Der Mikrokosmos in Analogie zum Makrokosmos

Da der Mensch bekanntlich ein Mikrokosmos, d. h. ein maßstabgerechtes verkleinertes Abbild der makrokosmischen Himmelsmechanik darstellt, möchte ich hier die Schilderung des Geistkörpers der menschlichen Wesen vor dem Fall anschließen. Man rufe sich dazu die oben zitierte Passage aus der Offenbarung des Johannes ins Gedächtnis zurück, denn diese handelt nicht nur von den höchsten Engeln um den himmlischen Thron, sondern ebensosehr von dem nun zu beschreibenden Mikrokosmos:

Dort wird zunächst einmal derjenige, der auf dem Thron sitzt, beschrieben als das Zentrum und um diesen herum die 24 Ältesten, die 7 Geister sowie die 4 himmlischen Gestalten. Letztere entsprechen, wie gesagt, den 4 Elementen. In den Schriften des Univ. Lebens wird diese Passage weiter im Sinne des Mikrokosmos beschrieben, die Schriften von A. Wolf sowie Intermediarius werden analog zur Ergänzung herangezogen. Es handelt sich dabei um die zweite Ebene, die von Intermediarius als Triade bezeichnet wird.

Auch der himmlische Geistkörper besitzt also ein zentrales und ebenso ein peripheres und ein vermittelndes Prinzip. Das zentrale Prinzip, eine Art Mikro-Urzentralsonne, in der Terminologie des Univ. Lebens "Wesenskern" genannt, zieht die Geistkräfte über das 7. Chakra an, das etwa in der Nähe des Haarwirbels über dem Hinterhaupt liegt. Die Kräfte fließen sodann durch das 6. Chakra, alle Chakren berührend, bis in das sog. Sammelbecken (das periphere Prinzip im Dammbereich). Das 4. Zentrum, das eine Schaltstelle im Energiekreislauf darstellt, zieht sodann die Kräfte durch die unteren Zentren rechts der Wirbelsäule empor, worauf das 6. Zentrum, das ebenfalls ein stark pulsierendes Energiefeld ist, die Kräfte weiter heraufzieht und über das 7. Zentrum wieder dem Wesenskern, als dem Zentrum des Ätherkörpers, zuleitet. Diese Bewußtseinszentren (indisch: Chakren) entsprechen den 7 göttlichen Eigenschaften: Ordnung, Wille, Weisheit, Ernst, Geduld, Liebe, Barmherzigkeit. Dieser Geistkörper faltet sich mit dem Fall zusammen, und darüber stülpen sich der Mental- und Astralkörper inklusive ihrer Verbindungsglieder, und letztendlich verdichtet sich daraus der physische Körper. (Die zusammengefalteten Geistkörper entsprechen den bei Steiner erwähnten "Lebenskernen".)

Sobald sich der gefallene Mensch reinigt und ein Leben entsprechend der göttlichen Liebe und deren Gesetzmäßigkeiten führt, kommt dieser Geistkreislauf in verstärkte Aktion. Die Zentren aktivieren und die Seelenhüllen durchlichten sich (bzw. werden beim Eintritt in die himmlischen Welten abgestreift), der Mensch wird wieder zum Ebenbild Gottes. Zwischen Wesenskern und dem Sammelbecken als dem positiven und dem negativen Pol entfaltet sich das gesamte Kraftpotential eines jeden Menschen. Das Herzzentrum wird hier Zentrum des Ernstes genannt, dazu soll hier ergänzt werden: "Der Ernst ist die Schöpferliebe, er ist im Besonderen das Licht für die geistigen Kollektive (Mineral-, Pflanzen- und Tierreich). Erst wenn du die Schöpfung von der niedrigsten Form des Minerals bis hin zur vollkommenen Naturseele liebst, wird deine Seele ein vollkommenes Lichtgefüge werden." (Vormals Heimholungswerk Jesu Christi: Die Seele auf ihrem Weg zur Vollendung, S. 26/27) (Aus der Akupunkturlehre sind ebenfalls zwei mal 12 Meridiane bekannt, die, aus den 7 Chakren gespeist, anschließend den physischen Körper durchziehen und energetisch versorgen. Diese stehen in einem analogen Zusammenhang mit den 24 Ältesten bzw. den 12 Grundstrahlen. Eine genaue Zuordnung der Meridiane zu den 12 göttlichen Grundstrahlen wird jedoch nirgendwo beschrieben, und damit ist die Kenntnis des Mikrokosmos noch unvollständig.)

Aus der Offenbarung nach Anita Wolf bzw. den Graphiken von F. Hummel läßt sich jedoch ein Zusammenhang herstellen zwischen den Grundstahlen und den astrologisch entsprechenden Körperbereichen.

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Der Gottesfunke im Unterschied zum Erlöserfunken

Zusätzlich wirkt im Herzchakra aller gefallenen Wesen der sog. Erlöserfunke (Pfingstgeist).

Als Resultat von Golgatha floß aus der Urzentralsonne in alle Seelen ein zusätzliches Kraftpotential in das 4. Zentrum ein, das den Geistkreislauf in der Seele stützend in Gang hält sowie die Chakren in ihrer richtigen Drehrichtung erhält. (Weiteres später.) Außer in den Schriften des Univ. Lebens hat dieser Erlöserfunke in der Esoterik bislang keine genauere Schilderung gefunden.

Meist wird vom Gottesfunken gesprochen, der im Herzen seinen Sitz hat. Dieser ist jedoch mit dem Erlöserfunken nicht identisch.

Während der Gottesfunke aus der Ebene der Trinität abstammt, kommt der Erlöserfunke (Pfingstgeist) aus der zweiten Ebene, der geschaffenen Wesen und Himmelswelten (bei Intermediarius die Ebene der Triade genannt). Beide sind jedoch mit dem Mysterium von Golgatha (wie R. Steiner dieses Geschehen genannt hat) eng verknüpft. Ebenso wie im makrokosmischen Bereich die Trinität zunächst im Verborgenen bleibt, besteht das ursprüngliche Geistwesen aus dem oben dargestellten Geistkörper, ohne daß sich darin der Gottesfunke offenbart. Mit dem Fall verbindet sich das innerste Herzprinzip der Gottheit, das Liebe-Weisheitszentrum, mit einem der drei höchsten manifestierten Wesen, mit Christus, der das vermittelnde Prinzip repräsentiert, und senkt sich als Strahl oder göttliches Selbst (im indischen Atma<n>) in das Herz eines jeden Wesens. Auf der äußeren Ebene des oben dargestellten Geistkörpers fließt nach Golgatha ein stützendes Energiepotential als Erlöserfunke in das Herzchakra, um eine Degeneration der Seele und Rückbildung in Tierkörper zu verhindern. Nach einer Reinigung der Seele und Rückkehr in die himmlischen Welten geht dieser Erlöserfunke wieder in die Urzentralsonne zurück, aus der er herstammt. Das göttliche Selbst, Atma(n) (bei Lorber: Atma, Gr. Ev. Joh., Bd. 2, Kap. 226, V. 5 und [HiG.03_54.02.24,10]), Mikrologos oder Gottesfunke genannte Liebezentrum, bleibt einem jeden Wesen als göttlicher Geistteil erhalten und verbindet es mit dem makrokosmischen Gottesherzen.

Ebenso erschließt dieser Gottesfunke den zurückgekehrten gereinigten Wesen eine neue Himmelsebene. Während sich der Fall der Geistwesen auf der Ebene der Triade (des essentiellen Geistes, theosophisch Buddhi-Ebene) abspielt, ist es seitdem durch den Gottesfunken möglich, sich auf dessen Ebene (theosophisch Atma-Ebene) aufzuschwingen. Voraussetzung dafür ist die Harmonisierung und Konsolidierung der 7 göttlichen Eigenschaften im ursprünglichen Geistkörper (woran Sadhana gescheitert war), wodurch das geschöpfliche Wesen gottgleich wird und ein weiterer Abfall bzw. Mißbrauch jener göttlichen Kräfte ausgeschlossen bleibt.

Der innere geistige Weg, den wir gehen, bringt den Gottesfunken zur Entfaltung, es geschieht dabei etwas Ähnliches wie in der makrokosmischen Gottheit. "Aber siehe, Ich war blind wie ein Embryo im Mutterleibe", so heißt es bei Lorber über das Herz der Gottheit. So etwa findet es denn auch bei uns statt: Der Gottesfunke ist zu Beginn unseres Weges nur ein kleiner Funke, eben der Embryo im Mutterleibe, der durch ein Leben nach der göttlichen Liebe und den göttlichen Geboten wächst und reift. "Ich selber muß Maria sein und Gott in mir gebären", so drückt der Mystiker Angelus Silesius in seinem "Cherubinischen Wandersmann" diesen Vorgang aus. Das ist etwas ungeheuer Großes, was damit ausgedrückt wird und was man so schnell kaum in seiner ganzen Tragweite begreifen kann, daß wir berufen sind, zur Gottgeburt in uns beizutragen. Die auf den geistigen Weg gelangte Seele gebiert den Gott in uns und bringt ihn auf diesem Weg der Reinigung und Entfaltung der sieben göttlichen Eigenschaften zur Reife, mit dem wir uns letztendlich vereinigen dürfen und mit diesem den Zugang zu einer neuen, erst nach Golgatha geschaffenen Himmelsebene bekommen. Das bedeutet, daß auch die auf der Erde inkarnierenden Engel etwas dazugewinnen. Bei ihrer Entstehung in den himmlischen Welten ist immer eine der sieben Eigenschaften in einem gewissen Übergewicht zu den sechs anderen. Die Engel gewinnen dazu, indem sie zum einen die sieben Eigenschaften gleichmäßig entwickeln und zum zweiten in einen intensiveren Kontakt mit dem Gottesfunken gelangen und letztlich ihr Bewußtsein in den Gottesfunken, auf diese höhere Ebene der Gottheit, verlagern können.

Analog der trinitarischen Ebene ist auch der Gottesfunke "dreifach gegliedert in göttliche Liebe, göttliches Licht, göttliches Leben" (Arthur Schult, Das Damaskuserlebnis ..., S. 57), was das innerste Prinzip eines jeden Geistwesens ausmacht. Gleichsam darum herum gruppieren sich im Ätherkörper das zentrale, das periphere und das vermittelnde Prinzip, sowie die 7 Eigenschaften. (Ätherkörper nicht verwechseln mit Ätherleib nach Steiner!)

Der sog. Gottesfunke steht also hinter bzw. auf einer Ebene über dem Wesenskern des Univ. Lebens, und wird in den Schriften des Univ. Lebens nicht entwickelt. (Dort wird der Wesenskern Gottesfunke genannt, was aber inhaltlich nicht dasselbe ist wie bei Lorber und den östlichen Schriften.) Wiederum finden wir eine Verdoppelung des Liebe/Weisheitsprinzips, einmal auf der Ebene des Gottesfunkens (Herzliebe und Herzweisheit), zum zweiten auf der Ebene des Geistkörpers mit seinen sieben Eigenschaften, darunter ebenfalls Liebe und Weisheit. Die unterschiedliche Qualität und Schwingung dieser beiden Ebenen genau in Worten wiederzugeben, also z.B. der Liebe auf der Ebene des Gottesfunken und der Liebe auf der Ebene des Geistkörpers, ist mir jedoch nicht möglich und muß dem eigenen Erleben vorbehalten bleiben.

Bei der Aufzählung der 7 Eigenschaften im 7. Band des großen Evangeliums, nennt Lorber eine andere Reihenfolge als etwa das U. L., was daher rührt, daß bei Lorber hier an dieser Stelle die beiden Ebenen zusammengefaßt werden. (Die Verdoppelung der Liebe und der Weisheit auf den 2 Ebenen wurde auch von der Geistesfreundin Margarete Eckel gesehen und näher entwickelt in ihrer Schrift: Jakob Lorber - Anita Wolf, Unterschiede - Mißverständnisse)

In etwas versteckter Form findet sich dieser Sachverhalt aber auch in den Lorberschriften: "Haltet ..... aber desto näher euer Herz , so werdet ihr den wahrhaften Sieg des Lebens in euch erkennen und werdet euch aufschwingen können zu dem siebenfachen Lichte, und zum dreifachen Lichte über das siebenfache Licht !" (J. Lorber, Die Fliege, S. 84)

Farben der Chakren bzw. Zentren des Geistkörpers

Da die meisten Seher, die über die Farben der Chakren irgendwelche Angaben machen, dies aus einer kosmischen Sichtweise her tun, also aus einer Hülle eine Hülle betrachten, sind diese Angaben nicht befriedigend, zumal es keine zwei übereinstimmenden Aussagen von unterschiedlichen Autoren darüber gibt. (z.B. Leadbeater, S. Wallimann, Lea Sanders und andere) Diese Angaben entstammen zumeist der Astral- oder Mentalebene, die hier nur am Rande gestreift werden. (Aus dieser, der Mentalebene stammt z.B. die Lehre von den 7 Strahlen, etwa bei A. Bailey oder Flower Newhouse)

Da sich die Angaben des Universellen Lebens mit meinen geistigen Wahrnehmungen decken, möchte ich die Farbangaben des U.L. im folgenden wiedergeben und darauf hinweisen, daß sie nur auf der oben geschilderten Ebene des Ätherkörpers (essentiellen Geistes) Gültigkeit besitzen.

(Der Ätherkörper in der Terminologie des U. L. ist nicht dasselbe, wie der Ätherleib bei R. Steiner. Letzterer ist das Bindeglied zwischen Astral- und grobstofflichem Körper, ersterer der Körper der urgeschaffenen Geistwesen, bei Steiner der sog. "Lebenskern").

Als Farben für die Zentren (Prismenstrahlungen) werden folgende Angaben gemacht (z. B. in der Schriftes des Univ. Lebens: "Erkenne und heile dich selbst durch die Kraft des Geistes"):

Ordnung --- zartes Altrosa, Wille --- Smaragdgrün, Weisheit --- Hellblau, Ernst --- zartes Flieder, Geduld --- Silber, Liebe --- Weiß, Barmherzigkeit --- Weißgold

Gottesfunke, Atma (als Herz des essentiellen Geistes bzw. Ätherkörpers):

Herzliebe --- Gold, Herzweisheit --- hellstes Silber, Wesenskern --- hellstes Weiß

Das Stirnzentrum der Eigenschaft "Liebe" (nicht der Herzliebe) zu zu ordnen, findet eine Anknüpfung bei Swedenborg: "Der Einfluß des Herrn selbst ergießt sich in die Stirne des Menschen und von da aus in sein ganzes Antlitz, entspricht doch die Stirne des Menschen der Liebe und das Antlitz seinem ganzen Inneren." (Himmel und Hölle 251)

In den Schriften des Univ. Lebens wird nun von sieben Hüllen gesprochen, die sich über jene Zentren stülpen und den Ätherkörper verschatten. (Wodurch die Chakren andere Farben erhalten!) "Diese geistigen Gewänder um den reinen Ätherkörper werden in der Jetztzeit auch die Astral- und Mentalhüllen genannt." (Die Strahlungsfelder, S. 39)

Der Ätherkörper (Ebene der Triade) ist jedoch außerdem Träger des Gottesfunkens, des Strahls aus dem Gotteszentrum (Ebene der Trinität). Dieser den Menschen geschenkte göttliche Wesensteil, der eigentliche Gottesfunke, ist in den Schriften des Univ. Lebens nicht enthalten. Der Mensch besteht also aus dem ursprünglichen Geistkörper mit den sieben Eigenschaften Gottes, den er in den himmlischen Welten erhalten hat und in dessen Herzen sich verhüllt der Gottesfunke befindet. Darüber stülpen sich die fünf kosmischen Körper, nämlich der Mentalkörper mit einem niederen und einem höheren Teil, der Astralkörper, der Ätherleib und zu guter Letzt der irdische Leib. Der niedere Anteil des Mentalkörpers enthält mehr das erdgebundene Wissen, der höhere mehr das göttliche Wissen und den Extrakt aus all den Verkörperungen. Letzteren nennt man auch Kausalkörper.

Der niedere Anteil des Mentalkörpers enthält mehr das erdgebundene Wissen, der höhere mehr das göttliche Wissen und den Extrakt aus all den Verkörperungen. Diesen nennt man auch Kausalkörper.

Weil es wichtig ist, diese innere Beschaffenheit des Menschen zu kennen, bringe ich hier eine Zusammenfassung:

1) Gottesfunke "atma" (Trinität) als Strahl aus dem Gotteszentrum mit einem unpersönlichen Aspekt, ähnlich einer Sonne (vom Lorberfreund WS als überessentieller Geist bezeichnet), und einem persönlichen Aspekt, einem, dem gestalthaften Gotteszentrum, ähnlichen Abbild (Urichgeist).

2) Himmlischer Geistkörper mit den 7 Eigenschaften (essentieller- oder Geburtsgeist)

Wesen, die Jesus ablehnen oder glauben sie brauchten ihn nicht, können sich nicht auf die Ebenen der beiden höchsten Körper erheben. Sie verbleiben außerhalb der Lichtmauer in den kosmischen Regionen. Der höchste erlebbare Geistkörper ist hier der

3) Kausalkörper, (ursprüngliche substanzielle Seele vor dem Fall) dieser geistige Körper enthält alle Erfahrungen und Erlebnisse des Daseins im Kosmos sowie den Extrakt aus allen Verkörperungen eines Geistwesens auf der Erde und eventuellen weiteren Verkörperungen auf anderen Planeten im gefallenen Kosmos.

4) Mentalkörper

5) Astralkörper (gefallene substanzielle Seele)

6) Elementalischer Körper oder Ätherleib (nach Steiner), Nervengeist bei Lorber

7) Physischer Leib

In den Schriften J. Lorbers sowie den meisten Yogatexten und anderen östlichen Schriften wird im Unterschied zum Universellen Leben, das als höchstes Prinzip den sog. Wesenskern als höchstes Prinzip des ursprünglichen Geistkörpers kennt, jener Gottesfunke als Strahl aus dem Gotteszentrum betont und die Ausrichtung auf ihn anempfohlen: "Und darum hat Gott ja das menschliche Herz gemacht zur Wohnstätte für sich, damit da niemand außer oder ohne Gott leben solle." (Haushaltung Gottes, Bd.3, S.89) "Dieser unendliche Gott hat in dein geistig Herz sein vollkommenes Ebenbild gelegt; dieses ist dein Leben und ist in dir." (Haushaltung Gottes, Bd. 3, S. 90)

Dieses auch in den vedischen Schriften und in der Bhagavatgita enthaltene Wissen wird von Jesus im Lorberwerk keinesfalls in Abrede gestellt. In einem Gespräch mit Petrus sagt er über die nichtjüdischen Völker und deren Religion: "Ich sagte dir ja schon, daß diese stets Abgesandte meines Geistes belehrten, welche das Licht aus meinen Himmeln überbrachten und die Menschen je nach ihrem Verständnis belehrten. Diese Abgesandten lehrten aber vor allen Dingen das Versenken in das Innere des Geistes, so daß jeder, der in sich die Weisheit finden wollte, diese auch finden konnte; das aber ist, wie ihr wißt, die Wiedergeburt der Seele." (Großes Evangelium Johannis, Bd 11, Kap. 52) Wie Jesus also bestätigt, waren auch im Osten Lehrer aus den himmlischen Welten (z. B. Krishna und vermutlich auch Buddha), die nach ihrer Mission dorthin wieder zurückgingen. (Diese zum Beweis zu nehmen, man könne auch ohne Jesus in diese Bereiche kommen, ist gefehlt.)

Die Wiedergeburt der Seele, von der hier die Rede, ist bedeutet die Reinigung des Mentalkörpers und damit die Möglichkeit, sich in den höheren Bereichen der Mental-/Kausalwelt (Devachan) aufzuhalten (und z. B. Einblick in den Verlauf der kosmischen Entwicklung zu nehmen). Da dieser Zustand die Verarbeitung jeglicher irdischen Probleme einschließt und damit jeder Hang zu einer erneuten Inkarnation überwunden ist, wird er vielfach schon als Erlösung angesehen.

Ein zeitweiliges Versenken in einen Samadhi-Zustand, der einer Auflösung der Persönlichkeit und Verschmelzung mit dem Allgeist gleichkommt, ändert nichts daran, daß derjenige, der diesen Zustand herbeiführen kann, sich anschließend wieder auf der kosmisch-dualistischen Ebene befindet. Zu einer Wiedergeburt des Geistes und damit einem dauerhaften Aufsteigen auf die noch höheren Ebenen ist jedoch nicht nur die Kenntnis des inneren Gottesfunkens und einer Ausrichtung auf diesen ausreichend, sondern außerdem das Wissen um den Abfall aus den ursprünglichen Himmelswelten und der von Jesus vollbrachten Erlösertat.

In dieser Schrift werden "Buddhi" und "Atma" im theosophischen Sinne gebraucht zur Bezeichnung des ursprünglichen himmlischen Geistkörpers = Buddhi und des Gottesfunkens = Atma (auch Athma oder Atman geschrieben). (Buddha, aller Wahrscheinlichkeit nach ein Abgesandter aus den himmlischen Welten, zeigte in vorchristlicher Zeit den Rückweg in eben diese Welten auf. Daher die Bezeichnung Buddhi- oder Buddhaleib.)

Die Begriffe "Manas", "Buddhi" und "Atma" werden bei Steiner in einem anderen Sinne gebraucht als in der Theosophie. Er deutet diese Begriffe im Sinne seines übersinnlichen Sehvermögens um bzw. paßt diese daran an. "Manas" (oft bei Steiner auch Geistselbst genannt), "Buddhi" und "Atma" sind bei Steiner der umgearbeitete bzw. vergeistigte Astral-, Äther- und physische Leib, mit denen man nicht die Lichtmauer überschreiten kann (hier bei Heindel "menschlicher Geist", "Lebensgeist" und "göttlicher Geist"), während in der Theosophie Buddhi und Atma zur Bezeichnung höherer Körper gebraucht werden, die schon vor dem Saturnstadium vorhanden waren. Steiner benutzt für die höheren Körper den Begriff "Lebenskerne", die bei M. Heindel wiederum "jungfräuliche Geister" genannt werden.

Die folgende Grafik, die dem Buch "Aus der Königsquelle" entnommen wurde, welches das Werk von A. Wolf illustriert, zeigt das Grundschema des inneren Weges aus einer über den Kosmos hinausgehenden Sicht und wird im zweiten Teil dieser Schrift näher ausgeführt.

Die Grafik entstammt jedoch dem 2. oder Liebe-Weisheithimmel und enthält noch nicht die höchste Sicht von Jesus als dem personifizierten Zentrum der Gottheit, welche sich noch hinter dem Vater-Ur verborgen hält (diese komplexen Zusammnhänge werden in dem Kapitel über die Trinität beschrieben):

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Zum nächsten Kapitel:

Der Abfall Luzifer/Sadhanas aus der himmlischen Welt

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