten.
Wenn in einer irdischen
Familie ein Wunschkind geboren wird, so freuen sich die Eltern riesig und
wenn aus einer Familie ein geliebter Mensch stirbt, so sind die Angehörigen
traurig mit unter sogar verzweifelt.
Betrachtet man sich die
Sache jedoch von einem geistigen Standpunkt und einen solchen Standpunkt hat
Gundula gehabt, so kann man fast zum entgegengesetzten Empfinden kommen.
Ebenso wie wir hier in
irdischen Familie zusammen sind, gibt es im geistigen Bereich, also im sog.
Jenseits, geistige Familien. (siehe Swedenborg)
Wenn nun aus einer geistigen
Familie jemand zur Inkarnation auf diese Erde geht so hofft diese, schafft
er/sie es auch Gott ein Stück näher zu kommen, kann er /sie sich weiter entwickeln,
den Charakter veredeln usw. dann kommt der Abschied, der mit der Geburt auf
dieser Welt einer Art Tod gleichkommt.
Kommt dann der Mensch
nach einer gelungenen Inkarnation zurück, was einer Art Geburt gleichkommt,
so feiert die geistige Familie ein Fest und schließt den oder die Heimkehrende
liebevoll in die Arme. (Das muß nicht dieselbe Familie sein wie vor der Verkörperung.)
Ein Stück dieser Freude
durften einige der hier Anwesenden in der letzen Zeit verspüren im Gebet und
in Meditation.
Trotz aller Trauer und
allem Schmerz, den wir als Menschen hier empfinden und der auch mich immer
mal wieder überwältigt, sollen und dürfen wir unsere Seelensinne erheben und
uns aufschließen für die Freude, die aus der geistigen Welt zu uns herüberschwingt,
die die geistige Familie Gundulas über ihre gelungene Inkarnation hat.
Denn die Liebe zu Jesus
und der Weg seiner Nachfolge in einem verinnerlichten, mystischen Sinn stand
bei Gundula an erster Stelle.
Gundulas Leben verlief
wie in einem Zeitraffertempo
geboren am 27.12.1960
nach einer relativ unbeschwerten,
recht behüteten Kindheit
kam die Pubertät und recht
früh einpolitisches Engagement.
mit 15 J. Mitarbeit an der Schülerzeitung.
mit 17 J. Schulsprecherin,
mit 18 J. Engagement gegen
Tierversuche, mit Straßenaktionen, selbst gedichteten Liedern usw.
mit 19 J. Abitur
mit 20 J. Yoga und Meditation,
2 Reisen nach Indien
Ihr Streben zurück zu
Gott zu ihrem Ursprung zu kommen war bereits zu dieser Zeit sehr stark, fast
übermäßig, so daß sie sich nur schwer in der Welt zurechtfand.
mit 23 J. Kennenlernen
des Vaters ihrer Kinder. Durch ihn kam das christliche Moment in Form der
Neuoffenbarung durch J. Lorber in ihr Leben.
mit 24 J. Erstes Kind
mit 26 J. Drittes Kind,
schon während der Schwangerschaft wurde die Beziehung brüchig
mit 28 J. war die Beziehung
gescheitert und nach einigen Zwischenstationen über Bekannte bzw. Frauenhaus
bezog G. ihre eigene 55 qm Wohnung in Ludwigsburg.
Hier begann unsere Partnerschaft
Gesundheitlich war sie
in einem großer Erschöpfungszustand.
Im wesentlichen widmete
sie sich hier ihren Kindern.
Basteln, Spielen, Singen,
Backen, Beten und Meditieren, um auch ihre Kinder zu eigenen spirituellen
Erfahrungen zu führen.
Wie sie sich hier ihren
Kindern gewidmet hat, war einzigartig und ist kaum zu ersetzen.
Ich kann aber sehen, wie
der geistige Same, den sie bei ihren Kindern gepflanzt hat, bereits zu wachsen
beginnt. Die Art wie die Kinder mit dem Tod ihrer Mutter umgehen können,
dadurch daß sie wissen und mir das bestätigt haben, daß ihre Mutter nicht
tot ist, und wir hier nur ihre sterbliche Hülle verabschieden, ist meilenweit
von dem Bewußtsein entfernt, das ich in ihrem Alter hatte.
Unsere gemeinsame Glaubensbasis
bestand in den Schriften Jakob Lorbers, jedoch unter Einbeziehung der östlichen
Weisheiten, der Anthroposophie und der christlichen Mystik.
Sie selbst hat dieses
Wissen zusammengefasst und einen Wahrspruch (Mantra) gedichtet, der unseren
gemeinsamen Glauben ausgedrückt hat:
In meines Herzens Kämmerlein
bin ich mit Jesus ganz
allein,
vereint mit seinem Liebefunken,
bin ich in den Geist versunken.
Dieser Spruch drückt das
mystische Wissen aus, daß Jesus nicht nur als Geistwesen irgendwo im Kosmos
existiert, sondern daß er das Zentrum der gesamten Gottheit, der Brennpunkt
der göttlichen Liebe also auch des gesamten Kosmos ist. Dieses Gotteszentrum
gibt sich in dem Menschen Jesus eine menschlich, materielle Form und strahlt
in das Herz eines jeden Menschen einen Funken aus dieser Urgottheit aus, so
daß der Mensch in sich selbst, im Innersten Gott finden und sich mit ihm vereinigen
kann.
Zu diesen Glauben, der
für Gundula Erfahrung gewesen ist, war sie damals
88-89 und hernach bis
zu ihrem Tod bestrebt anderen einem meditativen Zugang zu geben. Und es hat
sich auf eine Anzeige im der Zeitschrift „Flohmarkt“ hin eine kleine Gruppe
gebildet die sich in regelmäßigen Abständen traf um zu meditieren und sich
geistig auszutauschen.
Wider Willen fiel ihr
dabei eine führende Position zu.
1990
Kam unsere Hochzeit die wir in unserer kleinen Wohnung (55qm) an drei
Terminen feierten. Einmal mit meinen Eltern im allerkleinsten Kreis und ca.
25 Freunden und Bekannten an zwei weiteren Sonntagen.
Natürlich wurde dabei
je eine halbe Stunde meditiert.
91 Umzug nach Gäufelden/Öschelbronn
in eine größere Wohnung.
Dort wuchsen wir zu einer
Familie zusammen.
Hier kreierte G. die sog.
"Tage der Besinnung", einen ganzen Sonntag lud G. ein zu Vortrag, Meditation
und geistigem Austausch. Was ja viele der hier Anwesenden mitgemacht haben.
95 wieder Umzug ins Nachbarort
und Einzug ins eigene Haus, damit verbunden eine gewisse finanzielle Anspannung,
zu deren Linderung G. ihren Beitrag leisten wollte. Mit Pflegekursen bereitete
sie sich vor um in der Nachbarschaftshilfe und später in der Altenpflege tätig
zu werden.
Weihnachten auf Neujahr
95-96 machten wir unseren ersten gemeinsamen Urlaub ohne
Kinder in Österreich. Wir fuhren zu sog. Kraftorten, die im Werk Jakob Lorbers
beschrieben sind. (Graz, Rainerkogel und Kulm)
Gundula hatte auf dieser
Reise viele geistige Erlebnisse u.a. sah sie das himmlische Jerusalem und
erlebte sich selbst darin. Sie sprach darauf die ihr begegnenden Wesen an,
das könne doch gar nicht sein, diese aber versicherten ihr sie sei nun auch
eine Bewohnerin des himmlischen Jerusalems.
Einige Zeit später begann
ihre Krankheit.
Nach einer Fahrradtour
verspürte sie einen leichten Schmerz neben ihrem Steißbein.
Das begann so harmlos,
daß ich (von Beruf Heilpraktiker) gar nicht behandelte. Mit einer Bettflasche
oder einer warmen Dusche verschwanden die Schmerzen immer.
Als es nicht besser wurde
versuchte ich mein Glück mit Naturheilmitteln in der Annahme es handle sich
um eine Nervenreizung durch Unterkühlung. Natürlich ohne Erfolg.
Da ihr die Wärme immer
gut tat meinte sie, man müsse halt den Sommer und die Wärme abwarten dann
würde die Sache von selber wieder weggehen.
Im Sommer verbrachte sie
eine Woche in Bad Pyrmont mit viel Fahrradfahren darauf wurde es noch etwas
schlechter.
Wir fuhren dann noch eine
Woche an den Bodensee zum Segeln wo es ihr noch relativ gut ging nur nachts
mußte sie 1-2 mal Aufstehen einige Schritte gehen bis der Schmerz verschwand,
dann konnte sie wieder schlafen.
Ende August mußte ich
vor ihrer Krankheit kapitulieren und schickte sie nun zu den Ärzten.
Der erste diagnostizierte
eine chiropraktische Fehlstellung, korrigierte dies und meinte nun müßten
die Schmerzen verschwinden. Sie ging dann zu einer Akupunkturärztin, die sie
längere Zeit behandelt hat, die ein Röntgenbild machen lies auf dem nichts
zu erkennen war und auch meinte nun müßten die Schmerzen verschwinden, diese
wurden jedoch mit jeder Behandlung immer ein bißchen schlimmer. Auch die
Frauenärztin bei der G. im September war konnte nichts krankhaftes feststellen.
Im Oktober nahm sie auf
Empfehlung einer Bekannten Kontakt mit einer Geistheilerin auf, die ebenfalls
meinte sie könnte helfen.
Ende November nahm sie
stark ab und ihre Leiste schwoll deutlich an, ich riet ihr dringend dazu einen kompetenten Arzt aufzusuchen. Sie ging zuvor
jedoch noch zu zwei Heilpraktikern die auch nur ein chiropraktisches Problem
sahen.
Erst dann als es immer
schlechter wurde, holte sie einen Orthopäden ins Haus der den Tumor nun schon
tasten konnte und der sie sogleich zum Kernspinn schickte wo das ganze Ausmaß
der Krankheit sich herausstellte. (Ein kindskopfgroßes Histiozytom im Becken
und Oberschenkel)
Parallel dazu, also nach
den großen Ferien, bemühte sie sich um eine Stelle als Nachbarschaftshelferin
da sie kräftemäßig recht gut beieinander war und half dann ein bis drei Mal
in der Woche bei anderen aus.
U.a. bei einer chemotherapierten
Frau, die sie von ihrer Tätigkeit im Herrenberger Teeladen noch kannte. Diese
wurde von ihrem Mann und Sohn zu guter letzt noch in die Klinik geschickt
wurde, weil diese den Sterbeprozess nicht mehr ertragen konnten.
Bis Ende Nov. war sie
in verschiedenen Haushalten noch tätig, bis es nicht mehr ging.
An Weihnachten hab` ich
Gundula aus der Tübinger Klinik abgeholt, wo sie zur Gewebeentnahme war.
Am 15. Dez. hatte Gundula
einen Traum, noch bevor der Tumor entdeckt war.
Sie befand sich auf einem
Schiff, das Wasser stieg schnell und das Schiff ging unter, G. schwimmt ans
Ufer, dort fragt sie eine Frau, was denn los sei, diese antwortet: Hier ist
doch das Geisterreich.
Ihr höheres Bewußtsein
wußte also damals schon bevor der Tumor entdeckt war, daß G. nun diese Welt
verlassen würde, darauf deuten auch die Erlebnisse hin, die sie während unserer
Urlaubsreise 95/96 hatte.
Ihr menschliches Bewußtsein
wollte das jedoch noch lange nicht wahrnehmen.
Sie hat sich intensiv
mit alternativer Krebstherapie befaßt und die Unterlengenhardter Paracelsus
Klinik ausfindig gemacht in die sie sich im Januar bringen lies.
Dort hatte sie wieder
einen Traum daß das ganze 5 Monate lang geht.
Sie wuchs nun quasi über
sich hinaus:
Einmal in ihrer Ruhe und
ihrem Optimismus, aber auch in ihrem kreativen Potential, das sich hier entfalten
konnte, was zuvor, durch die Familie bedingt, nie ganz so durch brechen konnte.
Gedichte, die sie in all
den Jahren schon geschrieben hatte und auch neue, stellte sie zusammen und
wollte eine mit Scherenschnitten verzierte Broschüre herausgeben. Kurz nach ihrer Aufnahme entstand folgendes Gedicht:
Krankheit
und Sorgen
Krankheit
und Sorgen, ob heut' oder morgen,
nie kann
man wissen, was Gott einem bringt.
Ist's dann
geschehen, wirst Du wohl sehen,
Hilfe um
Hilfe das Schicksal erringt.
Den tieferen
Sinn dann, den je nur Gott kann
dir zeigen
im Herzen der Seelennatur,
mußt fassen
zu lernen, die Sorgen entfernen
und nutzen
die Stunde, verfolgen die Spur.
Veränderung
im Leben kann Segen Dir geben,
die Krankheit
ein großer Lehrmeister sein.
Not zu
bezwingen, hilft Kräfte erringen,
die schulen
den Geist für das weitere Sein.
Doch wisse
die Wege, in Gottes Hand lege
dein Schicksal,
es hilft Dir, wo immer du willst.
Beten und
Segnen läßt auf uns regnen
den Schauer
des Heiligen, der den Kummer uns stillt.
Letztlich hat sie in ihrer
Krankheit die Anerkennung und Teilnahme von so vielen erfahren, nach der
sie sich immer ein bißchen gesehnt hatte.
Allen die bang, mutlos
oder gar verzweifelt waren, auch mir, hat sie Kraft, Mut und Optimismus gegeben.
G. war ein regelrechtes
seelisch aufbauendes Kraftwerk.
Dadurch konnte sie auch
die Herzen derer, die ihr bis dahin distanziert gegenüberstanden, für sich
gewinnen.
Was in Unterlengenhardt
so optimistisch begonnen hatte -zeitweise meinte man, der Tumor grenzt sich
ab und verliert seine Bösartigkeit- fand in Ulm ein schmerzliches Erwachen.
Im Becken war der Tumor
dennoch weiter gewachsen die Abgrenzung nur an gewissen Stellen.
Hier wurde Gundula durch
die schulmedizinische Mühle gedreht: Man muß sich vorstellen, mit Schmerzen
4 Stunden in der Röhre im Kernspin, im CT, Untersuchungen mit radioaktiven
Kontrastmitteln usw. und während sie kräftemäßig und von ihrer Lebensqualität
in der anthroposophischen Klinik recht gut beieinander war, kippte das in
Ulm um und es wurde ihr schlecht konnte kaum einen Bissen mehr runter bringen
und war ziemlich geschwächt und nun auch deprimiert.
Diese Erfahrung der rapide
absackenden Lebensqualität bewirkte ihre Entscheidung ganz klar nein zu einer
weiteren Strahlen- und Chemobehandlung zu sagen, die die Schulmediziner immer
wieder vorschlugen.
Sie wollte nur noch raus
aus der Klinik.
Sie lies zwar danach noch
in der Filderklinik einen Blasenausgang durch die Bauchdecke legen, da sie
auf natürlichem Wege keinen Urin mehr lassen konnte, wollte aber auch dort
nicht zu einer weiteren Misteltherapie bleiben, die die Filderklinik beginnen
wollte.
Einfach wieder zu Hause
sein, war nun ganz wichtig für sie.
Der Tumor begann nun rasch
zu wachsen.
Zu Hause war sie psychisch
wieder stabil und optimistisch. Ja mehr noch, viele die sie zum Schluß noch
besucht haben, konnten ihr einen deutlichen Transformationsprozess ansehen.
Ihre Augen begannen zu strahlen und zu leuchten. Ihr ganzes Wesen wirkte stark
durchgeistigt. "Wenn ich die Augen schließe, sehe ich Jesus", sagte sie mir
wenige Tage vor dem Ablegen ihres Körpers, aus ihren Berichten, weiß ich
jedoch, daß dies nicht das erste Mal war.
Gundula, die vor ihrer
Krankheit immer ein ängstlicher Mensch gewesen war, hatte nun auch vor dem
Sterben keine Angst mehr.
An Pfingsten ging die
Nierenfunktion stark zurück, wir waren zwar noch in der Herrenberger Klinik,
wurden aber wieder nach Hause geschickt mit der Empfehlung G. salzhaltige
Flüssigkeit zum Trinken zu geben, da ihr Natrium im Blut fehle.
Am Pfingstmontag kam zunächst
wieder etwas Urin, sie schlief aber am Nachmittag größtenteils und konnte
somit nicht viel trinken.
Dienstag setzte der Urin
wieder aus und kam auch mit Infusionen, die der Arzt ihr noch legte nicht
mehr.
Nachmittags um 4 Uhr zog
es mich zur Meditation. In der Meditation verspürte ich hellfühlend plötzlich
einen Ruck in Gundulas Sonnengeflecht und darauf sah ich ihre Seelengestalt
vor meinem geistigen Auge. Sie lächelte mich noch einmal liebevoll an und
verschwand.
Von da ab fiel der Körper
ins Koma. Er konnte weder trinken noch schlucken. Stieß jedoch noch Schmerzlaute
aus, wenn das Tumorbein ungünstig bewegt wurde.
Am nächsten Tag Mittwochs,
den 21.5. nachts um 11 erloschen dann die Lebensfunktionen vollends.
Jesus sagt: Sei getreu bis in den Tod, so will ich
dir die Krone des Lebens geben.
Ich meine, daß Gundula diese Krone nun erhalten
hat.
Aus ihren
Gedichten möchte ich nun noch einige vortragen:
Herzensmacht
Des Herzens Macht ist Liebesmacht,
ist einmal nur die Flamm' entfacht,
ist einmal nur das Licht erglimmt,
zu neuem Ton die Seel' gestimmt.
Im Herzensschrein bin ich allein,
im Seelgemach das Ich ganz klein.
Dann sendest Du die Strahlen
aus,
ergießen sich ins Seelenhaus.
Im Hauch des Atems spüre ich
als große Gnade Deines Lichts,
wie sich der Geist erhebt zu
Dir,
zum Menschen wird das Seelentier.
Herzensspiegel
Ein Spieglein
du im Herzen hast,
darin die
Liebe mündet.
Wer immer
gute Gedanken hat,
den Himmel
darin findet.
Nachfolge
Hör ich
Dein Wort und folge Dir,
die Sorgen
sind vergessen.
Die ganze
Welt erstirbt in mir,
bin ganz
von Dir besessen.
Der Ruf
der Liebe dringt hinein
im Stillen
nur, im Warten.
Mit Dir
bin ich niemals allein,
geschützt
auf viele Arten.
Gebet
Ach, guter
Herr, ich bitte Dich :
Gib mir
ein Zeichen, gib mir Licht.
Laß mich
Dein liebend Tochter sein,
mit meinen
Sorgen nie allein.
Aus tiefster
Sehnsucht such ich Dich,
wenn ich
Dich finde, find' ich mich.
Aussaat
Das Feld
meiner Seele hast reichlich begossen,
Triebe
so zarte sind ausgeschossen,
die Kammern
des Herzens schön sauber gefegt
und neue
Samen hineingelegt.
Im Winter,
da haben sie Kräfte gesogen,
im Frühling
werden die Formen gebogen
im Sommer
die Farben hineingewebt,
im Herbst
eine Frucht daraus aufersteht.
Frieden
in Gottes Geist
Laßt uns
Frieden finden in Gottes Geist.
Laßt uns
Frieden finden in dieser Zeit.
Wenn auch
die Stürme dieser Welt um uns weh'n,
soll doch
der Friede Gottes nie vergeh'n.
Laßt uns
die Freude des Gottgeistes seh'n,
laßt uns
die Liebe des Himmels versteh'n.
Wo auch
immer auf dieser Welt wir leben,
kann es
die Seligkeit Gottes geben.
Schaut
doch mit eurem inneren Auge,
wo da noch
Falsch und Hochmut sich verbergen.
Was ihr
auch findet an schlechtem Denken
läßt sich
in positive Kräfte lenken.
Tanz
der Ewigkeit
Ich will
mit Dir schweben
im Glanz
des Mondenlichts.
Ich schließ
die Augen
und sehe
Sein Gesicht.
Und ich
fühle solche Seligkeit
und ich
glaube an die Ewigkeit.
Mein Herz
nimmt Deine Energie in mich hinein,
ein Strom
von Freude dringt in dieses tiefe Sein.
Er läßt
mich tanzen die ganze Nacht,
während
das Licht des Mondes wacht.
Sehnsucht
Streck
die Hände himmelwärts,
füll' mein
Aug' mit Liebesschmerz
keine Ferne
soll uns trennen,
laß mein
Herz Dein eigen nennen.
Mögen dunkle
Wolken kommen
wird die
Seele oft beklommen,
doch der
Tag ist nicht mehr ferne,
schickt
die Sonne ihre Wärme.
Wenn der
Herr durch seine Gnade
sandte
uns auf dunkle Pfade,
wird er
nun ein Licht entzünden
und von
neuer Hoffnung künden.
Keine Prüfung
ohne Nöte,
die uns
nicht das Leben böte.
Wenn wir
diese Last ergreifen,
werden
wir zur Demut reifen.
Hilferufe
Hörst Du
Deinen Bruder nicht,
der mit
Trauer zu Dir spricht?
Hörst das
Weinen nicht im Stillen,
fehlt es
Dir an gutem Willen ?
Hörst Du
Deine Schwester nicht,
welche
sucht nach Herzenslicht?
Reich'
ihr Deine Hand entgegen
und der
Himmel gibt Dir Segen.
Jesus selbst
half doch mit Taten,
ließ niemals
die Seinen warten
Holte Kraft
sich aus der Stille
und der
Herr gab ihm den Wille.
Tust Du
Dich mit Gott vereinen,
laß auch
Deine Liebe scheinen.
Gib dem
Nächsten auch, was Du nimmst,
damit Du
den Himmel gewinnst.
Ihr seid das Salz der Erde
Wenn Liebe
uns leitet,
ist der
Tag vorbereitet,
an dem
sich alles löst in Ewigkeit.
Wenn Liebe
uns leitet,
vergeßt,
wie ihr euch streitet,
damit ihr
Salz für unsere Erde seid.
Geht den
Weg des Lichts,
der die
Finsternis durchbricht
reißt nieder
die Mauer der Unmenschlichkeit.
Sucht den
Pfad des Wissens,
das immer
in euch spricht,
löst euch
von den Fesseln, das ist Freiheit.
Laßt alles
steh'n und liegen
die Kraft
werdet ihr kriegen,
voran,
es ist soweit.,
Ich will
mit Dir schweben
auf den
Wolken der Seligkeit,
ich will
mit Dir tanzen
auf dem
Boden der Ewigkeit.
Auf den
Wogen des Meeres
seh' ich
Dein Gesicht,
im Licht
der Liebe
sing' ich
für Dich.
Abendgebet
Herr, wir
wollen schlafen gehen
und in
Frieden ruhen.
Lassen
nachts die Engel walten,
brauchen
nichts zu tun.
Steigen
dann beim Morgenrote
voller
Kraft empor,
oh Sonne,
unser Morgenbote
und loben
Gott zuvor.
Erwachen
in Gott
Die Schönheit
der Welten im Innern verborgen,
doch siehe
mein Herz ist geplaget von Sorgen.
Die Türe
verschlossen, der Schlüssel vergraben
zur Seele
mit all ihren herrlichen Gaben.
Am Morgen,
da senkt sich Dein Sonnenlicht nieder,
das Leben
im Herzen, es reget sich wieder.
Ein sanftes
Erwachen, ein Sehnen und Streben,
mein Wille,
er sei Dir, dem Himmel ergeben.
Von Qualen
erlöset, zu Neuem geboren,
zu Kindern
des Einen wohl auserkoren,
reichlich
beschenket und nimmer verlassen,
ist, wer
es schafft, Jesu Liebe zu erfassen.
Bild von Gundula und den Kindern