[GEJ.03_003,02] Gott gibt keinem Engel und keinem Menschen, der im Grunde auch ein angehender Engel ist, mehr als ein vollkommenes Selbstleben und in diesem Leben die Fähigkeiten, es aus sich selbst heraus zur möglich größten Gottähnlichkeit zu bilden in allem. Wenn einem neugeschaffenen Engel wie einem Menschen aber die sicheren Wege bekannt sind, auf denen er allzeit zur vollen Gottähnlichkeit gelangen kann, er aber will nicht darauf wandeln, nun, so muß er sich's denn am Ende doch selbst zuschreiben, wenn er gleichfort in der todschwachen Gottunähnlichkeit verbleibt.

[GEJ.03_003,03] Freilich, wohl kann ein noch so vollendeter Geist Gott in alle Ewigkeit nie erreichen in der endlosesten Fülle; aber das tut ihm auch nichts; denn man kann darum doch alles ins Werk setzen – freilich stets in der von Gott gestellten Ordnung –, was man nur immer will. Man kann auch aus sich gleich Gott am Ende selbständige Wesen hervorrufen und ihnen ein ewiges, freies Sein geben und kann dann mit solchen Wesen seine hohe Freude und Seligkeit haben, gleichwie schon irdisch ein Vater mit seinen geratenen Kindern, – und das ist Gottähnlichkeit zur Übergenüge!

[GEJ.03_003,04] Ich selbst habe bereits mehrere Welten mit kleinen Sonnen geschaffen und sie alle aus mir heraus vollkommen bevölkert. Und alle diese Welten sind mit allem oft besser denn diese eure Erde ausgestattet. Alles pflanzt sich dort also fort wie hier, und die Geister sind dort so wie hier einer hohen Vollendung fähig. Und warum sollten sie es auch nicht sein? Denn es ist am Ende doch ein jeder Geist aus Gott, gleichwie die Keime der künftigen Gewächse nun schon mehrere Milliarden Male aus den Vorsamenkeimen reproduziert worden sind.

[GEJ.03_003,05] Und da ihr als Abkömmlinge des Satans noch den Geist Gottes in euch traget, um wieviel mehr dann erst die Abkömmlinge unserer gottähnlichen Schöpferkraft!

[GEJ.03_003,06] Und seht, das alles könnet auch ihr erreichen, so ihr auf den Wegen wandeln werdet, die euch gezeigt werden! Wer aber aus euch darauf nicht wird wandeln wollen, der wird sich's denn am Ende ja auch selbst zuzuschreiben haben, so er in seiner todschwachen Gottunähnlichkeit verbleiben wird durch undenklich lange Zeitenfolgen hindurch.

[GEJ.03_003,07] Darum liebe aus euch ja niemand die Welt und sein Fleisch mehr denn seinen Geist! Jeder bekümmere sich vor allem nur um das, was da ist des Geistes, so wird er auch ehestens das erhalten, was da ist des Geistes, nämlich die volle Gottähnlichkeit!